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JBG-Meldung zu paramilitärischen Angriffe in der Zona Norte

Junta der Guten Regierung am 20.09.2007
übersetzt von Dana

  CHAAN LAK PEJTELEL TE PUY SCHON XCUPOJ E HABLA PARA TOD@S PUY MUBATI T´YUUN TA JPISILTIC

Junta der Guten Regierung "Neues Samenkorn das fruchten wird",
Caracol V "Das für alle spricht"

Nördliche Zone, Chiapas, Mexiko, 20. September 2007

An die Anhänger der Anderen Kampagne
An die Anhänger von Zezta International
An die alternativen Kommunikationsmedien
An die würdigen Völker von Mexiko und der Welt

Dies ist unser Wort, das verschiedene Vorfälle denunziert, die sich auf das Gebiet unseres Autonomen Zapatistischen Bezirk in Rebellion von Ak’abalna zugetragen haben.

ERSTENS. − Am 19. Februar 1994 haben wir als Zapatisten das Land der Finca Morelia zurückgewonnen, das aus den Anwesen von El Arenal, Los Mangos, El Bosque, La Catarata, La Peña und El Vado zusammengesetzt ist, und sich im Besitz des Finqueros Juan Benito Machín befand. Seit damals haben wir unsere Gemeinde errichtet, die wir Nueva Revolución genannt haben. Dieses Land gehört der EZLN, infolge des bewaffneten Aufstands, aber mit der Zeit haben die schlechte Regierung und ihre politischen Parteien es sich zur Aufgabe gemacht, in der Gemeinde Zwietracht zu säen.

Heute denunzieren wir, dass PRIistas und PRDistas der Gemeinde uns unser Land wegnehmen möchten, um sie sie nur für einige wenige zu legalisieren. Das heißt, sie wollen eine neue Zählung durchführen, um jene zu ersetzen, die wir Zapatisten durchgeführt haben, als wir das zurückgewonnene Land zu gleichen Teilen unter allen Bewohnern der Gemeinde aufgeteilt haben, ungeachtet dessen, ob sie Zapatisten waren oder nicht. Heute verraten sie uns und vergessen die Geschichte, wie wir dieses Land zurückgewonnen haben, und drohen uns unser Land wegzunehmen, oder wie sie sagen, unsere "legalen" Rechte. Die Verantwortlichen hierfür sind die offiziellen Behörden der Gemeinde, die Kommunalrepräsentanten Rafael Vázquez Gómez und Sebastián López Pérez, der offizielle Landwirtschaftsbeauftragte des Bezirks Daniel Pérez Pérez und die Räte Manuel Pérez Ramírez und Domingo Pérez Pérez.

ZWEITENS. − Am 18. Mai 2007 wurde auf das Haus unseres Compañeros Carmelino Pérez Gutiérrez geschossen. Die Kugel streifte dabei das Dach. Wir wissen daher, dass es sich bei der Waffe um ein Gewehr Kaliber 20 gehandelt hat, und dass sie absichtlich abgefeuert wurde, da er bedroht wurde, weil er sich in Widerstand befindet und sich deshalb weigert Grundsteuer zu zahlen, und weil er sich angeblich nicht an den kollektiven Arbeiten in der offiziellen Schule beteiligen würde. Wir können bestätigen, dass er sich an den kollektiven Arbeiten, die der ganzen Gemeinde zugute kommen beteiligt, so wie an der Instandsetzung der Wasserleitung, aber nicht an den Arbeiten, die mit dem zu tun haben, was die schlechte Regierung will.

DRITTENS. − Am Montag, den 9. Juli, gegen 7:00 Uhr morgens, sichtete einer unserer Compañeros auf dem Weg zu seinem Feld eine Gruppe von vier Paramilitärs, die in "Tarnfarben" gekleidet waren, also Militärkleidung trugen, und bewaffnet waren, und die er nicht erkennen konnte, weil sie vermummt waren und rasch in die Berge verschwanden. Am folgenden Tag, den 10. Juli, sichteten andere Compañeros eine Gruppe von sechs Paramilitärs in grüner Militärtracht, die etwa 50 Meter von ihrem Haus entfernt waren, und sich ebenfalls in die Berge zurückzogen. Diesmal waren sie nicht vermummt, aber sie konnten sie nicht erkennen, weil sie nicht zur Gemeinde gehörten. Am folgenden Tag, den 11. Juli, zogen ein Gruppe von etwa 40 Paramilitärs in grüner Militärtracht durch die Gemeinde La Chachalaca, die etwa 3 km entfernt liegt. Diese konnten ebenfalls nicht erkannt werden, weil sie nicht zur Gemeinde gehören.

Am 21. August, gegen 6:00 Uhr Morgens, stieß man auf etwa 50 Paramilitärs, mit verschiedenen Schusswaffen, die auf dem Weg in die Berge waren. Sie näherten sich einem unserer Compañeros Unterstützungsbasen und fragten ihn auf Ch’ol nach den zapatistischen Leitern von Nueva Revolución. Er antwortete, er wüsste nicht wer sie wären. Die Paramilitärs versicherten ihn, dass sie Compañeros in der Gemeinde Nueva Revolución hätten, dann zogen sie auf einen Fußpfad davon, der nach Sabanilla führt. Am gleichen Tag, gegen 12:00 Mittags, erschien ein Militärhubschrauber, der sehr niedrig flog und offene Türen hatten, mit bewaffneten Militärs, die mit ihren Waffen auf die Gemeinde zielten. Der offizielle Landwirtschaftsbeauftragte des Bezirks sagte uns, er wüsste, dass dieser Hubschrauber landen wollte, aber nicht aufsetzen konnte weil es regnete. Er sagte uns auch, dass mehrere Nachbarsgemeinden, wie El Ocotal, El Arenal, La Preciosa und La Chachalaca, die Durchführung von Patrouillen und die Präsenz der Mexikanischen Armee angefordert hätten.

