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Autonomer Bezirk Ricardo Flores Magón

Denuncia vom 05.08.2002
übersetzt von Dana

  5. August, 2002, Chiapas, Mexiko.

An die Menschen von Mexiko, An die Völker der Welt, An die nationale und internationale Presse, An die Menschenrechtsorganisationen.

Brüder und Schwestern:

Heute finden wir es notwendig die gewalttätigen Zwischenfälle, die von den Paramilitärs aus San Antonio Escobar provoziert wurden zu klären, und damit eine Reihe falscher Beschuldigungen zu widerlegen, die in den letzten Tagen in den Medien gegen uns veröffentlich worden sind:

1. Die gewaltsamen Zwischenfälle ereigneten sich nicht in San Antonio Escobar. Ganz im Gegenteil, waren es Paramilitärs aus San Antonio Escobar die mit Pistolen und Macheten in die Gemeinde La Culebra kamen, mit der klaren Absicht die autonomen Autoritäten zu ermorden.

2. Die Ereignisse fanden folgenderweise statt: Am 31. Juli um 7:00 Uhr in der früh, fuhren 40 Paramilitärs aus San Antonio Escobar in zwei gestohlene Nissan Fahrzeuge los. Die Paramilitärs waren mit Revolver und Macheten bewaffnet, sie bewegten sich von ihrem Dorf zur Gemeinde von Sibal und fuhren dabei durch 6 de Octubre, Santa Rita und Culebra.

3. Unterwegs versuchten sie mehr Unterstützung von offiziellen und unabhängigen Organisationen zu sammeln. Sie fanden jedoch keine Unterstützung, weil die zapatistischen Unterstützungsbasen und die Sympathisanten des Autonomen Bezirkes mit den verschiedenen Organisationen und Gruppen in den benachbarten Gemeinden in Respekt und Einvernehmen koexistieren.

4. Sogar noch vor ihrer Ankunft in die Gemeinde von Sibal versuchten sie eine der autonomen Autoritäten gefangen zu nehmen, der sich auf seinen Feld befand, aber unser Compañero konnte entkommen. Mit Mut und ohne jegliche Hilfe setzte er seine Rückreise fort, bis er die Gemeinde von La Culebra erreichte. Es kam in sein Ejido gegen 11:00 Uhr vormittags an.

5. Seitlich der Strasse waren sieben Compañeros Unterstützungsbasen dabei die autonome Gemeindeschule zu bauen. Die Paramilitärs dachten, dass die autonomen Autoritäten sich dort befinden würden. Die 40 bewaffneten Paramilitärs stiegen aus ihren Fahrzeugen aus und griffen die Personen an, die sie dort antraffen.

6. Die Compañeros wurden mit Macheten und Steine angegriffen und versuchten sich zu schützen so gut es ging. Die Paramilitärs zogen sich zurück als sie erfuhren, dass die autonomen Autoritäten nicht dort waren, und dass sie mehrere Compañeros schwer verletzt hatten.

7. Die führenden Paramilitärs aus San Antonio Escobar, die für diese Angriffe verantwortlich waren sind: — Julio Gómez López — José Gómez López — Antonio Pérez López — Sebastian Pérez Gómez — Nicolás Gómez Sántiz — Manuel Guzmán Pérez — José Hernández Cruz — Lorenzo Pérez Cruz — Sebastián Pérez Cruz — Fidelino Gómez López.

8. Mehrere Medien haben, im Gegenteil gelogen, und gesagt es seien autonome Autoritäten und die EZLN die bewaffnet zum San Antonio Escobar Ejido gegangen wären, und die versucht hätten den Ejido Kommisaren gefangen zunehmen und die Bevölkerung angegriffen hätten, die versuchte ihn zu schützen. Wir weise diese falschen Geschichten absolut zurück, deren einziger Zweck es ist zu versuchen Verwirrung zu stiften, die Paramilitärs zu schützen und Vorwände zu schaffen um die autonomen Bezirke und die EZLN anzugreifen, und die Autoritäten und andere Unterstützungsbasen festzunehmen, die wirklich für ihre Leute arbeiten.

