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Testimonios vom 22.12.1995

über die Ermordung von Reyes Peangos

Zapapres-Import vom 22.12.1995
übersetzt von gh/ZAPAPRES

  abgelegt vor der Ejidoleitung und Lic. David Cilia Olmos, Gaspar Gonzáles vom Menschenrechtszentrum Yax K’in

Gregoria Penagos Roblero, 16 Jahre, Hausfrau, ledig, Einwohnerin Nueva Palestinas, älteste Tochter des Herrn Reyes Penagos Martínez, schwört die Wahrheit zu sagen, erklärt:

Ihr Vater wurde am 16. Dezember 1995 verschleppt, sie drangen gewaltsam in mein Haus ein um ihn zu ergreifen und brachten ihn fort, wobei sie immer wieder auf ihn einschlugen. Von hier brachten ihn zur Staatsanwaltschaft gegen 10 oder 11 Uhr abends.

Ich ging zur Staatsanwaltschaft, aber dort wurde er verneint, er sei nicht da. Darauf gingen wir hinaus und trafen dort auf einen Herren, der mir sagte, wir sollten in den vierten Stock gehen, und zeigte, eine junge Frau zu finden, die die Namen der Verhafteten notiert, die dort eingeliefert werden. Ergab mir den Namen des Büros für die Kontrolle der Gerichtsverfahren. Ich ging in den vierten Stock, dort fragten wir nach Reyes Penagos Martinez, Enrique Flores Gonzales, Julieta Flores Castillo, Martin Gomez Gomez, Delfino Robrero Villatorre, Jaime Robrero Roblero, Nelson Gomez Gomez, Pedro Hernandez Toledo und uns sagte die junge Frau, ja diese seien da, und daß der Herr Delfino Robrero Villatorre, der Herr Jaime Robrero Roblero und der Herr Pedro Hernandez Toledo und der Herr Nelson Gomez Gomez bereits am Sonntag morgen ins Strafgefängnis Cerro Hueco überführt worden seien, und daß sie ihren Vater, ihren Onkel Enrique und das Mädchen Julieta noch dort hätten. Daß sie noch dabehalten hätten, damit diese aussagten und danach nach Cerro Hueco gebracht würden. Sie fragte sie, ob sie zu essen hätten und sie antwortete ja und zeigte eine Tüte mit Tortillas, aus der sie ihnen zu Essen gab. Dann zeigte sie auch eine Tüte mit belegten Brötchen und Horchata und begann die Namen durchzugehen, die Essen erhalten würden. Darunter war auch der Namen ihres Vaters, ihres Onkel Enrique und seiner Tochter Julieta und der von Martin Gomez und ich fragte sie, ob ich mit einem Vater sprechen könne, aber sie sagte mir nein, weil er noch nicht ausgesagt habe. Als wir gerade zusammensaßen, kam dort ein Herr heraus, der mit einem himmelblauen Hemd, auf dem ein weißes Kreuz in Schulter höher war, bekleidet war. Dieser trug in einer Hand viele Spritzen und in der anderen Watte und Alkohol1. Dabei fragten wir sie, ob sie sie schlagen würden und sie sagte uns nein. Der Kommandant, ein älterer, dunkeler, kleiner, dünner, sprach sehr frech, daß wenn jemand dasei, warum sie es dementieren sollten und daß sie keine Frau hätten, und keine Gefangenen in der Nacht gekommen seien. Der jungen Frau warf er vor, daß sie etwas gesagt habe und daß sie kein Recht habe, die Namen mitzuteilen, die sie dort hätten.
Die von dort, die Agenten teilten mit, daß sie nur auf Anordnungen der Herrin der Finca Liquídambar wartete, um zu wissen, was mit sie mit den Gefangenen machen sollten. Dann sagte die junge Frau, die es (die Anwesenheit der vier Gefangenen) bestätigt hatte, wenn euch Eure Familienangehörigen fragen sollten, ob wir die Gefangenen gefunden hätten, dann sollten wir mit nein antworten, daß dies unter uns vier, die wir gegangen waren, bleiben solle, denn sonst würde ihm wer weis was antun. Weil man mir seine Anwesenheit bereits bestätigt hatten und ich gehört hatte, wie man ihm zu Essen gegeben hatte, ging ich zu meiner Mutter, um ihr zu sagen, daß mein Vater sich bei der Staatsanwaltschaft befände und in 72 Stunden in das Strafgefängnis Cerro Hueco überführt werden würde. Schon am Dienstag erhielten wir die Nachricht, daß mein Vater bei einem Gefecht während eines Hinterhalts, den die Bauern der Polizei in Angel Albino Corzo gelegt hätten, gestorben worden sei. Sie sagten immer wieder dies sei in "El Raspón" oder in "Peloncillo" geschehen. Daß er an einem Herzanfall gestorben sei, um zwei Uhr nachmittags in Jaltenango. Dies alles hörte man über das Radio und auch erzählte man mir, als ich beim Innenministerium war, daß mein Vater durch eine Kugel in diesem Gefecht, das stattgefunden hatte, getötet worden sei. Ich sagte ihnen, daß dies nicht wahr sei, denn daß es überhaupt kein Gefecht gab, als sie ihn mitgenommen hätten, ich sagte ihnen, daß ich ihn ja in einer Namensliste in der Stunde, wo sie ihm zu essen gegeben hätten, gesehen habe. Er fragte mich, ob ich sicher sei und ich antwortete ihm ja.

