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SEPTEMBER: der Staat von Mexiko, die Neunte Stele

La Jornada vom 18.02.2003
Subcomandante Marcos
übersetzt von Dana

  (Der Wohlstand der Reichen wird mit Beihilfe der Politiker durch die Enteignung der Armen aufgebaut)

Mal fliegend und mal rollend, mal Wolke und mal Stein, erreichen die Hand und der Blick den neunten Monat des Kalenders: September. Und mit September erreichen sie auch den Staat von Mexiko. Dies ist der Bundesstaat mit der höchsten Bevölkerungsdichte der ganzen Mexikanischen Republik (mehr als 13 Millionen im Jahr 2000), und den größten sozialen Kontraste: eine Handvoll Mächtige (deren Namen mit denen der Politiker übereinstimmen) mit einem beleidigendem Reichtum, und viele Arme, mit einem Elend der Trauer wecken würde, wenn es nicht die Würde gäbe, mit der sie Widerstand leisten.

Der Bundesstaat Mexiko hat fast eine Million Indigenas. Zapotecos, Totonacas, Otomíes-Hñañúes, Nahuas, Mixtecos und Mazahuas, unter anderen, leben und leisten Widerstand angesichts einer der größten Enteignungen in der Geschichte dieses Landes.

Die Wolke ist ernsthaft verwirrt: hierzulande muss man nicht weit reisen um riesige Einkaufszentren und luxuriöse Freizeitanlagen zu sehen, und nur einige Meter weiter Gemeinden, denen selbst die minimalste Versorgung fehlt. Wer ein Beispiel dafür haben möchte, was der Neoliberalismus für unser Land plant, muss nur eine Runde durch den Bundesstaat Mexiko drehen. Abstoßend verschwenderischer Reichtum und die zügellose Korruption der politischen Klasse (PAN, PRI und PRD — und die Zwerge — die nicht nur bei den Wahlen miteinander konkurrieren, sondern auch darin, wessen Verbrechen am besten organisiert sind), existieren neben extremer Armut und würdigen Widerstand.

Gleich beim Betreten dieses Landes, zeigt und klagt ein Flugblatt auf irgendeiner Strasse an:

"Staat von Mexico — Nest der Kriminellen Politiker: José Antonio Ríos Granados, Tultitlán, PAN, Raub von 90 Million Pesos; José Antonio Domínguez, Atizapán, PAN, Mord und Raub von 300 Millionen; Eulalio Esparza Nieto, Chalco, PRI, Raub von 20 Millionen; Rigoberto Amado Quintanar, El Oro, PRI, Enteignung, Machtmissbrauch und Zerstörung fremden Eigentums; Juan de la Cruz Ruiz, Temascalcingo, PRI, Enteignung; Rafael Pérez Martínez, Tequixquiac, PAN, Enteignung; Zeferino Reséndiz Segura, Tenancingo, PRI, Machtmissbrauch und Verleumdung; Fernando Covarrubias, Zavala, Cuautitlán Izcalli, PAN, Nepotismus und Raub; Edelemira Gutiérrez, Cuautitlán, PAN, Unterschlagung; Roberto Zepeda Guadarrama, Chapa de Mota, PAN, Autoritätsmissbrauch; Guillermo Espinoza González, Huixquilucan, PAN, Betrug; Félix Ismael Germán Olivares, Tecámac, PAN, Raub und Irreführung; Agustín Hernández Pastrana, Ecatepec, PAN, Diebstahl, Irreführung und Misswirtschaft; Ignacio Anguiano Martínez, Coyotepec, PRI, Diebstahl und Irreführung; Miguel Bautista López, Nezahuacóyotl, PRD, Diebstahl, administrative Vergehen; Julian Angulo Góngora, ehemaliger Bürgermeister von Cuautitlán Izcalli, PAN, Diebstahl und Bestechung von 20 Millionen; Sergio Gamiño, ehemaliger Bürgermeister von Coacalco, PAN, Diebstahl und Bestechung von 20 Millionen; Carlos Cornejo Torres, ehemaliger Brgermeister von Chimalhuacán, PRI, Mord. (Quelle: Kongress des Staates von Mexiko, Interne Rechnungsprüfungsstelle und Buchhaltung)’’.

Die Wolke, ein wenig schwindlig von der Reise, setzt ihren verwirrten Weg durch den mexikanischen Himmel weiter:

Dort liegt San Salvador Atenco, wo die Enteignung, getarnt als Flughafen, von einer Entschlossenheit aufgehalten wurde, die Politiker und Geschäftsleute erstaunte. Aber der Flughafen kam nicht alleine, er führte auch Autobahne mit sich. Die Campesinos von Atenco fanden heraus, dass die Familie Salinas de Gortari Land außerhalb des Bezirkes erworben hatte, genau an der Kreuzung der zwei Autobahne, um ein fünf Sterne Hotelkomplex zu errichten. Der Munizipale Volksrat von San Salvador Atenco wird von den politischen Parteien gedrängt sich an den Wahlen zu beteiligen, als ob keine 300 Haftbefehle über sie schweben würden.

