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Guerrero: Umweltschützer Javier Torres mit Spuren von Folter wieder aufgetaucht

La Jornada Guerrero vom 16.12.2008
Laura Reyes und Marlen Castro
übersetzt von Dana

 

Umweltschützer Javier Torres mit Spuren von Folter und Schlägen wieder aufgetaucht
Freilassung wurde durch den Druck auf die Armee erwirkt, vermutet das Kollektiv Gegen Straflosigkeit
Familienangehörige machen das Militär von Petatlán verantwortlich; weitere Verschwinden werden befürchtet

10 Tage nach seinem Verschwinden, gelang es dem Ecologista von Sierra de Petatlán, Javier Torres Cruz am Samstag, den 13. Dezember, vom Ort seiner Gefangenschaft zu entkommen, wo er anscheinend von Militärs des 19. Armeebataillons festgehalten wurde. Der Umweltschützer konnte zu seiner Familie in die Gemeinde von La Morena zurückgelangen, wo er derzeit wegen der schweren Schläge, die er am ganzen Körper erlitten hat, und mit Folterspuren an beiden Händen, sowie Blutergüssen in den Augen und Unterleibsschmerzen ans Bett gefesselt ist.

Wie seine Schwerster, Agustina Torres Cruz, berichtete, konnte Javier ihr kurz erzählen, dass er die ganze Zeit über an einem Ort eingesperrt gewesen war, den er nicht identifizieren konnte, gefesselt und mit verbundenen Augen.

"Er wurde sehr schwer geschlagen, er ist sehr aufgeschwollen. Seine Hände und Teile seines Körpers sind kahl rasiert. Das eine Auge ist fast nicht sichtbar, und das andere ist innen voller Blut; er hat viele Blutergüsse am ganzen Körper, es geht ihm sehr schlecht, er fühlt sich sehr schlecht", erklärte sie.

Die Flucht

Laut Bericht des Kollektivs gegen Folter und Straflosigkeit (CCTI), gelang dem Umweltschützer die Flucht nicht durch eine Nachlässigkeit seiner Entführer, sondern aufgrund des Druckes, der auf die Armee wegen seines Verschwindens ausgeübt wurde.

Nach Aussage seiner Familie, erreichte Torres Cruz Petatlán gegen 14:00 Uhr und wurde sofort nach La Morena gebracht.

"Es schaffte es nur uns zu sagen, dass er entkommen war, und dass seine Augen die ganze Zeit verbunden gewesen waren. Es will noch nicht sprechen, es fällt ihm sehr schwer zu reden, und er kriegt Atemnot, er will noch nichts erzählen, aber es war eindeutig die Armee. Sie sind dafür verantwortlich", erklärte Agustina Torres.

Wie sie berichtet, wird er zunächst die Gemeinde nicht verlassen, da er fürchtet erneut gefangen zu werden, weshalb befürchtet wird, dass auch andere Familienmitglieder verschleppt werden könnten.

"Wir haben Angst, dass sie jeden Augenblick wieder (in La Morena) einfallen könnten und ihn mitnehmen. Wir haben Angst, weil die Armee bereits schon die Frauen und Kinder geschlagen hat. Jetzt fürchten wir, dass sie auch einen meiner anderen Brüder mitnehmen könnten", warnte sie.

"Er hat große Schmerzen, seine Hände bluten und sein Auge ist mit Blut aufgequollen. Leider konnte ich nicht mehr mit ihm reden, um herauszufinden was passiert ist", erzählte die Mutter des Umweltschützers am Telefon.

Der Koordinator des CCTI, Bertoldo Martínez Cruz, bekräftigte, dass die von ihnen eingereichte Forderung und die Protestbriefe, die in den Medien erschienen sind, das Leben des Umweltschützers gerettet haben.

"Dies zeigt den hohen Druck, den die Regierung gegen Menschenrechtsverteidiger ausübt. Im Augenblick jedoch freuen wir uns sehr über das Wiedererscheinen von Javier, der mir nur erzählen konnte, dass dort, wo er festgehalten wurde, Schreie zu hören waren.

Martínez Cruz bezeichnete die Flucht von Torres Cruz aus der Hand seiner Entführer, als einen wichtigen Schritt im Kampf gegen die Straflosigkeit.

Wie er erklärte, sei Torres’ juristische Lage derzeit unbekannt, "aber es soll klargestellt werden, dass wir ihn bis zum letzten verteidigen werden", versicherte er.

Jetzt, da Torres Cruz wieder aufgetaucht sei, müsse noch die Freilassung von Máximo Mojica, María de los Angeles Hernández und Nazario Lezma, von der Organisation Tierra y Libertad erwirkt werden, die fünf Tage nach ihrer Gefangennahme wieder erschienen sind.

Javier Torres und seine Brüder, Alejandro und Felipe, belasteten den ehemaligen Bürgermeister von Petatlán, Rogaciano Alba, als intellektuellen Urheber der Ermordung der Menschenrechtsverteidigerin Digna Ochoa in 2001. Infolge ihrer Aussage wurde die Ermittlung in diesem Fall wieder eröffnet, nachdem die Staatsanwaltschaft von DF vormals zu dem Schluss gelangt war, es habe sich um einen Selbstmord gehandelt.

 Quelle:  
  http://www.lajornadaguerrero.com.mx/2008/12/16/index.php?section=sociedad&article=006n1soc 
 

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