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Staatliche Menschenrechtskommission streitet Vergewaltigung ab

Poonal vom 03.04.2007
Von Lourdes Godínez Leal

  (Mexiko-Stadt, 29. März 2007, cimac-poonal).- Im Fall der in Tetlacinga im Bundesstaat Veracruz vermutlich von Soldaten vergewaltigten und getöteten Indígena Ernestina Ascencio Rosario wurden von der staatlichen Menschenrechtskommission CNDH (Comisión Nacional de Derechos Humanos) nun Autopsieergebnisse vorgelegt, die die Gewalttaten abstreiten und den Tod der Frau auch nicht als Folge erlittener physischer Gewalt betrachten. Feministinnen sind empört über diese Schlussfolgerungen und fordern die Erstellung eines neuen Gutachtens durch nichtmexikanische Fachleute.

Die Feministin und Soziologin Irma Saucedo González erklärte in einer Pressekonferenz, in Mexiko gebe es wenige Experten, die in der Lage seien, sexuelle Aggressionen gegen Frauen aufzudecken. Es handele sich um ein "technisch-operatives Problem"; außerdem gebe es im ganzen Land keine Garantie, dass die örtlichen "Spezialisten" in ihren Berichten auch wirklich die tatsächlichen Untersuchungsergebnisse dokumentierten. "Sexuelle Aggressionen nachweisen können nur spezialisierte Fachleute", erklärte sie. Im ganzen Land gebe es keine Vorgaben, wie solch eine Untersuchung zu erfolgen habe.

Bei einem Fall wie diesem müssten die Behörden, und allen voran Präsident Felipe Calderón, sich eigentlich besondere Mühe geben, die Verbrechen aufzuklären, anstatt Gutachten mit Tatsachen zu verwechseln, so wie Calderón, der mit seiner Rede Soldaten, die Vergewaltigung begehen, in Schutz nehme, so Saucedo González. Calderóns Stellungnahme mache deutlich, welche perversen Freiräume dem Militär zugestanden würden: Die Vergewaltigung von Frauen bleibe ohne strafrechtliche Verfolgung. Der Staatschef hatte behauptet, Ascencio Rosario sei aufgrund einer schlecht behandelten Gastritis gestorben und es habe keine Vergewaltigung durch Soldaten gegeben.

Der Bericht der CNDH, der unter Feministinnen Empörung hervorgerufen hat, bestreitet ausdrücklich, dass die im Februar verstorbene und vermutlich von Soldaten vergewaltigte Ernestina Ascencio Rosario an den Folgen der Vergewaltigung starb. Er geht sogar soweit zu behaupten, dass überhaupt keine Vergewaltigung stattgefunden habe.

Laut dem Bericht der von der Menschenrechtskommission angeordneten Autopsie habe Rosario kein Schädelhirntrauma erlitten, Bruch und Verdrehung der Halswirbel komme als Todesursache nicht in Frage. Die gynäkologischen und proktokologischen Befunde zeigten angeblich deutlich, dass kein Vaginalriss vorliege und keine Penetration stattgefunden habe. "Auch eine gewaltsame anale Penetration konnte nicht nachgewiesen werden", so der Bericht.

Laut der staatlichen Menschenrechtskommission litt die 73jährige Frau aus der Sierra Zongolica an "einem bösartiges Gewächs in der Leber und einer Lungenentzündung im Endstadium". Die CNDH verurteilt "das Fehlverhalten und die Verwaltungsfehler" der Mitarbeiter der Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates Veracruz PGJEV, unter anderem ihre Weigerung, die von der Kommission geforderten Proben von Textil-, Vaginal- und Analuntersuchungen herauszugeben.

Bisher, so die CNDH, habe man bereits die Aussagen von 17 Familienangehörigen und Personen, die mit den Ereignissen vermutlich in Verbindung stehen, die Ergebnisse einer "Augenscheinnahme" des Ortes, an dem die Frau gefunden wurde sowie 17 Aussagen von medizinischem Personal aus verschiedenen Kliniken in Veracruz.


Quelle: poonal
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