Am 7. September erschienen auf der Strasse, die von Tila nach Chulum Juárez führt, 13 Lastwagen der Armee und der bundesstaatlichen und staatlichen Öffentlichen Sicherheit. In Coquijá sagten sie einem unserer Compañeros, dass sie in die Gemeinde von Iturbide und in Nueva Revolución einfahren würden, aber sie kamen nicht. Unterwegs stiegen Polizeielemente aus den Lastwägen, die sich in die Berge zurückzogen, so dass wir nicht sehen konnten wohin sie gegangen sind.

FÜNFTENS. − in 2005 wurde in der Junta der Guten Regierung ein Dialog mit der Gegenpartei der PRIistas und PRDistas geführt, in dem versucht wurde ein Abkommen für die Respektierung unserer kollektiven Arbeiten zu erzielen. Aber als das Abkommen unterzeichnet werden sollte, weigerten sich diese Personen es zu tun. Ihnen wurde daraufhin gesagt, dass sie dafür verantwortlich sein würden, falls irgendetwas passiert, sowie die Behörden der schlechten Regierung, da sie diese Gruppen unterstützen. Seit damals sind wir wiederholt auf tote Kälber und Kühe unserer Kollektivarbeit gestoßen. Bei der letzten Gelegenheit, am 20. Juni 2007, haben wir die tote Kuh sorgfältig untersucht, und konnten feststellen, dass sie von einer Kugel Kaliber 22 in den Rücken getroffen wurde, die durch den Bauch wieder austrat. Am 21. Juli, ein Monat später, fanden wir ein totes Schwein unseres Kollektivs, das vergiftet worden war.

SECHSTENS. Unsere Compañeros aus der Gemeinde von La Chachalaca werden von dem Ejidobeauftragten Fernando Pérez Dáz, dem offiziellen Landwirtschaftsbeauftragten des Bezirks Francisco Jiménez Pérez, und dem Leiter von Paz y Justicia, Kiménez Pérez bedroht, weil sie sich in Widerstand befinden und sich weigern Grundsteuern zu zahlen. Sie sagen, dass sie keine Zapatisten in ihre Gemeinde haben wollen, und dass sie sie töten würden, weil sie das Volk organisieren.

In Juli 2007 stellten die PRIistas der Gemeinde gemeinsam mit Angestellten der CFE, Pfosten für die Stromleitung auf, haben dabei aber die 11 Familien Unterstützungsbasen ausgenommen, und sie nicht an das elektrische Licht angeschlossen. Die Pfosten wurden auf die Grundstücke unserer Compañeros ohne Erlaubnis aufgestellt, und außerdem wurden dafür viele Bäume gefällt.

Sie drohten auch ihnen das Recht zu entziehen die Fußpfade zu benutzen, die sie seit Jahren als ihre Wege kennen, und dass sie jedes mal 250 Pesos zahlen sollten, wenn sie sie benutzen wollen. Sie sagten, das sollte deshalb so sein, weil diese Zapatisten wären.

SIEBTENS. − Als Zapatisten kämpfen wir und errichten unsere Autonomie, und deshalb wollen sie uns schwächen. Wir werden den Kampf und den Widerstand nicht aufgeben. Sie sind neidisch, weil wir unsere Rechte und unser Land verteidigen. Deshalb wollen sie uns nicht sehen und geschieht dies alles in der nördlichen Zone.

Wir werden unsere Rechte an dieses Land weder verkaufen noch aufgeben. Wir werden das nicht zulassen, weil dieses Land mit dem Blut unserer gefallenen Compañeros in 1994 bezahlt worden ist. Als Zapatisten erklären wir, dass wir uns niemals erniedrigen werden, oder ihren Armeen und Paramilitärs ergeben werden. Wir sind bereit unsere Mutter Erde zu verteidigen, weil wir Zapatistische Unterstützungsbasen sind. Es reicht jetzt. Wir wollen, dass sie uns in Frieden leben und arbeiten lassen, und dass unsere Rechte respektiert werden, weil die Eigentümer dieses Landes, wir zapatistische Männer und Frauen sind, die es bearbeiten. Es soll klar sein, dass dieses Land, das wir verteidigen, durch einen bewaffneten Aufstand zurückgewonnen wurde, und dass wir es weiterhin verteidigen werden.

Aus dem Caracol V rufen wir die Bevölkerung von Mexiko und der Welt, die Compañeros und Compañeras der Anderen Kampagne und der Zezta International, und unsere ehrlichen Brüdern und Schwestern auf, die Dinge, die sich auf dem zapatistischen Gebiet zutragen und die wir weiterhin denunzieren werden, im Auge zu behalten.

Hochachtungsvoll

Gehorchend Befehlend


Junta der Guten Regierung "Neues Samenkorn das fruchten wird",
Caracol V "Das für alle spricht"

 Quelle:  
  http://enlacezapatista.ezln.org.mx/denuncias/812/ 
 

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