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Stellungsnahme zur Ermordung von José López Santiz

Denuncia vom 11.08.2002
übersetzt von Dana

  Sonntag, 11. August 2002

An die nationale und internationale Presse
An die nationale und internationale Zivilgesellschaft

Brüder und Schwestern in Menschenrechte, die für Gerechtigkeit kämpfen

Wir möchten die Ermordung unseres Compañero José López Santiz melden, die am 7. August 2002, in der Gemeinde 6 de Agosto, im Autonomen Bezirk 17 de Noviembre stattgefunden hat.

Das neue Dorfzentrum "6 de Agosto" wurde von unseren Compañeros auf zurückgewonnenes Land errichtet, dass vorher von der Ranch von Jorge Constantino Kanter besetzt gewesen war. Die Compañeros leben dort und bearbeiten das Land in Milpas.

In der Nacht zum Mittwoch, dem 7. August 2002, gegen 19:00 bat Compañero José López Santiz seine Frau, Julia Gómez Encino, "etwas zu essen vorzubereiten und etwas Reis Atol zu machen. Ich gehe um mir die Milpa anzusehen, um zu sehen ob die Jabalí [Wildschweine] eingedrungen sind. Es wird nicht spät werden, Ich gehe schnell und werde spätestens gegen 20 oder 21:00 Uhr zurücksein." Er nahm seine Machete, und ging zusammen mit seinen zwei Kindern zur Milpa.

Compañera Julia tat worum ihr Mann sie gebeten hatte, aber da sie krank und müde war, legte sie sich hin und schlief ein. Sie wurde von den Schreien eines ihrer Kinder aufgeweckt. Als ihre Kinder näher kamen, konnte sie die Hilfeschreie ihrer zwei Kinder besser heraushören, die sagten, dass sie sie jagen würden um sie zu töten, und sie bereits ihren Papa getötet hätten.

Als ihre zwei Kinder das Haus erreichten, berichteten sie ihrer Mutter, dass der Mörder ihres Vaters Baltazar Alfonso Utrilla war, und dass sie zwei andere Personen mit ihm gesehen hätten, sie aber nicht erkannt hatten. Compañera Julia schrie nach ihrem Compadre, und sagte ihm, dass José tot war. Zu dieser Zeit sahen sie einen Toyota Kleinlaster etwa 10 Meter von dem Haus entfernt parken, der wie später bestätigt wurde Baltazar Alfonso Utrilla gehörte. Sie hatte den Kleinlaster nicht anfahren gehört, da sie sich ausgeruht hatte, und es sehr laut geregnet hatte. Das erste das ihr einfiel war es die Reifen des Kleinlasters zu durchstechen, und während sie das taten sahen sie zwei Lichter von Taschenlampen in etwa 100 Meter Entfernung, die sich näherten. Sie dachte es wäre besser nach Altamirano zu gehen, da ein Bruder von José dort lebte, um zu sehen was sie gemeinsam tun könnten. Josés Bruder riet zur Bezirkspolizei und der Öffentlichen Sicherheit zu gehen, da er der PRI angehörte.

Die Polizei ging, zusammen mit den Familienangehörigen zum Schauplatz der Ereignisse um die Leiche abzuholen und zu ermitteln was geschehen war. Sie handelten in Einklang mit dem was die Staatsanwaltschaft ihnen per Funk sagte. Ohne bei der Leiche Wache (* oder Andacht) zu halten, brachten die Polizisten den Körper des Compañero José López Santiz zum Friedhof. Die Familienangehörigen, überkommen von Trauer und Verzweiflung, taten lediglich was die Polizei ihnen sagte. Als die Familienangehörigen ihnen sagten, dass Baltazar der Mörder war, unternahm die Polizei überhaupt nichts, und ließen ihn entkommen.

Die Polizei und die Gerichtspolizei und der Bezirkspräsident waren in großer Eile die Leiche zu begraben. Sie brachten sie schnell zum Friedhof. Es war bereits geplant worden, dass der Bezirkspräsident den Zement bereitstellen würde, und zwei Kleinlaster der Bezirkspolizei brachten den Sarg. All dies geschah auf dem Friedhof, als die Männer und Frauen aller Dörfer unseres Autonomen Bezirkes 17 de Noviembre kamen um die Vorfälle zu untersuchen, und bei der Leiche unseres ermordeten Compañero Andacht zu halten und ihm ein christliches Begräbnis zu geben. Groß ist unsere Trauer, groß ist unser Durst nach Gerechtigkeit.

