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PWS Newsletter Juni/Juli/August 2008

Peace Watch Switzerland vom 07.06.2008

  Der Newsletter erscheint zweisprachig: deutsch/französisch. Gern senden wir Ihnen den Newsletter in Ihrer favorisierten Sprache. Sollte dies momentan nicht der Fall sein, bitten wir Sie um kurze Rückmeldung an: info AT peacewatch PUNKT ch

Er kann auch als PDF heruntergeladen werden.

I. Peace Watch Switzerland

Wir freuen uns den Jahresbericht 2007 zu Verfügung stellen zu können. Er steht zum download bereit unter:
Jahresbericht 2007 (deutsch)

Personelles

Philipp Gerber wird Ende Juni seine Tätigkeit bei Peace Watch Switzerland beenden. Gern möchten wir Euch und Philipp noch einmal die Möglichkeit geben, dass Erlebte revue passieren zu lassen und Abschied zu nehmen. Ihr seid herzlich eingeladen zu einem Apéro am

1. Juli 2008
um 16.45h
in der Quellenstrasse 31 in Zürich

Um ein wenig besser planen zu können, wären wir für eine kurze Rückmeldung dankbar. (info AT peacewatch PUNKT ch)

Die neue Projektkoordinatorin für Mexiko und Guatemala wird am 1. August ihre Arbeit aufnehmen. Yvonne Joos kann auf Erfahrungen als Einsatzleistende in Guatemala und viele verschiedene Tätigkeiten in der Friedensarbeit zurückgreifen. Wir freuen uns sie im Team begrüssen zu dürfen.

Und noch ein personeller Wechsel zeichnet sich ab. Kathrin Salmon wird Ende des Jahres neue Herausforderungen annehmen. Die Stelle der Geschäftsleitung ist auf unserer Homepage ausgeschrieben:
Stellenausschreibung Geschäftsleitung

Generalversammlung

Am 17. Mai 2008 hat die Generalversammlung von PWS in Bern stattgefunden. Am morgen hielt Frau Barbara Affolter, Mitarbeiterin der Sektion Gouvernanz, Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), einen Vortrag zum Thema "Menschenrechte und Entwicklung".

Toni Steiner ist auf die Mitgliederversammlung zurückgetreten. Die anderen Vorstandsmitglieder wurden in ihren Ämtern bestätigt, d.h. Sandro Guiliani, Karl Heuberger, Barbara Müller, Madeleine Rumpf und Daniel Solenthaler.

Als neues Vorstandsmitglied wird Peter Schneider gewählt.

Veranstaltungshinweise

Informationsnachmittage
Jährlich führt Peace Watch Switzerland, zusammen mit Peace Brigades International, zwei Informationsnachmittage durch. Informationen zu allen Einsatzgebieten und der Art und Weise der Einsätze beider Organisationen sind das Hauptthema. Es besteht keine Anmeldepflicht.

Zürich, 23. August 2008, 13.30 - 16.30
ETH, Hauptgebäude, Rämistr. 101, Räume HG F 26.1 und HG F 26.3

Bern, 30. August 2008, 13:30-16:30
Amnesty-Sekretariat, Raum Adina, Speichergasse 33

Auf französisch:

Biel/Bienne, 6. September 2008, 14:00 - 17:00
Im Rahmen des cinfo-forum:
Maison St Paul, Crêt-des-Fleurs 24, 2503 Biel

Forum CINFO
Am 6. September wird das Forum CINFO in Biel/Bienne stattfinden. Auch Peace Watch Switzerland wird dort mit einem Stand präsent sein und freut sich auf viele Interessierte.

Trainings
Im Herbst finden unsere nächsten Vorbereitungstrainings statt. Der Beginn ist jeweils am Donnerstagabend um 18:00. Die Trainings dauern bis Sonntag Nachmittag um ca. 16.00 Uhr.

