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Sieg der Kleinbauern von Atenco über den geplanten Großflughafen

Chronik der brutalen Repression und vom massiven Widerstand im Juli

Zapapres-Import vom 02.08.2002

  Am Donnerstag, den 12. Juli, eskaliert die Auseinandersetzung um den geplanten Großflughafenbau in San Salvador Atenco, als 1.000 Polizisten einer Landes- Sondereinheit eine Demonstration von 100 Campesinos angreifen.

33 Protestierende werden bei dem brutalen Angriff verletzt, einige schwer. 14 Menschen, darunter die beiden Anführer der Widerstandsbewegung, Ignacio del Valle Medina und Jesús Adán Espinoza werden von der Sondereinheit verhaftet. Als der Angriff und die Verhaftungen bekannt werden, errichtet die aufgebrachte Bevölkerung zahlreiche Straßenblockaden und greift Patrouillen mit Steinen und Macheten an. Im Zuge der Proteste nehmen wütende Bauern sieben Polizisten und Regierungsfunktionäre gefangen und bringen sie in ihr rebellisches Rathaus. Bundesarmee und Polizeispezialeinheiten rücken an. Vertreter humanitärer Organisationen können die Gefangenen der Campesinos besuchen und stellen deren Unversehrtheit fest.

Nachdem in der Nacht auf Montag, den 15. Juli, der mexikanische Staat alle Gefangenen freigelassen hat, läßt die Bevölkerung die von ihr als Faustpfand festgesetzten Beamten und Polizisten ebenfalls ziehen. Die in der Presse als "Geiseln" bezeichneten Gefangenen der Bevölkerung sind wohlauf, während drei der nun unter Bewährung freigekommenen Bauern nicht in ihr Dorf zurückkehren konnten, da sie bei den Auseinandersetzungen vom Donnerstag so stark verletzt wurden, dass sie immer noch im Krankenhaus liegen.

Die freigelassenen Bauern werden im rebellischen Dorf San Salvador Atenco begeistert begrüsst. Seit dem Wochenende sind dort auch zahlreiche SympatisantInnen (GewerkschafterInnen, Studierende, etc.) anwesend, die mit ihrer Präsenz ein Eingreifen der paramilitärisch strukturierten Spezialeinheiten (PFP) und der Bundesarmee verhindern wollen.

Am 19. Juli erhöht die Regierung ihr Entschädigungsangebot von umgerechnet 7.500 auf 53.300 Euro pro Hektar. Es beginnt ein Pokern um Termine und Inhalte von vorgesehenen Verhandlungen.

Am 22. Juli hat die Bauernbewegung zu einer ersten Verhandlungsrunde mit der Zentralregierung aufgerufen, die in der Agraruniversität von Chapingo stattfinden soll. Die Fox-Regierung ist jedoch nicht verhandlungsbereit und lässt den Termin verstreichen.

Am 24.Juli stirbt der Bauer José Enrique Espinoza Juárez, der bei den Auseinandersetzungen von der mexikanischen Polizei schwer verletzt wurde Am 27. Juli wird in Atenco die Frente Popular en Defensa de la Tierra gegründet. Weitere Widerstandsaktionen, z.B. während des Papstbesuches in Mexiko-Stadt, werden geplant.

Am 29. Juli lässt die Regierung einen weiteren Verhandlungstermin verstreichen. StudentInnen der Universität UNAM aus Mexiko-Stadt richten ein Volkssommercamp in Atenco ein, um sich u. a. an den nächtlichen Wachen zu beteiligen. Am Donnerstag, den 1. August, erklärt das mexikanischen Verkehrs- und Transportministerium, sich angesichts der massiven Proteste der Campesinos nach einem neuen Standort umzusehen. In Atenco wir der Sieg mit einem großen Feuerwerk gefeiert.

Mit ihrem entschlossenen Widerstand ist es den BewohnerInnen von Atenco gelungen, einen der vielen Landkonflikte öffentlich zu machen und die Regierung zur Aufgabe ihrer Pläne in Atenco zu zwingen.

Nur allzu häufig werden ansonsten die Vertreibungen und Ermordungen und die Mittäterschaft des mexikanischen Staates in Landkonflikten totgeschwiegen − das jüngste Beispiel ist die Erschießung von 27 Bauern im Bundesstaat Oaxaca am 31. Mai. Und auch in Chiapas werden Landkonflikte durch die neuen Machthaber geschürt.

Quellen:
− albatroz 30. Juli, Mexiko
− Direkte Solidarität mit Chiapas, Zürich, https://chiapas.ch
Überarbeitung: ZAPAPRES Mexiko-Nachrichten-Import, http://www.zapapres.de, 07.08.02


Quelle: Zapapres
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 Quelle:  
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