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Urgent Action für Menschenrechtler in Oaxaca/ Mexiko
Promovio e.V. vom 10.02.2005 |
Liebe Oaxaca- und Menschenrechtsinteressierte,
anbei senden wir Euch eine neue urgent action im Fall Xanica / Oaxaca mit der Bitte, Euch möglichst zahlreich zu beteiligen. Aktuell befinden sich drei führende Mitglieder der Allianz aus indigenen und sozialen Bewegungen COMPA (Coordinadora Oaxaqueña Magonista Popular Antineoliberal) in Haft, nachdem sie sich im Namen zahlreicher Organisationen gegen die Menschenrechtsverletzungen im zapotekischen Dorf Santiago Xanica gewehrt hatten. Auch unser Freund und Mitbegründer von OIDHO Alejandro Cruz López sitzt gemeinsam mitJaquelina López Almazán und Samuel Hernández Moralesim Gefängnis von Ixcotel und fürchtet dort aktuell umsein Leben. Soeben erreichte uns durch ein Telefonat die Nachricht, dass Alejandro mittlerweile in einer Einzelzelle festgehalten wird, die nur 2x1 m groß ist und keinen Ausgang hat. Um weitere Repressionen zu verhindern und die möglichst schnelle Freilassung aller Gefangenen zu erwirken, ist Eure Beteiligung an der Aktion dringend notwendig!
Schon vor kurzem wurde vom Ökumenischen Büro für Frieden und Gerechtigkeit (München) zu einer dringenden Aktion aufgerufen, denn in Xanica ist bei einem Polizeieinsatz in eine aus ca. 80 arbeitenden Menschen bestehende Gruppe geschossen worden. Drei der Verletzten wurden später im Krankenhaus festgenommen. Als Hintergrund für diesen Polizeieinsatz gelten Konflikte um die Gemeindewahl Ende
2004. (genauere Infos siehe Attachement mit Hintergrundinfos!)
Nach Protesten in Oaxaca und Mexiko-Stadt wurden weitere fünf VertreterInnen von sozialen und indigenen Organisationen in Oaxaca- Stadt verhaftet, die sich gemeinsam für die Freilassung der in Xanica Festgenommenen und die Untersuchung der Vorfälle eingesetzt hatten. Die Festnahmen der COMPA-Mitglieder ereigneten sich im Anschluss an ein Treffen am 3. Februar 2005 miteinem engen Mitarbeiter des Gouverneurs. Das Gespräch sollte zur Vorbereitung eines Treffens mit dem Gouverneur dienen, das durch die Vermittlung der Nationalen Menschenrechtskommission zustande kommen sollte.
Mittlerweile wurden zwei der Verhafteten wieder freigelassen, alle anderen befinden sich auch weiterhin im Gefängnis. Die Situation in Oaxaca ist sehr angespannt und die Mitglieder der COMPA befürchten weitere Polizeieinsätze und Repressionen. Für die nächsten Tage sind erneut Demonstrationen und Proteste der COMPA geplant.
Wir fordern alle Personen und Menschenrechtsorganisationen auf, sich umgehend an die Regierenden in Oaxaca und Mexiko, zuvorderst den Gouverneur von Oaxaca, Ulises Ruíz Ortiz, zu wenden, und gegen das Vorgehen zu protestieren. Der Konflikt scheint eine weitere Demonstration der Politik zu sein, die der neu gewählte Gouverneur in Oaxaca gegenüber unabhängigen indianischen und sozialen politischen Organisationen in den kommenden Jahren betreiben will. Massive Kritik und aktive Beobachtung der Geschehnisse in Oaxaca − vor allem durch internationaler Gruppierungen und Einzelpersonen − können dazu beitragen, Druck auf die Regierenden und politisch verantwortlichen in Südmexiko auszuüben.
Bitte sendet deshalb den beigefügten Brief schnellstmöglich per Fax, e-mail oder Luftpost an die im Attachement befindlichen Adressen.
Viele Grüße,
Carolin Kollewe und Eberhard Raithelhuber für promovio e.V.
Quelle: | |||
http://www.promovio.org/ | |||
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