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SOCAMA-Funktionäre als Anführer der paramilitärischen Bande «Paz y Justicia” verhaftet

Für Transfair wieder kein Thema?

Zapapres-Import vom 07.11.2000

  Am 27. Oktober haben mexikanische Sicherheitskräfte 11 Anführer der paramilitärischen Organisation "Paz y Justicia" verhaftet, die seit 1995 für zahlreiche Morde an Oppositionellen, sowie für die Plünderung und Vertreibung unabhängiger Gemeinden im Norden von Chiapas verantwortlich ist. Mit den Verhaftungen erfüllt der mexikanische Staat auch einen Teil der Bedingungen der zapatistischen Befreiungsarmee EZLN für die Wiederaufnahme des Dialogs.

Zwei der Verhafteten − der frühere Abgeordnete der ehemaligen Staatspartei PRI Samuel Sanchez Sanchez und der Gemeindevorsteher Marco Albino Torres − gaben an, daß "Paz y Justicia" ein Teil der Bauern- und Lehrerorganisation SOCAMA (Solidaridad Campesino- Magisterial) sei. SOCAMA hat seit der Präsidenschaft von Salinas de Gortari eine besondere staatliche Föderung erhalten hat.

Diese Förderung hat sich für die SOCAMA augenscheinlich gelohnt: Heute ist SOCAMA eine der größten Waldeigentümer im Süden Mexikos. Gleichzeitig kontrolliert sie bedeutende Kaffeeanbaufächen: So wird z.B. die Biokaffeegenossenschaft UDEPOM, die auch den deutschen Biomarkt beliefert, von SOCAMA-Funktionären geleitet. Das der ökonomische und poltische Erfolg nicht allen Mitglidern der SOCAMA zu Gute kommt, zeigt sich dadurch, daß es innnerhalb der SOCAMA in letzter Zeit zu Konflikten um den Verbleib staatlicher Fördergelder gekommen ist.

Als die Chiapas-Kaffee-Kampagne vor knapp zwei Jahren auf die Verbindung der von Transfair lizensierten Genossenschaft UDEPOM zur SOCAMA hinwies, schwieg sich Transfair bei seiner Verteidigung der Genossenschaft über eben diesen Sachverhalt aus. Die aktuellen Verhaftungen scheinen zu belegen, daß nun selbst beim mexikanischen Staat, der jahrelang die Vorfeldorganisationen der paramilitärischen Gruppen protegierte, ein Umdenkungsprozeß einsetzt. Wie lange wird es bei Transfair noch dauern, bis in dem Zertifizierungsverfahren auch die politischen Verbindungen der Partnerorganisationen untersucht werden?

Es gibt in Chiapas genügend Kleinbauerngruppen, die dem paramilitärischen Terror ausgesetzt sind und kaum Förderungen durch den mexikanischen Staat erhalten, wie z.B. die Kaffeegenossenschaften Maya Vinik der zivilgesellschaftlichen Vereinigung Las Abejas, die durch das Massaker von Akteal traurige Berühmtheit erlangt hat oder Mut Vitz, von der bereits in diesem Jahr 8 Mitglieder ermordet wurden. Warum hat sich Transfair in seiner Arbeit bislang nicht verstärkt diesen Gruppen zugewandt?

gh/ZAPAPRES, Mexiko-Nachrichten-Import, Hamburg, 7.11.2000


Quelle: Zapapres
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