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Kurzfristige Arbeitsniederlegung

Poonal vom 09.05.2006

  (Buenos Aires, 28. April 2006, púlsar-poonal). - Mindestens vier Millionen Menschen haben in Mexiko am 28. April für eine Stunde die Arbeit nieder gelegt. Sie forderten die mexikanische Regierung auf, die Autonomie der Gewerkschaften zu respektieren. Anlass der Arbeitsniederlegung war die Ermordung von zwei Arbeitern während der Räumung eines besetzten Stahlwerkes im Bundesstaat Michoacán am 20. April. Organisiert wurde der Warnstreik von der neu gegründeten Landesweiten Front für Gewerkschaftliche Einheit und Autonomie (Frente Nacional por la Unidad y la Autonomía Sindical). Weitere Forderungen sind die Absetzung des Arbeitsminister Francisco Javier Salazar und die Wiedereinsetzung von Napoleón Gómez als Vorsitzenden der Minenarbeitergewerkschaft.

Gómez war nach einer Explosion in einer Kohlemine im Norden des Landes vom mexikanischen Präsident Vicent Fox durch einen der Regierung genehmen Mann ersetzt worden. Bei der Explosion waren 65 Minenarbeiter gestorben. Der Gewerkschaftsführer wird zudem beschuldigt, 55 Millionen US-Dollar aus der Gewerkschaftskasse veruntreut zu haben. Dennoch erkennt ihn die Mehrheit der Minenarbeiter weiterhin als ihren Vertreter an. Die Beschäftigten der Eisenhütte Sicartsa in der Hafenstadt Lázaro Cárdenas hatten am 2. April die Anlage besetzt, um die Wiedereinsetzung von Napoleón Gómez zu erreichen.

Sicherheitskräfte der Bundes- und Landesregierung versuchten die Eisenhütte mit Waffengewalt zu räumen. Dabei starben zwei streikende Minenarbeiter. Dieser Vorfall steigerte die Spannungen zwischen der Regierung und der Gewerkschaftsbewegung. Die Minenarbeiter fordern außerdem einen landesweiten Dialog zur Stärkung der kollektiven Tarifverträge, mehr Fortbildungen, zusätzliche Arbeitsplätze und eine Verbesserung der Lebensverhältnisse der Arbeiter.


Quelle: poonal
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