Für Palästina/Israel:
18. - 21. September und 09. - 12. Oktober 2008

Für Mexiko und Guatemala:
2.-5. Oktober und 16. - 19. Oktober 2008

II. Mexiko

In der Gemeinde »24 de diciembre«, welche letztes Jahr intensiv durch PWS-Freiwillige begleitet wurde, ist wieder Frieden eingekehrt. Die Regierung von Chiapas hat die Leute des Nachbardorfes entschädigt, welche Anspruch auf die von kriegsvertriebenen Zapatisten bebauten Ländereinen erhoben hatten und drohten, diese Familien erneut zu vertreiben. Ein positives Beispiel aus Chiapas.

Aber generell hat sich die Lage stark zugespitzt. So waren Ende April PWS-Freiwillige im Dorf Cruzton im Bezirk Venustiano Carranza stationiert, als Hundertschaften der Polizei eindrangen, um Leute der Bauernorganisation OCEZ-Carranza zu verhaften, was von der Dorfbevölkerung, insbesondere den Frauen, verhindert werden konnte. Und im Mai nahm die Gewalt weiter zu: Innerhalb weniger Tage wurden in drei Regionen Militär- und Polizeiaktionen durchgeführt, von der über ein Dutzend Gemeinden betroffen waren. Edith Hausmann war anschliessend in einer der Gemeinden, in San Jerónimo Tulijá, ihr Einsatzbericht und weitere aktuelle Berichte sind auf www.peacewatch.ch.

Solche gross angelegte Übergriffe auf indigene Gemeinden gab es letztmals vor 10 Jahren, nach dem Massaker von Acteal. Diese besorgniserregende Entwicklung ist Thema bei den institutionellen Kontakten von PWS, so beispielsweise im Rahmen der CCIODH, wo unter Ende Mai auch ein Gespräch mit Juan Sabines, dem Gouverneur von Chiapas, stattfand.

Oaxaca ist ebenfalls nicht aus den Schlagzeilen verschwunden. Mitte Mai startete ein neuer Protestzyklus der LehrerInnengewerkschaft und der APPO. Zentrales Thema ist die andauernde Straflosigkeit. Es gibt erste zögerliche Untersuchungen von Seiten der Bundespolizei im Falle der Verschwundenen sowie der Verantwortlichen für die Morde an der Zivilbevölkerung während der Bewegung von 2006. Als Täterkreis wird die "Weisse Brigade" identifiziert, eine paramilitärische Sondereinheit unter dem Kommando Jorge Francos, damals Innenminister und heute PRI-Sekretär von Oaxaca.

Einsatzbericht Susanna Sutter in der Basler Zeitung vom 28.5.2008: »Politik wird auf der Strasse ausgeübt«.

III. Guatemala

In Guatemala kommt Bewegung in die Genozid-Verfahren: Obwohl das Verfassungsgericht die Auslieferung der Angeklagten an Spanien im Dezember verhindert hat, konnte nun ein guatemaltekischer Richter auf das Gesuch der spanischen Justiz hin 29 ZeugInnen vernehmen. Diese Protokolle wurden Mitte Mai nach Spanien gesandt; gleichzeitig erhielt der Richter jedoch auch massive Morddrohungen. Die ZeugInnen werden weiter von unseren Freiwilligen begleitet.

In den guatemaltekischen Verfahren gegen die Verantwortlichen der Massaker wurde ebenfalls ein Schritt nach vorne gemacht: Das Verfassungsgericht Guatemalas gab einer Einsprache der Anwälte von Rios Montt nicht statt und entschied, dass die bisher geheimen Militärdokumente der 80er-Jahre für die Verfahren verwendet werden dürfen. Die brisanten Militärpläne sind somit im Verfahren als Beweismaterial zugelassen.

