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EPR-Guerrilla verübt Anschläge auf Pemex-Einrichtungen
Poonal vom 17.07.2007 |
Von Gerold Schmidt |
(Mexiko-Stadt, 10. Juli 2007, npl).- Mit einer Anschlagserie auf Installationen des staatlichen Erdölkonzerns Pemex hat sich die mexikanische Guerrilla-Organisation Revolutionäres Volksheer (EPR) zurück gemeldet. In einem Kommuniqué erklärte sie sich dafür verantwortlich, in den nördlichen Bundesstaaten Guanajuato und Queretaro am 5. Juli und am vergangenen Dienstag Gasleitungen in die Luft gesprengt zu haben. Auch zum Brand eines Treibstofflagers bekannte sich die Organisation. Die Anschläge verursachten beträchtlichen wirtschaftlichen Schaden für Großunternehmen. So mussten unter anderem die Autoproduzenten Nissan und Honda ihre Produktion in Nachbarbundesstaaten vorübergehend einstellen, weil die für Teile der Produktion benötigten Gaslieferungen von Pemex ausblieben.
Viel größere Auswirkungen dürfte jedoch der politische Aspekt der Guerrilla-Aktionen haben. Das EPR galt Ende der 90er Jahre als die schlagkräftigste und am besten bewaffnete Gruppierung der damals auf ein gutes Dutzend geschätzten Guerilla-Organisationen im Land. Ihre Basis hatte sie vor allem in südlichen Bundesstaaten wie Guerrero, Oaxaca und Chiapas. Aufgrund ihrer dogmatischen und teilweise stalinistischen Ausrichtung spalteten sich jedoch immer wieder Teile von ihr ab. Mit breit angelegten militärischen und geheimdienstlichen Operationen gelang es zudem der Staatsmacht, die Strukturen des EPR weitgehend zu zerstören. In den vergangenen Jahren machte das Revolutionäre Volksheer nur noch sporadisch und vor allem durch Kommuniqués auf sich aufmerksam.
Nun zeigt das EPR im Norden Präsenz und kündigt den Beginn einer Kampagne "landesweiten Störfeuers gegen die Interessen der Oligarchie und der illegitimen Regierung" an. Die Aktionen sollen so lange weiter gehen, bis zwei nach EPR-Angaben am 25. Mai im Bundesstaat Oaxaca verhaftete Mitglieder der Organisation lebend präsentiert werden. Offiziell hat es diese Verhaftungen nicht gegeben. Das EPR wies jedoch in den zurück liegenden Wochen mehrfach auf die Festnahme und das nachfolgende "Verschwinden" der zwei Guerrilleros hin und drohte mit offenbar von der Regierung nicht ernst genommenen Gegenmaßnahmen, falls die Behörden sich zu diesen Fällen nicht äußerten.
Die mexikanische Bundesregierung hat inzwischen verschärfte Sicherheitsregeln für die "strategischen Einrichtungen" im Land angeordnet und verurteilte "jeden Gewaltakt, der nur zerstört und niemand nutzt." Die Bundesstaatsanwalt gibt inzwischen zu, dass die Explosionen der Gasleitungen auf gezielte Anschläge zurück zu führen sind, stellt aber die Authentizität des Bekennerschreibens noch in Zweifel. Ursprünglich hatten der Pemex-Konzern und die Behörden versucht, den "Bruch" der Leitungen und die resultierenden Großbrände mit technischen Unzulänglichkeiten zu erklären und als "Unfälle" zu deklarieren. Das in den Medien verbreitete EPR-Kommuniqué durchkreuzte diese Strategie.
Quelle: poonal
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