Dort drüben sieht man Ecatepec, das nicht der Hühnerstall des golfspielenden Bischofs Cepeda ist, sondern ein Land der Würde im Widerstand. Der Bezirk versuchte hier Land zu enteignen, das fürs Wohnen vorgesehen war, um eine sechsspurige, mehr als 100 Meter breite Autobahn zu bauen. Diese Autobahn sollte von Ecatepec nach San Salvador Atenco führen und Teil der Verkehrsverbindung zum neuen Flughafen von DF sein. Die Enteignungsversuche gehen weiter, obwohl der Flughafen gestrichen worden ist.

Weiter vorne liegt Nezahuacóyotl, wo junge Studenten, Jugendliche von der Strasse, Punks und Lehrer der Grund-, Haupt-, Hochschulen und Cebetis, Studium, Kultur und Widerstand miteinander verbinden. Und dort ist das Chalco Tal zu sehen, wo das Unabhängige Kollektiv für Volkskultur dafür arbeitet, das politische Bewusstsein der ansässigen Bevölkerung zu stärken.

Jetzt ist Atizapán zu sehen. Dort ordnete die PAN Regierung die Ermordung der Gemeinderätin María de los Angeles Tamez Pérez am 5. August 2001 an. Die nur 27 Jahre alte Gemeinderätin unterstützte den Kampf der Comuneros dieses Bezirkes. Vielleicht könnte man bei der Aufklärung ihrer Ermordung einige Fortschritte machen, wenn man ein Blick auf die Bauunternehmen Industrias Resistol und Constructora Frisa werfen würde. In Atizapán verteidigen die Comuneros 1467 Hektar Land, die ihr gesetzliches Eigentum sind. Eine Gruppe hoher Funktionäre und Geschäftsleute (von Constructora Frisa) versuchen das Land zu enteignen. In der Lomas Region von San Andrés Atizapán gefährdet eine Straßenerweiterung die Häuser der Einwohner. In dem nördlichen Viertel von Atizapán gibt es Probleme mit der Stromversorgung, weil der Versorger dabei ist privatisiert zu werden, das gleiche passiert in San Andrés. Das Frisa Bauunternehmen, das ein Prozess gegen die Comuneros von San Andrés führt, will dort ein Einkauszentrum und ein Edelwohnviertel wie in Santa Fe bauen, das mit Chilucan und Valle Escondido verbunden werden soll. Die Firma hat eine paramilitärische Gruppe aufgestellt, um mit den Comuneros fertigzuwerden. Ein Teil des Landes liegt im Waldstreifen von Atizapán, und Industrias Resistol versucht dieses Land für sein Unternehmen zu nutzen. Die Comuneros widersetzen sich, und versuchen ein Gemeindezentrum und eine Kooperative einzurichten (ohne die Landnutzung und den Gemeindebesitz zu verändern) um das Land mit ihren Familien zu bebauen. Die Kooperative heißt Smallyl.

Die Mächtigen haben ihr Auge sogar auf ein Fußballfeld geworfen. Sie versuchen ihn in den Garten einer exklusiven Wohnanlage zu verwandeln, und die Einwohner von El Potrero, San Lorenzo, Lázaro Cárdenas, Jardines de Atizapán und San Andrés auszuschließen. In dem Hacienda del Pedregal Wohnviertel wurden die Einwohner von zwei Bauunternehmen betrogen (First City und Grupo Novo), die ihnen mehr berechnen wollten als vertraglich festgesetzt.

Hier in Atizapán gibt es eine noble und kämpferische Gruppe junger Punks. Einige von ihnen bilden das Informationsnetzwerk der Autonomen Stimmen der Befreiung (RIVAL), sie bringen Nachrichtenberichte und auf den Musikveranstaltungen diskutieren sie Vorgänge in Mexiko und auf der ganzen Welt. Sie bringen ein Fanzine mit dem sehr klaren und symbolischen Namen Bittere Patria heraus. Wenn jemand von Atizapán als Atizapunk spricht, geben sie damit einer beispielhaften Bemühung des kulturellen Widerstandes einen Namen.

In Nicolás Romero fanden die Comuneros heraus, dass der Ejidobeauftragte mit ihrem Land Geschäfte trieb, und nun gibt es mehr als 20 Fälle von Betrug, Erpressung und Enteignung ihrer Predios durch Täuschung. Er hat auch angedroht die Ejiditarios zusammenschlagen zu lassen, wenn sie etwas sagen.

Der Bezirk will den Bewohnern von Loma la Cruz und Clavo de Oro, die vierte Sektion von San Isidro, ihr Brunnen wegnehmen um ihnen stattdessen Leitungswasser aus dem Rio Lerma zu geben. Den Brunnen wollen sie ihnen wegnehmen um daraus die Fabriken zu versorgen, die illegal in der Colonia eingerichtet worden sind. Und das ist nicht alles. Es ist bekannt, dass viele der Einwohner dieser Wohnviertel an einer Unterfunktion der Nieren leiden. Daran ist der La Colmena Fluss schuld, in dem die Papier- und Plastikfabriken ihren Abfall ableiten, der dann die Brunnen durch das Grundwasser kontaminiert.

