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Pünktlich zum Antritt von Fox

Neue Guerilla FARP erscheint in Oaxaca

Zapapres-Import vom 02.12.2000

  Aus der Zeitschrift Reforma vom 02.12.2000
Marcela Turati Iván Rendón, Oaxaca, México
Überarbeitet von ZAPAPRES

16 Stunden vor dem Besuch des neuen Präsidenten Vicente Fox in Oaxaca erschien eine Kolonne von 20 bewaffneten Vermummten am Abend des 1. Dezembers in der Kreishauptstadt Nazareno Etla, nur 20 km von der Hauptstadt Oaxaca entfernt. Um 20:00 Uhr wurde ein Kommuniqué verlesen, in dem der Widerstand gegen die neue Regierung angekündigt wurde.

Die Gruppe nennt sich "Revolutionäre Streitkräfte des Volkes" (FARP). Nach eigenen Angaben haben sich die FARP im Juli 1999 vom Revolutionären Volksheer EPR abgespalten und sind jetzt zum ersten Mal in der Öffentlichkeit erschienen. Die FARP kündigten an, für eine "revolutionäre Veränderung der Gesellschaft" zu kämpfen sowie für einen Wechsel des ökonomischen und politischen Modells und eine neue Verfassung.

Weiterhin heißt es: "Die Revolutionären Streitkräfte des Volkes und die Mehrheit des mexikanischen Volkes weisen die neoliberalen und unternehmerischen Pläne des Foxismus zurück: Mexiko ist keine Aktiengesellschaft und die mexikanischen Männer, Frauen, Kinder und Alten keine LohnarbeiterInnen, die den Launen und der Willkür ihres Chefs unterworfen werden können."

"Der politische und wirtschaftliche Kurs, den die neue Regierung einschlägt, ist eindeutig hin zur Rechten, zum Neoliberalismus, mit der Konsequenz von mehr Armut und Elend, mehr Repression, mehr Mangel an Freiheit, einem autoritärerem System, mehr Marginalisierung und Unterdrückung."

Die FARP erklärten, daß "Fox bereits angekündigt habe, die Medizin und Lebensmittel zu verteuern" und daß es in seinem Kabinett Personen aus der Unternehmerschaft, der Politik und dem Militär gibt mit "schwarzer Vergangenheit an Gewalt, Repression, autoritärem Umgang, Korruption und Inkompetenz". Es gebe aber auch einige mit linker Vergangenheit und in Menschenrechtsarbeit, die dem Kabinett als progressives Feigenblatt dienen.

Das brutale Ausmaß an Armut und extremer Armut rechtfertige jeden Akt der Rebellion des Volkes. Die "demokratischen und revolutionären" Organisationen werden aufgerufen, eine aktive und vorkämpferische Rolle einzunehmen. Der Linken wird allgemein vorgeworfen, sie würde "in den gleichen Lastern und politischen Praktiken verharren".

Weiterhin heißt es: "Laßt uns mit unserer politischen Aktion und Organisation die beschleunigte Auflösung und den Bruch im sozialen Gefüge aufhalten, die das Ergebnis einer ungerechten neoliberalen Politik ist. Alle Formen des Kampfes sind gefragt und legitim, weil der Grund gerecht ist".

Schließlich erinnerten die FARP auch an die Ermordung des Guerilla-Anführers Lucio Cabañas in Guerrero vor 26 Jahren am 2. Dezember 1974.

Die bewaffnete Gruppe der FARP trat nach mehr als zwei Jahren in Erscheinung, in denen es keine nennenswerten Guerilla-Aktivitäten mehr in Oaxaca gegeben hatte. Einige Stunden später beabsichtigte Fox, sich mit mehreren lateinamerikanischen Präsidenten (Hugo Chavez aus Venezuela, Andrés Pastrana aus Kolumbien und und Mireya Moscoso aus Panama) und Intellektuellen zu treffen und mit Mary Robinson, der Menschenrechtsgesandten der UNO, ein Abkommen zu unterzeichnen. "Wir sind das Volk"

Erste Zeugen des Auftritts der FARP wurden ein paar Jugendliche, die am Abend auf dem Zentralplatz der Kreishauptstadt Basketball spielten. Plötzlich kamen 20 uniformierte vermummte Männer die Hauptstraße hoch, malten Sprüche auf Hauswände und teilte den Jugendlichen mit, sie sollten sich keine Sorgen machen, denn "sie seien vom Volk". Es versammelten sich 70 Einwohner, vor denen die FARP dann ihr vierseitige Kommuniqué verlasen. Zum Ende des Events wurden ein paar Gewehrsalven in die Luft abgegeben. Danach verschwand die bewaffnete Gruppe über die dunkelsten Straßen der Stadt.

Gegen Mitternacht unterhielten sich die Jugendlichen und einige Bewohner noch auf dem Platz über das Ereignis, als ein Konvoi von Hummer-LKWs der Mexikanischen Armee mit einigen 100 Soldaten kam, die begannen die Umgebung abzusuchen. Bis Redaktionsschluß gab es keine Hinweise auf Gefechte oder Verhaftungen.


Quelle: Zapapres
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 Quelle:  
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