Nach Aussage der Kinder, die ihren Vater in dieser Nacht zur Milpa begleitet hatten, sahen sie gegen 21:30 zwei Lichter von Taschenlampen, die sich ihnen näherten. Sie identifizierten einen der Männer als Baltazar Alfonso Utrilla, der ein Bekannter ihres Papas war. Als die Schüsse vielen, war ihr Vater etwa 20 Meter von seine Kinder entfernt. Als die Kinder die Schüsse und ihren Vater schreien hörten, rannten sie zu ihm und fanden ihn auf den Boden, mit zwei Schusswunden am Körper. Der Sterbende konnte seinen Kindern noch Lebwohl sagen. Die Kinder begannen zu schreien, und Baltazar schrie sie an, und drohte an, wenn sie sagen würden was sie gesehen hätten, würde er sie ebenso töten. Die Leiche des Verstorbenen blieb auf der Seite liegen, mit nur zwei Schusswunden.

Gegen 3:00 Uhr morgens gingen die Familienangehörigen mit der Bezirkspolizei zu dem Schauplatz um die Leiche zu sehen. Sie lag nicht länger an der Stelle, sondern war 6 Meter weiter gezerrt worden. Sie lag nun auf dem Rücken und hatte acht statt zwei Schusswunden, in der Brust, im Gesicht und im Bauch.

Das Komitee für Ehre und Gerechtigkeit unseres Bezirkes 17 de Noviembre begab sich zum Haus von Baltazar Alfonso Utrilla, und ersuchten seine Ehefrau ihren Mann zu übergeben. Die Señora widersetzte sich in keiner Weise, sie sagte ihr Ehemann sei nicht da. Sie öffnete die Tür des Hauses um uns zu zeigen, dass er nicht da war. Sie gab zu, dass der Toyota Kleinlaster ihrem Mann gehörte und gab uns die Schlüssel. Sie sagte, dass das Geschehene unglaublich war, weil ihr Ehemann mit dem Verstorbenen gut ausgekommen war. Sie erzählte, dass ihr Ehemann das Haus gegen 15:00 Uhr Nachmittags zusammen mit Benjamin Montoya verlassen hatte, um auf die Jagd zu gehen, aber das Baltazar keine Waffe getragen hätte, weil er keine besass. Hilda, Benjamíns Schwester sagte, ihr Bruder hätte das Haus mit einer Waffe verlassen, ein Gewehr Kaliber 16.

Wir beschuldigen Baltazar Alfonso Utrilla, Benjamín Montoya Oceguera und Humberto Castellano Gómez für den Tod unseres Compañero José López Santiz verantwortlich gewesen zu sein, da sie drei nach dem Verbrechen die Flucht ergriffen haben.

Benjamín Montoya Oceguera gehört der PRD Partei an, und er ist ein Offizieller der Yach’il At’el Organisation. Er und Humberto Castellanos gehören der PRD an, und sind ebenfalls als gute Freunde von Jorge Constantino Kanter bekannt.

Als Antwort auf die Situation, rufen wir die Menschenrechtsorganisationen und die Zivilgesellschaft auf, sich zusammen mit der Bevölkerung und unser Komitee für Ehre und Gerechtigkeit dafür einzusetzen Gerechtigkeit zu fordern. Darauf vertrauen wir.

Die Bundes- und Staatsregierungen, die Bezirkspräsidentschaft und die bewaffneten Streitkräfte, sowie die Paramilitärs und die Ranchers, tragen für diesen Zwischenfall die Verantwortung. Wir fordern die Auslieferung der Mörder und aller die mit dem Verbrechen zu tun hatten. Die offizielle Medien berichten die Unwahrheit, wenn sie versuchen uns glauben zu machen, es sei ein Unfall gewesen, und er sei von nur einer einzigen Kugel getroffen worden. Der Körper von José López Santiz wurde mit acht Schusswunden aufgefunden.

Wir haben Drohungen und Zusetzungen erlitten, und nun haben die Morde begonnen.

YA BASTA! WIR FORDERN GERECHTIGKEIT!

Compañero José López Santiz erhielt zuerst Drohungen und dann den Tod

Die Ermordung dreier Compañeros aus Morelia in Februar 1994 und der Tod dieses Compañeros, sind offene Angelegenheiten, die die Regierung unseren Leuten gegenüber immer noch nicht geklärt hat. Die Situation macht uns Sorgen, und wir sind bereit weiterhin für Gerechtigkeit zu kämpfen. Wir wollen kein Geld oder luxuriöse Särge. Wir wollen Gerechtigkeit.

Brüderlich,

Der Autonome Bezirk 17 de Noviembre


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