In Cuautitlán Izcalli, in der Colonia San Juan Atlamilca, reißt die Gier der Unternehmer und Behörden Bäume aus um Strassen zu bauen. Den Bäumen werden die Häuser folgen. In der Colonia Axotlan, legt die Bezirksregierung ein See trocken, um ihn danach sofort in Grundstücke aufzuteilen. Als die Einwohner die Situation erkannten suchten sie nach der Ursache des Problems, und fanden heraus, dass der Bezirk Gräben zog, damit das Wasser abfließen konnte. Die Einwohner fingen an die Gräben mit allem aufzufüllen, was ihnen zu Verfügung stand, und der See füllte sich wieder.

In Tlaneplantla, versuchen die Einwohner von San Andrés Atenco und Lomas de San Andrés ihre Häuser vor dem drohenden Ausbau ihrer Straße zu verteidigen. Das gleiche passiert den Einwohnern von Pancho Villa, wo sie sich neben den Straßenkrawallen auch gegen die Parteien organisieren, die in den Bezirken ämter ausüben und den Bau von Bars und Lokale in der Nähe von Schulen erlaubt haben.

Die Wolken hat jetzt etwas gesehen, nämlich Huixquilucan. Westlich von Mexiko Stadt, zusammen mit Cuajimalpa und Alvaro Obregón, beherbergt es Santa Fe, die Modelstadt des Neoliberalismus. Um sie herum gibt es nur Armut, Verkehrsprobleme und irregulärer Hausbau, und die Menschen leben in Täler mit einer schrecklichen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung und Kanalisation.

Da Huixquilucan neben dieser armseligen Kopie des nordamerikanischen Houston namens Santa Fe liegt, hat es zwei wichtige Prozesse unterlaufen: einerseits, die Expansion und die Ausbreitung neuer ummauerter Stadtviertel für die Reichen von Mexiko Stadt: La Herradura, Interlomas und Bosque Real. Die letzten zwei sind bereits mit einer ganzen Palette von Dienstleistungen ausgestattet: perfekt gepflasterte Strassen, Kanalisation, Leitungswasser, das nicht aus dem Cutzamala System stammt, sondern aus Quellen in der Umgebung), erstklassige Krankenhäuser, Grund- und Mittelschulen und "hochangesehene" Universitäten.

Die Einwohner von Huixquilucan, die in den sogenannten Bevölkerungs- und Landgegenden wohnen, haben jedoch Bezirkspräsidenten aller Parteien kommen und gehen gesehen, ohne dass irgendeiner etwas getan hätte um den Straßenbau, Abwasserentsorgung, Kanalisation, Gesundheitswesen, Schulen etc zu verbessern. In ganz Huixquilucan, gibt es nur eine einzige technische Universität, und die Grundschulen können an einer Hand abgezählt werden.

Die PRI und PAN Bezirkspräsidenten haben die Reform des 27. Verfassungsartikels gut genutzt. Seit dem Anfang der 90er Jahren, haben sie sich mit Baufirmen verbündet um Campesinos unter Druck zu setzen, die Nutzung des Landes zu ändern.

Aus fast 25 Dörfer in der Landgegend von Huixquilucan, konnten nur drei den kommunalen Landbesitz behalten. Zwei davon, San Francisco Ayotusco und Santa Cruz Ayotusco, führen schon seit mehr als fünf Jahre einen landwirtschaftsgerichtlichen Kampf um die Anerkennung ihres gesamten Gemeindeterritoriums. Nur 120 Hektar sind anerkannt worden, während mehr als 5000 auf dem Spiel stehen. Währenddessen kämpfen Santiago Yancuitlapan und andere Dörfer um ihr Wasser zu verteidigen.

Aus dem eitlen Santa Fe fliegt die Wolke nach La Marquesa. Hier gibt es eine Geschichte aus der man lernen kann. Eine Geschichte von Würde die Widerstand leistet, die nicht aufgibt.

Und wie immer in solchen Fälle, eine Geschichte in der Frauen den Beispiel setzen.

In Oktober 2002, fanden die Einwohner von La Marquesa heraus, dass eine Gruppe nationaler und ausländischer Unternehmer, unterstützt von der Montiel Regierung und mit Wissen der Ejido- und Kommunalbehörden, ein Auge auf dieses Land geworfen hatten. Das Projekt wurde in den Kreisen des privaten Sektors durch alle Mittel bekannt gemacht, aber der Bevölkerung wurde nicht ein Wort gesagt. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Comuneros, Ejiditarios und Siedler organisierten mehrere Treffen um das Problem zu diskutieren und ihre völlige Ablehnung dessen zum Ausdruck zu bringen, was sie als einen geheimen Verkauf ihrer Länder und Wälder charakterisierten. Den Informationen zufolge, die die Bevölkerung über das Ejidoland in Acazulco in Erfahrung bringen konnte, versucht man in La Marquesa ein Themenpark zu bauen. Die Ejiditarios sollten für das Land eine Pachtsumme für drei Jahre erhalten. Unter dem Slogan "Ganz Mexiko nach La Marquesa," sollte das Projekt von dem urbanen Tourismus aus Mexiko Stadt profitieren.