Als ich hinausging, waren dort der Besitzer von Liquídambar, Laurenz und seine Frau Mariana, Rafael Martinez, sein Sohn Horacio und Jesús, außerdem Ricardo Moises, Besitzer von Arroyón, Javier Morales. Ich glaube, daß diese alle mit dem Tod meines Vater zu tun haben; daher fordere ich, daß Gerechtigkeit in diesem Fall geschehe. Im Innenministerium, heißt dejenige, der mich fragte, ob ich sicher sie, Uriel Estrada Martinez. An dem Tag, dort sich wo der Leichnam meines Vaters befand, wo die Autopsien vorgenommen werden, war auch Pedro CULEBRO anwesend, Angestellter auf der Finca Liquidámbar und (vormals) Enkel des Herrn Maclovio Robrero. Dies ist alles.

Es erklärt Frau Gladis Flores Castillo, 16 Jahre, Hausfrau, ohne Kinder, Einwohnerin des Ejido Nueva Palestina, sie schwört die Wahrheit zu sagen: Am 16. Dezember ergriffen sie ihren Vater während der Besetzung der Landstraße, auf der die Freiheit der Verhafteten Compañeros gefordert wurde. In dieser Stunde, als die Soldaten kamen, Judiciales, alle durcheinander, griffen sie uns mit Tränengas an. sie kamen mit 8 Fahrzeugen der Polizei für öffentliche Sicherheit und 5 Pick Ups der Judiciales. Sie griffen uns mit Gas an und wir konnten nicht mehr weg. Wir wollten meinen Vater retten, aber wir konnten es nicht. Gerade eben hatte ich ihm sein Kaffee gebracht. Ich konnte nicht weglaufen, weil ich meinen Vater nicht zurücklassen wollt zusammen mit meiner Schwester, die sie festnahmen. Und wirklich drohten sie uns, uns nach Cerro Hueco zu bringen. Wir stellten uns vor unseren Vater. Aber sie beschossen uns mit Gas, was uns betäubte. Sie schubsten uns beiseite, damit wir verschwinden sollten. Sie gaben uns einen Stoß und weinend sagte ich ihnen, sie sollten meinen Vater in Ruhe lassen sollten, denn er hatte nichts getan, daß er es verdiene, so unter Schlägen mitgenommen zu werden. Als sie dann sahen, daß meine Schwester nicht fortging, wir wollten unseren Vater nicht zurücklassen, dann schossen sie und ich lief weg. Wir waren auf der Brücke der Landstraße, und nach dieser Zeit lief ich weg, weil ich das Gas nicht mehr aushielt, als sie schossen, damit wir meinen Vater allein ließen. Aber meine Schwester Julieta lief nicht weg, auch nicht als auf sie geschossen wurde, sie wollte meinen Vater dort rausholen. Als meine Schwester sah, wie mein Vater beim Wegbringen getreten und an dem Tuch, das er am Hals trug, gezerrt und weggeschliffen wurde, ließ sie sich auch abführen. Sie schafften sie auf einen Kleintransporter, verbanden ihre Augen und fesselten sie. Dadurch fügten sie meiner Schwester, besonders als Frau, schmerzen zu. Und auch mein Vater, ist nicht mehr so jung, daß er den Schlag aushält, den sie ihm ausgeteilt haben; mein Vater ist schon alt und verträgt es nicht mehr, daß man ihm Schläge zufügt. Daher fordere ich die Freilassung der Festgenommenen. Meine Schwester ist 25 Jahre als, mein Vater ist um die 65.

Alles was die Frau vor mir ausgesagt hat, ihre Erklärungen entsprechen der Wahrheit. Sie ist Zeugin, denn sie sind gemeinsam gegangen, sie hat nach ihrem Vater und ihrer Schwester sowie die Zeugin vor ihr nach ihrem Vater Reyes Penagos gefragt. Sie möchte anfügen, daß die für die Kontrolle der Prozesse zuständige Sekretärin, die über die Namen aller Verhafteten, die dort eingeliefert werden, verfügt und ihnen der Verhafteten, darunter den von Reyes Penagos genannt hat, um die 1.60 Meter groß ist. Sie trug rotbraune Sandalen, ist weiß, der Harrschnitt ist pilzköpfig wie bei einem Mann, lange Augenbrauen, klare braune Augen, dünn, rötliches wahrscheinlich gefärbtes Haar. Sie trug himmelblaue abgenutzte Jeans, einen weißen Pulli, hat einen kleinen Mund mit dünnen Lippen, ist um die 22 bis 23 Jahre alt, Stülpnase.

Sie erklärt, daß, als sie bei der Staatsanwaltschaft um Information über ihre verhafteten Familienangehörigen baten, der Kommandant, der sie empfing, ihnen mitteilte, wenn sie darauf bestünden, nach ihren Familienangehörigen zu fragen, daß man diese dann töten würde. Dies ist alles.

1 Die Zeugin Josefa Diaz Flores bestägt dies: "Kurze Zeit später kamen sie mit Spritzen und Medikamenten heraus, die sie ihnen verabreichen wollten."


Quelle: Zapapres
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