9. Wir machen ausdrücklich klar, dass diese Paramilitärs aus San Antonio Escobar der OPDIC angehören, eine Organisation die Paramilitärs und Verbrecher aus mehreren Gemeinden beherbergt, so wie Arroyo Granizo, Monte Líbano, Lacandón, Cuahutémoc und andere, wie bereits schon gemeldet wurde. Der Anführer und Gründer dieser Organisation ist Pedro Chelín, der nun ein Lokalabgeordneter ist. Er ist der Anführer der paramilitärischen Gruppe MIRA, und wurde als solcher denunziert und erkannt.

10. Offizielle und Presseberichte sagen, es handele sich hierbei um ein Landkonflikt. Die Wahrheit jedoch ist, dass diese Organisation von Paramilitärs und Verbrecher in den letzten Monaten ihre Aktivitäten und Angriffe in verschiedene Teile des autonomen Bezirkes intensiviert haben. Ihr Zweck ist es Probleme zu schaffen, die der Bundesarmee und der Öffentlichen Sicherheit und Gerichtspolizei den Vorwand zu liefern in die Gemeinden in Widerstand einzudringen, um sie zu spalten und die autonome Arbeit zu zerstören.

11. Diese paramilitärischen Gruppen haben auch ein persönliches Interesse dafür die autonomen Autoritäten loszuwerden, damit sie ungehindert ihre kriminellen Aktivitäten fortführen können, wie den Kauf und Verkauf gestohlener Fahrzeuge, Waffen- und Drogenhandel, das Fällen und die Ausbeutung der Edelhölzer auf reserviertem Land, Alkoholhandel, Strassenraub und andere Verbrechen. Die autonomen Autoritäten haben mehrere dieser Aktionen und Verbrechen aufgehalten und gelöst, dank der Übereinkünfte und der Arbeit des Autonomen Bezirkes.

12. Die Bundes- und Staatsregierungen sind über die Präsenz der paramilitärischen Gruppen wohl informiert, und haben nichts getan um sie aufzuhalten. Im Gegenteil, sie beschützen sie. Bei mehreren Gelegenheiten operierte die Öffentliche Sicherheit zusammen mit Paramilitärs aus dem Ejido Lacandón, mit denen sie mit hochkalibrigen Waffen herumgehen.

13. Die Medien lügen auch wenn sie sagen, dass wir die Leute aus dem San Antonio Escobar Ejido bedrohen würden. Ganz im Gegenteil, die Paramilitärs aus San Antonio Escobar haben mehrere Bäume gefällt um die Strassen zu blockieren, und sie haben sich aufgestellt um jeden anzugreifen der sich ihrem Dorf nähert.

14. Die Bezirksautoritäten stellen einfach klar, dass diese gewalttätigen Zwischenfälle, Angriffe und Mordversuche sowohl unter dem Bundes- und Staatsgesetz als auch unter den Gesetzen des Autonomen Bezirkes und den revolutionären Gesetzen, als schwere Verbrechen gelten.

15. Wir geben ebenfalls bekannt, dass unsere verletzten Compañeros die notwendige medizinische Behandlung in unserem autonomen Gesundheitssystem erhalten haben, und sich nun ausser Gefahr befinden.

16. Wir möchten es vollkommen klar machen, dass wir das Eindringen der Bundesarmee, der Öffentlichen Sicherheitspolizei oder der Gerichtspolizei nicht gestatten werden. Die Gemeinde von La Culebra und die benachbarten Gemeinden von Sibal, Santa Rita und 6 de Octubre, sind ruhig, und es herrscht Respekt, Einvernehmen und Ruhe zwischen allen Organisationen.

17. Jede Handlung der schlechten Regierung gegen diese Gemeinden und ihre Einwohner werden als eine Provokation und ein Akt der Unterstützung für die paramilitärischen Gruppen betrachtet werden, und als eine weitere Verletzung der kollektiven Rechte der indigenen Völker.

Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie

Der Autonome Rat

[Siegel und Unterschriften]

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