La Marquesa — mit seinen 1580 Hektar — wurde 1938 zum Nationalpark erklärt, und der Otomi Gemeinde von Acazulco anvertraut. Bis heute hat die Bundesregierung mehrere Ländereien enteignet, darunter unter anderem Grundstücke für die Bundeskommission für Elektrizität, für die PEMEX Pipeline, für den Institut für Nuklearforschung und für den Ausbau der alten Mexiko-Toluca Strasse und für die Mexiko-Toluca Autobahn. Die einzige Entschädigung, die sie für diese ganzen Enteignungen erhalten haben ist ein Marktzentrum für Handwerkserzeugnisse — der noch nie genutzt werden konnte — ein Paar Schaukel und eine Rutsche. Sie sind für die Enteignungen niemals bezahlt worden. Nun versucht man das Land zu enteignen, auf dem La Marquesa steht und 380 Familien leben zu enteignen. Sowohl die Bundes- als auch die staatlichen Behörden versuchen die Landnutzung zu regulieren, um den Ejidobesitz zu beenden und das Land an 57 große Firmen zu verkaufen — die ein Verband gegründet haben, in dem die Gemeinde von Acazulco nicht erscheint,

Hier sind einige der Firmen, die an diesem lukrativen Geschäft beteiligt sind: Tribasa, Bayer, Televisa, TV Azteca, Kaufman & Broth, Mercedes Benz, Bancomer, Volkswagen, Crisa, Los Encinos Golf Club, Fraccionamiento San Martín, Herberts, Sacsa, BMW, Bernardo Quintana, Fiesta American Hotels, Clemente Serna, Coca Cola, Pepsi Cola, Cervecería Modelo, Holiday Inn Hotels, Cervecería Cuauhtémoc, Bimbo-Barcel and Nestlé.

In Mai-September 1999 boten die Staatsregierung und eine Gruppe Privatpersonen den Bewohnern der Gegend eine Reihe Kurse in Hotelwirtschaft und Gastronomie an. Die Bewohner fragten sie wofür die Kurse sein sollten, und die Behörden gaben darauf niemals eine Antwort. Derzeit suchen die Einwohner von La Marquessa nach einem Weg um auf eine organisierte und legale Weise gegen die neue Enteignung vorzugehen (bei der man versucht ihnen 1,70 $ pro Quadratmeter zu zahlen). Die mexikanischen Staatsbehörden üben Druck auf sie aus, um sie aus der kommerziellen Zone von La Marquessa zu vertreiben.

Wieder zu Stein geworden schlüpft die Wolke in die Kirche San Jerónimo, im Dorf von Acazulco. Hier findet gerade eine Versammlung statt, und mehr als 300 Otomí Indigenas diskutieren erregt das Thema des Tourismusprojektes, von dem sie gerade eben erst durch Gerüchte erfahren haben. Eine Gruppe Jugendlicher aus dem Ejido stellen das Projekt vor das durchgesetzt werden soll, und geben Informationen über private Investmentprojekte in der Region, die ihre Rechte über Land und Wasser gefährden. "Sie haben uns erzählt, sie würden ein Park bauen, der für das Nutzen der Gemeinde sein soll. Dass sie eine Million Dollar darin investieren würden, und dass sie dieses Land pachten wollten," erklärt ein Jugendlicher von Acazulco, der eine Universitätsausbildung hat. Eine Dame antwortet: "Wie sollen wir leben, wenn sie uns das Land wegnehmen?" ältere Frauen nicken und unterhalten sich auf Otomí miteinander. Die Entrüstung wächst. Erst ein Jahr zuvor hatte man 13,5 Hektar im Dorf La Marquesa enteignet, und wollte ihnen dafür 120 Pesos Entschädigung zahlen. Heute sagt der Ejidobeauftragte, dass es möglich wäre zu verkaufen, aber für ein bisschen mehr Geld pro Quadratmeter, "was eine Schweinerei ist," sagt Antonio, ein ältlicher Ejiditario, der nun am Rand der Mexico-Toluca Autobahn Quesadillas verkauft, "die teuersten in Mexiko", fügt er hinzu. Ein Ejiditario namens José schlägt vor, dass die ejidalen und kommunalen Behörden erscheinen sollten um ihre Position zu erklären. Das Gespräch unter den Otomís geht weiter: "Die einzige Möglichkeit ist uns zu organisieren. Wir können nicht untätig bleiben. Wir müssen unsere Lebensart verteidigen, unser Land, unsere Kultur. Sie wollen uns hereinlegen. Sie sagen uns, dass sie uns Arbeit geben werden, aber sie wollen uns als Völker und Gemeinden auslöschen. Sie sehen das als Geschäft, wir sehen das als die Rettung unserer Völker. Die Würde des Volkes kauft man nicht mit Brotkrummen". Die Nacht bricht an, und die Leute warten aufgebracht auf die Ankunft der Gemeinde- und Gemeindebehörden. Am Ende des Treffens ist kein einziger erschienen, aus Furcht vor den Leuten. Sie beschließen eine Versammlung der Ejidobewohner einzuberufen, um einen gemeinsamen Beschluss mit dem gesamten Dorf zu erzielen.

