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Vertreibungen in den Montes Azules − EZLN kündigt Widerstand an
Zapapres-Import vom 10.01.2003 |
Kurz vor Weihnachten hat in Chiapas die Räumung der ersten von insgesamt 42 Siedlungen, die in den letzten Jahren in dem Naturreservat Montes Azules errichtet wurden, begonnen.
In Anwesenheit des Bundesstaatsanwalts für Umweltschutz, Jose Ignacio Campillo, begleitet von Spezialeinheiten der Polizei und unter Androhung der Vollstreckung von Haftbefehlen sowie mit Druck einer Gruppe lakandonischer Indígenas, die über kollektive Landtitel in der Region verfügen, verließen am 19. Dezember 30 Chol- Indígena-Familien den von ihnen bewohnten und Lucio Cabañas genannten Weiler Arroyo San Pablo in dem Naturreservat. Freudig konnte Staatsanwalt Campillo mitteilen, die Räumung sei «friedlich" erfolgt, was die Presse dann auch begierig verbreitete. Die 30 Familien sind in den letzten vier Jahren bereits zwei mal von staatsnahen und paramilitärischen Gruppen aus ihren Siedlungen in anderen Regionen von Chiapas vertrieben worden.
Mitte Dezember haben Armee- und Polizeieinheiten ihre Bewegungen in dem Reservat verstärkt. Für dieses Jahr ist die Räumung von acht weiteren − nach Regierungsauskunft nur weniger als zwei Jahre alte − Siedlungen geplant. Die Koalition der Autonomen Organisationen von Ocosingo (COAO) hat jedoch belegt, dass mehr als die Hälfte dieser Siedlungen schon länger existieren, eine davon sogar als Teil eines anerkannten Ejidos.
Im letzten Jahr schrieb die Bauernorganisation «Unabhängige und Demokratische ARIC" ein Brief an Staatsgouverneur Pablo Salazar Mendiguchía, in dem sie hervorhob, dass "sie dort sind wegen dem Landmangel, und weil sie 1994 wegen dem militärischen Druck und der paramilitärischen Gewalt aus ihren Gemeinden fliehen mussten".
Unter den von Vertreibung bedrohten Gemeinden befinden sich auch viele, die der zapatistischen Befreiungsbewegung EZLN nahe stehen. In einem Communiqué vom
29. Dezember teilte der Sprecher der EZLN, Subcomandante Marcos, mit: «Wir haben mit den Vertretern dieser zapatistischen Dörfer gesprochen, und mit den Autoritäten der Autonomen Bezirke denen sie angehören. Sie haben uns ihre Entscheidung übermittelt dort zu bleiben, auch wenn es ihre Leben kostet, so lange die zapatistischen Forderungen nicht erfüllt sind. Wir haben ihnen geantwortet, dass wir sie vollkommen unterstützen. Und so ist es gut, es jeden in Voraus wissen zu lassen: im Fall der zapatistischen Dörfer, wird es keine "friedliche Räumung" geben." «Zum Beispiel leben etwa 160 Zapatisten in dem neuen Dorf namens 12 de Diciembre (ein eindeutig subversiver Name). Ihre Geschichte war keine Briefe zur Unterstützung der guten Manieren wert. Sie stammen aus dem Dorf Salina Cruz. Am
2. November 2002, ermordeten Militante der MOCRI-Organisation (die der ehemaligen Staatspartei PRI nahesteht), (die beiden Zapatistas) Manuel Méndez Sánchez und Gloria Méndez Sánchez Sie lauerten ihnen auf, erschossen sie, und nachdem sie tot waren, zerhackten sie sie mit den Macheten." Die Bewohner von 12 de Diciembre werden sich nicht noch einmal vertreiben lassen.
Die Räumung der Montes Azules − angeblich unter dem Vorwand, der Umweltzerstörung durch die Indígena-Siedlungen Einhalt zu gebieten − haben neben der Bekämpfung der zapatistischen Befreiungsbewegung EZLN aber noch einen weiteren Hintergrund: Im Rahmen des Puebla-Panama-Plans bereitet die mexikanische Regierung die mexikanischen Naturreservate und Wälder für die wirtschaftliche Verwertung vor. So sind Stauseen am Usumacinta-Fluss geplant, die nicht nur die Zerstörung von Wald in den Montes Azules bedeuten, sondern auch die Vertreibung weiterer Dörfer und die Überflutung jahrtausende alter archäologischer Stätten der Mayakultur.
Gleichzeitig gibt es bereits Aktivitäten multinationaler Konzerne (wie Grupo Pulsar) und deren Hilfsorganisationen (wie Conservation International) zur Ausbeutung der natürlichen Ressourcen des Reservats. Die Konzerne bedienen sich dazu konservativer Umweltorganisationen und nutzen auch Widersprüche zwischen den indigenen Gemeinden − wie im Fall der ersten Vertreibung: Lacandonen versus Choles.
Einige Gruppen wollen auch mit Ökotourismus reich werden: Zeitgleich mit der Vertreibung des ersten Dorfes besuchten 22 mit US-Amerikanern beladene Jeeps die landschaftlich schönsten Teile des Regenwaldes, offensichtlich auf der Suche nach einer geeigneten Stelle für einen neuen Touristenkomplex.
gh/ZAPAPRES 10.01.2003, auf Grundlage Zahlreicher Artikel zum Thema im Dezember 2002.
Quelle: Zapapres
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