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Dringender Aufruf zu Chiapas

Enlace Civil vom 21.08.2002
übersetzt von Dana

  San Cristóbal de Las Casas, Chiapas, 21. August, 2002.

An die nationale und internationale Zivilgesellschaft.
An das Nationale Indigene Kongress.
An die Menschenrechts-NGO.
An die nationale und internationale Presse.

Das folgende ist ein DRINGENDER Aufruf, um die Zunahme der Spannungen im Bundesstaat von Chiapas zu demonstrieren. Die verschiedenen Konflikte, die systematisch gegen EZLN Unterstützungsbasen und Autonome Bezirke ausgebrochen sind und eindeutig Teil eines vorausgeplanten Musters sind, haben uns veranlasst aufs schärfste zu denunzieren, dass der Krieg niedriger Intensität — der von den Staats- und Bundesregierung orchestriert wird — eine schwere Gefahr für den Frieden in unserem Staat und in ganz Mexikos darstellt.

Die Betrachtung der letzten Ereignisse in ihrem breiteren Kontext, und die Analysierung der aktiven Rolle, die paramilitärische Gruppen darin einnehmen, reicht aus um dies zu demonstrieren:

1) 31. Juli, im Ejido La Culebra, Autonomer Bezirk Ricardo Flores Magón. Ein paramilitärischer Angriff gegen sieben EZLN Unterstützungsbasen hat mehrere verletzte Zapatisten zur Folge. Die Angreifer waren 40 Männer aus der Gemeinde von San Antonio Escobar, die mit Pistolen und Macheten bewaffnet waren und der PRIistischen OPDIC Organisation angehören, die von dem derzeitigen lokalen PRI-Abgeordneten Pedro Chulín gegründet worden ist, besser bekannt als der Anführer der paramilitärischen Gruppe MIRA.

2) 7. August, im neuen Dorfzentrum 6 de Agosto, Autonomer Bezirk 17 de Noviembre. Ermordung des Zapatisten José López Santiz, mit acht Schüssen aus einem Gewehr Kaliber 16, durch Baltasar Alfonso Utrilla, Benjamín Montoya Oceguera und Humberto Castellanos, die sich gegenwärtig auf der Flucht befinden. Der letztere ist ein viel-Parteien Ratsmitglied aus Altamirano, der androhte auch die Kinder des Opfers zu ermorden, die jeweils 10 und 11 Jahre alt sind. Wie bereits denunziert, wurde dieses Verbrechen eindeutig auf direkte Anordnung eines Agenten der Staatsanwaltschaft und des Bezirkspräsidenten von Altamirano, Armando Pinto Kanter, gedeckt, die eine ganzen Reihe illegaler Handlungen eingingen, um diese feige Tat unbestraft lassen zu können.

3) 10. August, in der Gemeinde Palestina, Autonomer Bezirk Ricardo Flores Magón. Illegale Festnahme des Zapatisten Jerónimo Gómez Moreno, aus dem Ejido Chamizal, durch den Hilfsagenten von Palestina, der ihn in das Gemeindegefängnis von San Antonio Escobar steckte. Dort teilten ihm der Agent und der Polizeikommandanten mit, er werde festgehalten, weil er eine zapatistische Unterstützungsbasis sei, auf Antrag von Julio Gómez López, dem Ejido-Kommissaren von San Antonio Escobar und Anführer der Paramilitärs, die in dieser Gegend operieren, mit der offiziellen Unterstützung der Polizei in Palestina. Der illegal festgehaltenen Person gelang es zu entkommen. Sowohl er als auch seine Familie erhalten gegenwärtig Drohungen.