Wie Wasser, das vom Berge strömt verbreitet sich die Information über das Tourismusprojekt durch das ganze Dorf. Fotokopien des Investmentvorschlages machen die Runde, aber die Ejido- und Gemeindebehörden streiten alles ab. Eine Woche später entscheidet der Ejidobeauftragte infolge des Druckes der Einwohner von Acazulco nach Informationen, die 370 Ejiditarios zusammenzurufen, um ihnen das Themenparkprojekt vorzustellen. Die Idee dabei ist, den Rest der Einwohner aus der Beschlussrunde auszuschließen. Da das Land Ejidobesitz ist, sind gesetzliche Entscheidungen den Ejiditarios vorbehalten, und so versuchen die landwirtschaftliche Vertreter sie von dem Projekt zu überzeugen, erzählen ihnen, dass sie Partner sein würden, und eine ganze Stange Geld erhalten werden, wenn sie zustimmen das Land zu verpachten.

Das Treffen findet im Ejidoautitorium im Zentrum von Marquesa statt. Und der Stein geht dorthin. Neben den Personen die einberufen wurden, erscheinen Dutzende Einwohner von Acazulco, größtenteils Frauen. Die Frauen und Jugendliche entrüsten sich und fangen an um Einlass zu kämpfen. "Sie wollen uns nicht einlassen, weil die Reichen über die Köpfe der Arme hinwegentscheiden wollen, sie wollen hinter dem Rücken der Menschen reden, aber die Entscheidung gehört dem ganzen Dorf. Nicht die Ejditarios haben hier das Sagen, sondern das ganze Dorf," ruft Doña Cleotilde, um die 60 Jahre alt. Die Menschen sind sehr wütend. In den vergangenen Tagen haben die Behörden der Nationalen Wasserkommission den Salazar See trocken gelegt (als Teil des Tourismusprojektes), ohne irgendeine Dorfbehörde davon in Kenntnis zu setzen. Außerdem haben die gleichen Behörden einige Blätter unter den Quesadillas Verkäufer verteilt, eine Art Fragebogen, der die Leute fragte als was sie gerne arbeiten würden. Die Frauen treten gegen die Glastür: "Wir wollen reinkommen, lasst uns rein, wir wollen von dem Programm wissen der kommen soll. Sie wollen ein Geheimtreffen haben. Das Land gehört allen Leuten", rufen sie verärgert.

Isabel Marcial Cesáreo antwortet ihnen, er wüsste nicht wovon sie reden würden. "Es ist ein falscher Alarm," kann er noch sagen, bevor er von den indigenen Frauen zum Schweigen gebracht wird, die ihn beschimpfen: "Egal was passiert, wir werden uns verteidigen." Eine Gruppe von Damen schafft es sich gewaltsam Einlass zu verschaffen. Sie sind wütend, niemand wird es wagen sie jetzt hinauszuwerfen: "Wir wollen Information, wir wollen die Wahrheit hören. Wir sind Campesinos und wir verteidigen unsere Rechte. Bisher haben wir Schwindel hingenommen. Manchmal sind wir still geblieben und haben uns gefürchtet, aber das wollen wir nicht mehr. Wir haben das Recht hereinzukommen". Angesichts des Druckes und des Geschreies entscheiden die Ejiditarios alle hereinzulassen. Nachdem sie hereingekommen sind entspinnt sich eine verwirrte Diskussion, bei der alle gleichzeitig sprechen, mit Beschwerden von den Frauen und Jugendlichen. Die Beauftragte Guadalupe Espinoza Salinas erklärt, die Nationale Wasserkommission hätte den Staudamm entleert um Reparationen vorzunehmen. Danach sagt sie, dass alles was über den Tourismusprojekt gesagt werde "nur Gerüchte sind, wenn jemand Informationen hat, sollten sie das sagen, denn alles was gesagt wurde ist falsch." Geschrei und Debate brechen aus. "Wer hat angeordnet, dass der Damm geleert werden soll? Das ist kriminell," ist zu hören. Nun erscheinen die Vertreter des Landwirtschaftsverbandes des Staates von Mexiko. Sie haben Verbindungen zur lokalen Regierung, die das Investmentprojekt fördern. Als sie vorgestellt werden um die Angelegenheit zu erklären, buhen die Leute sie aus, weil sie ihnen nicht zuhören wollen. "Wir wollen nichts von euch, wir werden unser Land weder verkaufen noch verpachten, noch sonst irgendwas," rufen die Frauen. Eine Jugendliche aus La Marquesa, die an der UNAM studiert interveniert. Sie erklärt, das einzige was die Leute wollten sei Information, weil man immer versucht ihr Land zu enteignen. "Die teuerste Autobahn in ganz Mexiko läuft durch unser Land, und wir dürfen sie nicht umsonst benutzen." Sie erklärt, "es gibt viele Firmen, die in diese Region investieren wollen. Um die Leute zu überzeugen, versprechen sie ihnen, sie würden Partner sein, aber wer kann sie schon rauswerfen wenn sie sich nicht daran halten?" Der Beauftragte beharrt in einem versöhnlicheren Tonfall: "Wir müssen das Land verteidigen, wir haben das Projekt gesehen, und wir finden ihn gut. Wir möchten, dass ihr ihn euch anseht."

Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten. Männer und Frauen bringen ihn mit einem einzigen gemeinsamen Aufschrei zum Schweigen: "Das Land ist nicht zu verkaufen oder zu verpachten, damit das klar ist."

Mitten in der Versammlung spricht Javier Peña, und stellt sich vor als Leiter der Allianz der Indigenen Völker der Östlichen Sierra des Staates von Mexiko — ANIPA, die sich beschwert, weil man Ejidoland verkaufen will. Er spricht darüber, wie einige Teile des Ejido illegal verkauft worden sind, wie die Tankstellen, eine Blockhütte und ein Teil des Waldes.

Der Beauftragte beschimpft ihn: "Wir wissen, dass Peña und seine Leute die Leute gegen den Puebla Panama Plan aufbringen, aber in Wahrheit wollen sie nur Abgeordnete oder Gemeinderäte sein und ins Ausland reisen." Andere Mitglieder der Kommission und einige Frauen, dass er keine moralische Autorität hätte um irgendetwas zu denunzieren, da er ein Tal um 20.000 Pesos betrogen habe und deswegen sogar eine Gefängnisstrafe absitzen musste. Der ehemalige Beauftragte erzählt, dass als Javier Peña dieses Ejidoamt sechs Jahre zuvor innegehabt hatte, die Enteignung des urbanen Teils von La Marquesa implementiert worden sei, und er nichts getan hätte um es zu verhindern und auch keine Klagen eingereicht hätte. Mehr noch, man sagt er wollte eine Zahlung von fünf Millionen Pesos als Entschädigung aushandeln, während er den Menschen erzählte, sie würden zwei Millionen fordern. "Und jetzt sagt er, er verteidigt den Ejido. Er betrügt die Leute." Javier Peñas Bruder entschuldigt seinen Verwandten: "Wir machen alle Fehler," sagt er. Er erzählt, dass eine Gruppe unter Leitung von Javier Peña nach Los Pinos gegangen sei, "wir haben uns mit Xochitl Gálvez getroffen, die eine Freundin von Javier (Peña) ist, sie sagte uns, dass Fox nicht mit dem einverstanden gewesen sei, was in Atenco passierte, weil er die Leute nicht übergehen wollte." Stimmen werden laut die sich beschweren, dass Peña versuchte "hinter dem Rücken der Leute zu verhandeln". Jemand anderes sagt ihm, er sei nur auf einen Abgeordnetensitz bei irgendeiner Partei aus. Javier Peña versucht sich zu verteidigen, aber es ist nutzlos. Die Menschen hören ihm nicht zu. Auch wenn er sich als Anführer der Völkerallianz — ANIPA vorgestellt hat.

Die Versammlung geht weiter, und am Ende stimmen sie dafür das Projekt abzulehnen und sich ihr Land und ihre Wälder nicht wegnehmen zu lassen. Die Behörden tun so als ob sie zurücktreten wollten, weil sie besiegt worden sind.

Die Leute ergreifen das Wort und sagen, dass das nicht wichtig sei. Es gehe darum, jeden Versuch das Land zu verkaufen zu unterbinden, und das sei erreicht worden. Deshalb habe die größte Schande der Behörden daraus bestanden, sich vor den Menschen verantworten zu müssen und von allen gesehen zu werden. Das sei ihre größte Strafe gewesen, und man gestatte ihnen weiterzumachen, mit der Mahnung, dass es klar sei, dass sie ohne das Einverständnis des Dorfes keine Papiere unterzeichnen oder mit jemanden Geschäfte treiben dürften. "Wir müssen alle das Land verteidigen, wieso sollten wir untereinander kämpfen. Wenn wir das Ejido verlieren werden wir niemanden mehr haben, gegen den wir kämpfen könnten. Deshalb muss das ganze Dorf den ausländischen Tourismusprojekt zurückweisen", sagt der junge Otomí, der an der UNAM studiert.

