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Bankkonten des mexikanischen Kardenals Juan Sandoval Iñiguez eingefroren

Verdacht der Geldwäsche für die Drogenkartelle

Zapapres-Import vom 13.09.2003

  (zapapres, 13.09.03, jk) Ungeachtet der verbalen Solidarität hoher Regierungsfunktionäre der Bundes- wie auch Landesebene, wird es für den mexikanischen Erzbischof von Guadalajara im Bundesstaat Jalisco zunehmend schwieriger, normale Banktransaktionen vorzunehmen. Anfang der Woche weigerte sich die mexikanische «Hausbank" der Diozöse, die Banco Santander Serfín, eine Überweisung in Höhe von US 60.000,-- an den Vatikan vorzunehmen, da keine entsprechende Rechnung des Vatikans vorläge und die Direktion der Bank, entsprechende Anweisungen der Zentrale in Mexico-Stadt erhalten hätte.

Seit Wochen ermittelt die Procuraduría General de la República, eine Mischung aus Bundesstaatsanwaltschaft und Justizministerium gegen den Kardinal und Erzbischof wegen des Verdachts der Geldwäsche.

Für den Sprecher des Erzbistums, Adalberto González, haben die Ermittlungen einen politischen Hintergrund: die Forderung nach Aufklärung der Ermordung des damaligen Erzbischofs Juan Jesús Posadas Ocampo Anfang der 90-er Jahre. Für den damaligen Bundesstaatsanwalt und Justizminister Jorge Carpizo war der Mord an Posadas Ocampo Teil des Krieges der Drogenkartelle um Macht und Absatzgebiete. Posadas Ocampo selbst wurde und wird − zuletzt im Mai dieses Jahres − von Jorge Carpizo beschuldigt, für das Drogenkartell Geld gewaschen zu haben.

Der «Señor Erzbischof" − so sein Pressesprecher − hatte niemals mit Geld unklarer Herkunft zu tun.

Auch für den Bischof von Acapulco, Felipe Aguirre Franco, ist der Fall klar: die Untersuchungen der Procuraduría bilden Teil einer «Lynchjustiz" gegenüber der katholischen Kirche. Mit dieser «Aggression gegen die katholische Kirche von Guadalajara" − so Aguirre Franco − versuchten die staatlichen Instanzen, die von Juan Sandoval Iñiguez verfochtene These des Komplottes gegen den damaligen Erzbischof zum Schweigen zu bringen. Es gibt deshalb auch «keinen Grund, die Bankkonten des Erzbischofs und die seiner Familie zu überprüfen".

Die Ermittlungsarbeiten gegen Sandoval Iñiguez sind deshalb für den Bischof von Acapulco Teil der Strategie der staatlichen Institutionen, um eine Persönlichkeit anzugreifen und zu verleumden, deren Arbeit und Lebensziel «nicht Geld, sondern das Leben, der Frieden und die Heiligkeit" ist.

Trotz dieses Pathos in der innerkirchlichen Verteidigung laufen die Ermittlungen weiter, durchgeführt von der ersten mexikanischen Regierung, deren Präsident Vicente Fox, in aller Öffentlichkeit zur Kirche geht − zur katholischen, versteht sich.


Quelle: Zapapres
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