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Zapapres-Import vom 06.12.2001

  jk/ZAPAPRES auf der Grundlage eines Artikels von Carlos Fazio in der Jornada vom 26.12.2001 Bis vor wenigen Jahren war das mexikanische Militär zusammen mit der Virgen de Guadalupe, der heiligen Guadalupe, und dem Präsidenten eines der Tabuthemen in Mexiko.

Keiner konnte diese drei Institutionen kritisieren ohne sofort als «Vaterlandsverräter" beschuldigt zu werden. Und doch trugen die sozialen Kämpfe, die zahlreiche Menschenleben kosteten, dazu bei, den Staatsautoritarismus zurück zu drängen und Freiräume zu erkämpfen. In diesen langsamen und zugleich sprunghaft verlaufenden Veränderungsprozessen wurden einige der herrschenden Mythen und Tabus gebrochen.

Auch das mexikanische Militär und die Luftstreitkräfte sind nicht mehr tabu − das Vorgehen des Militärs gerät zunehmend in die Kritik, vor allem aufgrund der Korruptionsvorwürfe gegen Militärs, die mit dem organisierten Verbrechen, vor allem den Drogenkartellen, zusammen arbeiten, aber auch aufgrund der zahlreichen Menschenrechtsverletzungen, einschließlich Folter, Verschwindenlassen und heimlichem Erschießen von Gefangenen.

Eine Volksarmee?

Während des Kalten Krieges bildete das Prinzip der Nichteinmischung des mexikanischen Militärs in politische Fragen einen wichtigen Unterschied zu den Militärdiktaturen, die in Lateinamerika dominierten. Dieser Unterschied und seine Hintergründe wurden jedoch in der Vergangenheit kaum untersucht und erforscht. Die «politische Zurückhaltung" des Militär wurde von den autoritären Regierungen eines Ein-Parteien-Systems gefördert und ermöglichte die Konstruktion der offiziellen Selbstdarstellung des Militärs als eine Art professionelle Miliz, hervorgegangen und eng verbunden mit der einfachen Bevölkerung und eingeschworen auf die Verfassung und den − theoretischen − Rechtstaat.

Trotz dieses Image einer eng mit den Massen verbundenen Institution, gelang es den Streitkräften nicht, ihre direkte Beteiligung an zahlreichen gewaltsamen Ereignissen aus dem kollektiven Bewusstsein eines wichtigen Teils der Bevölkerung und einiger Medien, vor allem Printmedien, zu löschen.

Zu diesen nicht vergessenen Unterdrückungsmaßnahmen gehörte die Ermordung des Bauernführers Rubén Jaramillo ebenso, wie das Massaker an den Studierenden 1968 auf dem Platz der Drei Kulturen in Tlatelolco, oder die Unterdrückung der bäuerlichen und städtischen Guerrilla-Bewegungen in den 70-er Jahren, d.h. während des schmutzigen Krieges. Aus jüngerer Zeit ist es vor allem ihr Einsatz als Besatzungsarmee in Chiapas nach dem Aufstand der Zapatistas, aber auch der spätere Prozess der Paramilitarisierung des Konfliktes, die u.a. zu den Ermordungen in Acteal und Aguas Blancas führten und − aktuell − unter der Fox-Regierung, die Ermordung der Menschenrechtsanwältin Digna Ochoa.


Quelle: Zapapres
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