Am Ende löst sich die Versammlung auf, und die Menschen gehen zum Staudamm, um nachzuprüfen ob es sich wirklich wieder auffüllte, wie man ihnen erzählt hatte. Beim Anblick des schäumenden Wassers das immer mehr an Höhe gewann, drehten sich alle um, um sich gegenseitig anzusehen und stolz zu lächeln, in der Gewissheit, dass die Männer und Frauen von Acazulco sich diesmal den Geschäftsvorhaben derer entegegengesetzt haben, die ihr Land in ein Geschäft verwandeln wollten.

Ebenfalls lächelnd wird der Stein wieder Wolke, und erinnert sich an das was eine mehr als 60 Jahre alte Señora stolz auf Otomí gesagt hatte: "Auf dem Land unserer Vorfahren, die es mit ihrem Blut verteidigt haben, müssen wir wissen wie wir das Land beschützen sollen, dass sie uns vererbt haben. Deshalb werden wir es weder verkaufen, noch aufgeben".

In den darauffolgenden Tagen des Kalenders, gab Montiel seine Unterstützung für das Projekt für die Neuordnung von La Marquesa öffentlich bekannt, sowie seine Absicht gegen die vorzugehen, die nicht damit einverstanden waren. Javier Peña tauchte überall auf wo er konnte um zu sagen, dass er La Marquesa "verteidigt" habe, und ein Ersatzkandidat der PT für den vierten Distrikt sei. Die Ejidobeauftragten versuchen, zusammen mit der CNC und der Staatsregierung (direkt mit Montiel), das Projekt erneut durchzusetzen.

Die Wolke fliegt nach to Atlapulco. Die Dörfer an der Grenze des Anáhuac Tals, wie Atlapulco in dem höchsten Teil des Toluca Tales und des Tales von Mexiko, haben sich in ihrer Eigenschaft als Ausläufer solcher Städte wie Huixquilucan, Lerma und der Bundesdistrikt DF, schon seit mehreren Jahren im friedlichen Widerstand erhoben, da es ihre Wälder sind, die den Sauerstoff der Metropolen wiederherstellen, während der Wassermangel ihr eigenes Land austrocknet, damit das Wasser zu den großen Industrieanlagen und luxuriöse Ferienzentren gehen kann.

Atlapulco hat eine Geschichte, die es wert ist wiedergewonnen zu werden. Bis vor einigen Jahren war es eine der vielen Bevölkerungen, die alle Spuren ihrer indigenen Vergangenheit verloren hatten, die sich dessen unbewusst war, dass ihre geographische Position sie vor der Eroberung mit Chalma und Malinalco verbunden hatte. Aber während einer Ausgrabung fanden sie zuerst eine Ñahñu Inschrift, und dann die Überreste eines Teotihuacano Tempels. Das weckte sofort das Interesse der Bewohner ihre Geschichte wiederzugewinnen und ihre Wurzeln zu beanspruchen. San Pedro Atlapulco liegt auf halber Strecke zwischen Toluca und DF, tief inmitten des Oyameles Waldes vergraben, und hier befindet sich auch das berühmte Tal des Schweigens. Seine geographische und strategische Stellung ist einzigartig. Es wird nicht ohne guten Grund der große Aussichtspunkt genannt, weil es auf dem höchsten Gipfel des Tales von Mexiko und des Toluca Tales liegt. Heute ergreift Atlapulco, Bezirk Ocoyoacac, wie viele andere indigene Enklaven des Staates von Mexiko den Widerstand, um am Rand der größten Stadt der Welt, sein Territorium, seine Geschichte und seine Kultur zu verteidigen.

So sprechen Mario Flores Juárez, Präsident der Kommission für Gemeindebesitz von San Pedro Atlapulco, und Juan Dionicio:

"Wir sind eine Gemeinde, die 45 Minuten von der Stadt (Mexiko Stadt) entfernt liegt wenn man die mautfreie Strasse benutzt, aber nur eine halbe Stunde wenn man die Mautautobahn nimmt. Wir sind in der Nähe einer anderen großen Stadt, Toluca, deren beginnender urbane Gürtel näherrückt, genau wie der Bezirk Lerma, ein Industriegebiet das sich rasch ausbreitet. Am 14. August 1946, erkannte und überschrieb die Bundesregierung unserer Gemeinde 7110 Hektar Land zu, davon 3800 Hektar Gemeindewald. Der Rest ist zum Wohnen oder Landparzellen. Mit unsere Gemeinde wurden zwei weitere Agrarzentren anerkannt: San Miguel Almaya und Santa María Coaxusco, im Bezirk Capuluac. Als eine Gemeinde bremsen wir den Wachstum der Urbanisierung, aber unser Wald leistet auch Umweltdienste für Lerma, Toluca, Huixquilucan und DF. Deshalb ist es lebenswichtig für uns unser Land zu verteidigen. Das treibt uns dazu unsere Lage öffentlich bekannt zu machen, und deshalb ist es wichtig, dass die Öffentlichkeit versteht wie wichtig unsere Gemeinde ist. Die Verteidigung des Waldes ist eine Maßnahme, die von der Ratsversammlung ergriffen wurde. Es handelt sich um unersetzliche Oyamel Wälder, die die Erneuerung des Wassers ermöglichen und aufrechterhalten. Die Quellen im Wald versorgen den Bezirk Huixquilucan, den Bezirk Lerma, und sogar DF.