Auch kam es in den vergangenen Wochen zu mehreren aussergewöhnlichen Verurteilungen, so im Fall eines Polizisten, der in Quiché wegen Vergewaltigung einer Indigenafrau auf dem Polzeiposten zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt wurde − ein Präzedenzfall für die guatemaltekische Justiz. Auch im Falle des Massakers von Rio Negro wurde ein Verfahren wiederaufgenommen und Ende Mai wurden fünf Täter der PAC (paramilitärischer Verband) zu lebenslänglichen Gefängnisstrafen verurteilt. Die Anwältin Rosa Salazar dazu: "Dies ist ein befriedigendes Resultat, nachdem wir so viele juristische Kämpfe geführt haben. Ein gutes Resultat insbesondere auch deshalb, weil die Leute mit uns zusammengearbeitet und die Angeklagten identifiziert haben."

Einsatzbericht von Lilian Hässig im Toggenburger Tagblatt vom 17. Mai: "Arbeit ist wichtig und wird geschätzt"

IV. Palästina/Israel

Hebron ist eine palästinensische Stadt im Süden der Westbank, in welcher sich, nah wie sonst nirgends, vier jüdische Siedlungen ausbreiten. Unsere Freiwilligen begleiten dort Kinder zur Schule, die immer wieder Zielscheibe gewalttätiger Übergriffe sind. Umgeben von Soldaten, radikalen SiedlerInnen, Checkpoints und Polizisten haben die Kinder wenig zu lachen. Manchmal Donnerstags vergessen sie jedoch für einige Stunden ihre Umgebung und sie spielen, wie überall, Fussball. So auch letzte Woche. Die Spieler wurden jedoch mit Steinen beworfen, sodass Jean-Marie (einer unserer Einsatzleistenden) die Polizei anrief. Folgendes Gespräch fand statt:

Polizist: "War es ein Palästinenser der Steine warf?"
Jean-Marie: "Nein."
Polizist : "War es ein Palästinenser?"
Jean-Marie: "Nein."
Polizist : "Sind Sie sicher das es kein Palästinenser war?"
Jean-Marie: "Ja."
Polizist : "Weshalb sind Sie so sicher?"
Jean-Marie: "Weil die Steine aus der Shuhada-Strasse kamen und die für PalästinenserInnen gesperrt ist."
Polizist: "Okay, dann senden wir eine Patrouille los."

Die Polizisten sind jedoch nie gekommen. Solche und andere Geschichten können auf Jean-Maries Blog auf französisch gelesen werden.
http://hebron2008.blogspot.com

So absurd die Geschichte auch sein mag, sie ist nicht nur in Hebron Alltag und obwohl es in letzter Zeit zu keinen ausserordentlichen Zwischenfällen im nahen Osten kam, die Nachfrage nach internationaler Präsenz häuft sich. Deshalb, da die Menschen in der Westbank jeden Tag etwas weniger Rechte haben. Heute sind es z.B. 3000 palästinensische Gebäude, die eine Abrissverfügung haben, vielmehr als in vergangene Jahren. Im letzten Monat ist die Zahl der Strassen-Blockaden (Checkpoints, Sperren, Erdhügel etc) auf über 600 angestiegen, so hoch wie noch nie. Weitere ernüchternde Zahlen findet man auf der Homepage der UNO-Abteilung OCHA: www.ochaopt.org

Im Mai feierte Israel seinen 60-ten Geburtstag. Parallel dazu fanden Veranstaltungen statt, die den immer noch Vertriebenen PalästinenserInnen gedachten. Freiwillige nahmen am 15. des Monats an einem Schweigemarsch teil, an welchem 21,915 schwarze Ballone durch Jerusalem getragen wurden, zum Gedenken an die Tage die seit der Staatsgründung Israels ohne eine Lösung verstrichen.

Auch in der Schweiz fanden Veranstaltungen zum Thema Nakba (Katastrophe auf arabisch) statt. Es braucht Mut, sich an der Öffentlichkeit mit dem Thema "palästinensische Flüchtlinge" zu befassen, da unterschiedliche Geschichtsschreibungen existieren. Deshalb an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön allen die sich dafür stark gemacht haben.

Der PWS Newsletter erscheint alle zwei Monate.
An- und abmelden sowie Anmerkungen, Kritik und Lob per Mail:
info AT peacewatch PUNKT ch

 Quelle:  
  http://www.peacewatch.ch 
 

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