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José Saramago unterstützt Marcos’ Vorschlag

La Jornada vom 12.12.2002
übersetzt von Dana

  Der portugiesische Schriftsteller José Saramago betrachtet den Vorschlag von Subcomandante Marcos, zur Führung eines Dialoges um eine Lösung des baskischen Konflikts zu finden, als positive Initiative. "Das könnte der ersehnte Beweis dafür sein, dass Utopien durchführbar sind."

In einem Interview mit der La Jornada erklärte der Nobelpreisträger: "Ich schätze, Richter Baltasar Garzón wird sich nicht viel draus machen sich mit Marcos auf Lanzarote zu treffen, dass heißt, wenn die Zapatisten es überhaupt schaffen dort hinzukommen... Bleibt nur noch herauszufinden ob die ETA den politischen Mut hat einen so gigantischen Schritt in Richtung Frieden zu unternehmen".

- Sie haben ausgesagt, Marcos’ Brief zur Einweihung des Aguascalientes von Madrid sei ein großer politischer Fehler gewesen. Haben die letzten Kommuniques Ihre Meinung hierzu geändert?

- Obwohl ich weiterhin denke, dass der erste Brief ein Fehler war, akzeptiere ich Marcos’ Erklärung, dass der erste Brief eine gezielte Provokation gewesen sein soll, um Gewissen wachzurütteln.

"Die letzten Kommuniques bringen die Dinge wieder ins Lot, und schließen jedwelche Fehlinterpretationen aus, da die darin zur Sprache gebrachten Ideen und die Weise auf die sie ausgedrückt werden völlig mit dem übereinstimmen, was die zapatistische Bewegung bisher theoretisiert und praktiziert hat.

Deshalb halte ich auch die Worte meines Freundes Carlos Fuentes für realitätsfremd, wenn er Marcos und die ETA ins den selben Sack wirft... Zu sagen, die ETA hätte mit der Linken nichts zu tun heißt einfach offene Türen einrennen: das wissen wir alle bereits, und wir können es alle mit Fuentes sagen. Was Marcos und den Zapatismus anbetrifft, müsste man schon sehr blind sein um den Unterschied nicht zu erkennen, und noch viel mehr um es zu verleugnen."

- Wie denken Sie über den EZLN Vorschlag, im baskischen Konflikt dem Wort eine Chance zu geben?

- Marcos’ Denken beruht wie immer auf der Pädagogik des Wortes. Der EZLN Vorschlag ist absolut kohärent mit dem Verhaltensmuster, der den Zapatismus definiert und abhebt

- Was halten Sie von der Idee nächstes April auf der Kanarischen Insel Lanzarote ein Treffen aller politischen und kulturellen Kräfte abzuhalten, die von dem baskischen Konflikt betroffen sind?

- Das könnte der langersehnte Beweis dafür sein, dass Utopien durchführbar sind. Ich schätze, dass Richter Baltasar Garzón sich nicht viel draus machen wird sich mit Marcos auf Lanzarote zu treffen, dass heißt, wenn die Zapatisten es schaffen hinzukommen... Bleibt nur noch herauszufinden ob die ETA den politischen Mut hat einen so gigantischen Schritt in Richtung Frieden zu unternehmen"..

- Was denken Sie darüber, dass die EZLN ihre Unterstützung für die baskische Unabhängigkeitsbewegung erklärt, und sich gleichzeitig von allen Arten des Terrorismus distanziert hat? Halten sie die Aussagen der EZLN über die ETA für ausreichend?

- Terroristisch ist alles, was terroristische Handlungen unterstützt, verteidigt oder rechtfertigt, deren fatale Konsequenz es ist die Möglichkeit des Dialoges und der Verhandlung zu eliminieren. Der Zapatismus hat mit so etwas nichts zu tun, und etwas anderes zu behaupten wäre eine Lüge. Marcos’ verurteilt den Terrorismus mit klaren, entschiedenen und eindeutigen Worte. Die perverse Manipulation der sie unterworfen werden ist eine der vielen informativen Unverschämtheiten, die heute die Welt vergiften.

- Was halten Sie von dem Gesuch der EZLN an die ETA, eine Waffenruhe von 177 Tagen ab dem 24. Dezember auszurufen, um angemessene Bedingungen zu schaffen um dem Wort eine Chance zu geben?

- Wenn die ETA die Hand die er ihnen ausgestreckt hat nicht ergreift, bestätigen sie damit alle Vermutungen, dass sie weder am Frieden, noch an der Zukunft oder dem Wohlergehen des baskischen Volkes interessiert sind.

- Hat der Vorschlag der EZLN in der spanischen Zivilgesellschaft irgendwelche Erwartungen geweckt?

- Außer auf den Kanaren, wo Marcos’ Vorschlag sehr positiv aufgenommen worden ist, wurden in der spanischen Gesellschaft keine bemerkbaren Erwartungen geweckt, was andererseits nicht überraschen sollte, da gewisse Informationssperren es Marcos’ Worte bis auf wenige Ausnahmen äußerst schwer machen ihr Ziel zu erreichen.

"Aber auch das Internet läuft auf Volldampf, auf diesem Gebiet hat man etwas von den Zapatisten gelernt... Vertrauen wir darauf, dass bessere Tage kommen werden, und dass die Zivilgesellschaft, die des Baskenlandes und die des übrige Spanien, es in sich finden werden, neben der Motivation auch die notwendigen Kräfte zu finden, um selbst zu einem Faktor der Veränderung für einen wirklichen Frieden und eine wirkliche Demokratie zu sein.

 Quelle:  
  https://www.jornada.com.mx/ 
 

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