Als eine Gemeinde befassen wir uns mit Überwachungsprogramme während der Trockenperiode, zwischen Februar und März, wenn Brände auf der Tagesordnung stehen. Wir haben Gemeindebrigaden gegen die Brände gebildet. Die Comuneros in den Präventivbrigaden schneiden Breschen gegen das Feuer. Das ist Gemeindearbeit, die nicht anerkannt oder bezahlt wird. Kulturelle Ideen sind die Basis für den Waldschutz, weil die Arbeit kommunal implementiert wird. Andererseits führt das Einsetzen des Urbanisierungsprozesses zur Entwurzelung der Art von Organisation, die den Wald versteht, das Land, das Gebiet und andere Elemente die zum Verständnis der Gemeinde dienen.

Für unsere Gemeinde gilt der Wald und alles was darin wächst als heilig. Die tausendjährige Beziehung unseres Volkes mit den Bergen und ihr Wasser, haben das Weiterbestehen unserer Kultur und die Bewahrung der Umwelt ermöglicht, und ein großer Teil unserer religiösen Aktivitäten und Glaubensvorstellungen hängen mit dem Wald zusammen. Die Vernichtung unseres Landes bedeutet daher die Vernichtung unserer Kultur.

Von Atlapulco fliegt die Wolke nach San Pedro Tlanixco, im Bezirk Tenango del Valle. Das Hauptproblem hier ist ebenfalls Wasser, da die Staatsregierung den Tlanixco Fluß den Blumenproduzenten von Villa Guerrero zugesprochen haben. Die Ejiditarios wollen nicht aufgeben. Der Beauftragte von San Pedro erklärte: "Wir werden die Enteigung unseres Gemeindewassers nicht zulassen. Die Regierung hat den Blumenproduzenten von Villa Guerrero einen ganzen Fluß überschrieben, aber das Wasser gehört uns. Wir stehen kurz davor ausgelöscht zu werden."

Etwas weiter, in Xalatlaco, verteidigt die Gemeinde ihr Land, ihre Wälder und ihr Wasser vor der Gier von Mercedes Benz.

Diese Geschichte wiederholt sich in allen indigenen Gemeinden des Staates von Mexiko. Es ist die gleiche Geschichte von Enteignung, Betrug, Korruption und Repression. Aber auch Widerstand gehört nun zur gemeinsamen Geschichte dieser Dörfer. "Für alle", wiederholt die Wolke, und genau wie das Flugblatt, das sie bei ihrer Ankunft in dieses Gebiet gefunden hat, weht ihr nun beim Verlassen dieses Himmels ein weiteres Flugblatt entgegen. Darin steht:

"Für alle Alles.

Kaziken und Politiker der drei politischen Parteien (PRI, PAN und PRD) wollen unser Land enteignen. Die Verteidigung des Gemeindebesitzes ist wichtig für uns und für die Zukunft unserer Kinder, weil:

1. Wenn wir unser Land schützen, werden wir uns dadurch weiterhin selbst versorgen können.

2. Unsere Kinder und Enkel werden auf dem Gemeindeland Obdach finden.

3. Wenn wir den Privatbesitz einführen, wird der Bezirk uns den Eigentum und den Wasserverbrauch besteuern und uns ärmer machen, und jene die nicht zahlen können vertreiben. Falls das noch nicht bekannt ist, die Eigentumssteuer in Huixquilucan ist die höchste in ganz Lateinamerika.

4. Wir wissen bereits, dass wir noch nie etwas von dem Bezirk erhalten haben, da sie die großen Investoren beliefern. Die Strassen und Wasserleitungen sind die Produkte unserer Gemeindearbeit. Die Eigentumssteuer wird nur eine weitere Beute für die Politiker sein, die sich an unsere tägliche Arbeit bereichern.

5. Die urbane Expansion der Multimilionäre (Bosque Real) rückt näher an unser Land. Was haben die Leute, die ihr Land verkauft haben gewonnen? Leben sie in bessere Bedingungen? Haben sie mehr Schulen, Krankenhäuser, Kulturzentren? Im Gegenteil, diese Programme nehmen uns Land weg, sie fällen die Wälder, sie verschwenden riesige Wassermengen und verdammen uns zur Armut. Wir haben nicht einmal eine Klinik, und die wenigen Schulen die wir haben, sind in einem sehr schlechten Zustand. Die Politiker aller Parteien regieren für die Reichen und gegen uns. YA BASTA! Wir glauben nicht mehr an Politiker, sondern nur an das was wir selbst tun können. Verteidigen wir unser Land und unsere Gemeinde!"

Aus den Bergen des mexikanischen Südostens.

Subcomandante Insurgente Marcos

Mexiko, Februar 2003

 Quelle:  
  https://www.jornada.com.mx/ 
 

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