4) 18.August, in dem Predio wo die Sandbank von Majomut liegt, Eigentum des Autonomen Bezirkes von San Pedro Polhó. Physischer Angriff, Todesdrohung und unbegründete Beschuldigung gegen den Zapatisten Mariano Pérez Gómez durch 30 PRIstas und Cardenistas, angeführt von Antonio Pérez Santiz, Mariano Hernández Pérez, Gilberto Gómez Pérez und Pedro Mariano Arias Pérez. Der letztere ist der Präsident der Kommission für Gemeindeeigentum des Bezirkes von Chenalhó. Diese vier Personen sind eindeutig als Organisatoren paramilitärischer Gruppen identifiziert worden, im Einverständnis mit dem Bezirkspräsidenten von Chenalhó, Armando Vázquez Pérez.

5) 19.August, an der Quexil Kreuzung in den Dorf Nuevo Guadalupe, Autonomer Bezirk San Manuel. Mehr als 200 Angehörige der oben erwähnten paramilitärischen Organisation OPDIC, die in 22 Vehikel aus Taniperla, Monte Líbano, Perla de Acapulco und Peña Limonar kamen, griffen EZLN Unterstützungsbasen mit Pistolen, Gewehre, Macheten und Steine an. Hinzu kommen Ausraubung von Häuser und mehrere Personen mit kleinere Verletzungen. Bei diesem Angriff erlitten vier Zapatisten schwere Schusswunden: Marcos Méndez Sánchez, mit einer Schusswunde aus einer Waffe Kaliber 22 in den Magen; Felipe Gómez Sánchez, mit einer Schusswunde in der Schulter und eine andere in den Arm, Francisco Méndez Vázquez, ein Schuss in den Fuss und verschiedene Kopfverletzungen. Während dieser Aktion wurden weiterhin drei Zapatisten entführt. Zwei von ihnen gelang die Flucht, der dritte wurde verprügelt, willkürlich festgehalten und zum Büro des Generalstaatsanwaltes in Ocosingo gebracht, wo er verhört wurde, dann ins staatliche Gefängnis geschafft, und schließlich wieder zum Büro des Staatswalten gebracht wurde.

Die oben-genannten Vorfälle, zu denen die Verstärkung der Militärtruppen und der Transport explosiver Materiale in die Konfliktzone hinzukommen, sowie andere Aktionen die in den letzten Monaten stattgefunden haben, sind ein klares Alarmsignal, und ein Zeichen um die nationale und internationale Zivilgesellschaft aufzurufen, sich zu mobilisieren, um diese Handlungen zurückzuweisen und GERECHTIGKEIT ZU FORDERN.

Wir machen die Bundes- und Staatsregierungen, in den Personen von jeweils Vicente Fox Quesada und Pablo Salazar Mendiguchía, direkt für dieses Klima der Gewalt und Straflosigkeit verantwortlich, die weiterhin den paramilitärischen Gruppen im Bundesstaat Chiapas Unterschlupf gewähren, durch ihre falschen "Versöhnungspolitik" und ohne für Gerechtigkeit zu sorgen,

OHNE GERECHTIGKEIT GIBT ES KEINE DEMOKRATIE!!!

RESPEKT FÜR DIE AUTONOMEN BEZIRKE!!!

GESETZLICHE STRAFE FÜR PARAMILITäRISCHE GRUPPEN UND DIE REGIERUNGSBEAMTEN DIE SIE SPONSERN!!!


Unterzeichnet:

CAPISE, A.C. (Zentrum für Politische Analyse und Soziale und
Wirtschaftliche Forschung) CDHFBC (Menschenrechtszentrum Fray
Bartolomé de las Casas) CIEPAC (Zentrum für Wirtschaftliche und
Politische Forschung für Gemeinschaftsaktionen) Regionale
Koordinationen der Zivilgesellschaft in Widerstand von Chiapas, Los
Altos, Nördliche Selva, Marqués de Comillas, Grenze, Küste,
Zentrum und Tacaná Grenze Enlace Civil, A.C. Jolom Mayaetik,
S.C. K’inal Antzetik, A.C. Parejo S’cotol Netzwerk der
Gemeindeverteidiger für Menschenrechte


 Quelle:  
  http://laneta.apc.org/ 
 

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