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Repression gegen die unabhängige Kaffeegenossenschaft Mut Vitz
im Hochland von Chiapas
Zapapres-Import vom 15.03.2000 |
Seit Beginn des Jahres sind 5 Mitglieder der indigenen Kaffeegenossenschaft Mut Vitz durch paramilitärische Banden ermordet worden.
Die Angriffe auf Mut Vitz häufen sich gerade in dem Moment, in dem die Genossenschaft mit der Export an alternative Kaffeehandelsorganisationen in den USA und Europa begonnen hat. Wie schon die letzen Jahre im Landkreis Chenalhó geschehen, versuchen die der Staatspartei nahestehenden Banden mit allen Mittel die unabhängigen Organisationen der indigenen Kleinbauern in Chiapas zu zerstören. Eine Delegation der alternativer Kaffeehandelsgruppen sprach im Februar mit Zeugen der Anschläge:
Am 13. Januar 2000 wurde ein Mitglied von Mut Vitz nach dem Verkauf seiner Kaffee- Ernte in der Nähe von El Bosque, dem Sitz des autonomen Landkreises San Juan de la Libertad bewaffneten Männern angehalten, beraubt und ermordet. Der Ermordete stammte aus dem Weiler Chavajebal, in dem die mexikanische Bundesarmee bereits im Juli 1998 bei einem Überfall sieben BewohnerInnen ermordet hatte. Der Mord wurde zuerst nicht angezeigt, da befürchtet wurde, daß Polizei und Armee unter dem Vorwand der Verbrecherverfolgung weitere Übergriffe auf die indigenen Dörfer tätigen könnte. Am 22. Januar wurde ein Leitungsmitglied in einen fingierten Autounfall mit einer bereits schrottreifen Patrouille der Bundespolizei verwickelt. Die beiden Unfallfahrzeuge verschwanden später. Schon häufiger sind in Mexiko in der Vergangenheit als Autounfälle getarnte Anschläge auf Oppositionelle verübt worden.
Am 1. Februar 2000 wurden erneut vier Mitglieder von Mut Vitz von der gleichen, oben erwähnten, fünfköpfigen Gruppe angehalten und aufgefordert, ihr Geld herauszugeben. Auch sie waren auf dem Heimweg, nachdem sie zuvor einen Teil ihrer Kaffee-Ernte verkauft hatten. Die vier Bauern trugen insgesamt 1.800 Pesos (ca. 400 DM) bei sich. Drei der vier Campesinos wurden erschossen. Die Ermordeten sind Rodolfo Gomez Ruiz, Martin Gomez Jiménez und Lorenzo Pérez Hernandez. Mateo Jiménez Nunez überlebte schwer verletzt. Diesmal wurden die Täter bei den örtlichen Behörden angezeigt. Am 5. Februar 2000 wurden die fünf Männer festgenommen. Es handelt sich dabei um Bewohner der Dörfer Chavajebal und Union Progreso. Laut offiziellen Meldungen soll es sich nicht um politisch motivierte Morde handeln, sondern um eine sogenannte "Guerra del Café" (Kaffeekrieg). Der politische Hintergrund dieser Morde soll verschleiert werden. Denn gleichzeitig kursieren Gerüchte, wonach der PRIGemeindepräsident von El Bosque 17.000 Pesos (ca. 3.500 DM) für die Ausübung dieser Bluttaten bezahlt haben soll.
Am 25. Februar wurde die Leiche des Mut Vitz-Genossen MANUEL NUNEZ GOMEZ gefunden. Der Körper wies massive Folterspuren auf. Am 17. Februar war Nunez zuletzt in einem Geschäft in Bochil lebend gesehen worden. Seine Frau und fünf Kinder suchten ihn eine Woche lang und sendeten auch eine Suchmeldung über Radio Xera − vergeblich. Die Professionalität der Entführung, Folterung und Ermordung läßt die Schlußfolgerung zu, daß es sich bei den Tätern um Angehörige der Armee oder um Spezialeinheiten handelt.
Die Genossen von Mut Vitz sind sehr beunruhigt, da sich eine Eskalationen wie im Landkreis Chenalhó andeutet. Dort folgten im Verlaufe des Jahres 1997 auf erste einzelne Morde massive Vertreibungen und das Massaker von Acteal am 22.12.1997 an den Mitgliedern der zivilen Basisorganisation Las Abejas. Tausende Indigenas wurden vertrieben; ihre Kaffeefelder werden bis heute von Angehörigen der Staatspartei PRI kontrolliert.
Mut Vitz fordert, daß man etwas in der in der mexikanischen und internationalen Öffentlichkeit tut, um den schmutzigen Krieg der mexikanische Regierung in Chiapas gegen die autonomen Gemeinden und unabhängigen Genossenschaften auf zuhalten. Entwürfe zu Protestbriefen gibt es bei der Hamburger Kooperative Café Libertad, die den Kaffee von Mut Vitz importiert.
Quelle: Zapapres
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