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Montes Azules: Global Exchange meldet "nahe bevorstehende" Räumungen

La Jornada vom 19.03.2003
Hermann Bellinghausen
übersetzt von Gruppe B.A.S.T.A.

 

Conservation International verteidigt den Bau eines Disneyland Maya.
NGO meldet "nahe bevorstehende" Räumung der Gemeinden von Montes Azules
Global Exchange: Die Aktion ist "ein Vorwand für die zukünftige kommerzielle Ausbeutung der Region"

San Cristobal de las Casas, Chiapas, 18.3.2003. - Die Organisation Global Exchange (GO) gab "die nahe bevorstehende Zwangsräumung der in den Montes Azules angesiedelten Gemeinden bekannt". Nachdem in den vergangenen Tagen eine "Not-Delegation" nach Montes Azules geschickt wurde, folgerte die us-amerikanische NGO, dass die von der Regierung veranlassten Räumungen "ein Vorwand für die zukünftige kommerzielle Ausbeutung der Region" sind. Beim Bekanntgeben "der Pläne der mexikanischen Regierung, die Indígenas dieser Gegend umzusiedeln", wies Global Exchange deren Version zurück, dass die Indígenas "die Zerstörer des Landes" seien.

Global Exchange fügte in einem Kommuniqué hinzu, dass die SiedlerInnen von Montes Azules "der Belästigung durch diverse Regierungsautoritäten ausgesetzt waren, darunter die PROFEPA (Föderale Umweltschutzbehörde) und die PFP (Föderale Präventivpolizei)".

Die internationale Beobachtungsorganisation wies darauf hin, dass nach Angaben dieser Autoritäten "die Siedlungen der Indígenas die Integrität der Biosphäre bedrohen, die von den Vereinten Nationen anerkannt ist". Trotzdem prüften die BeobachterInnen mit Flügen über die Region, "dass der ökologische Schaden, der durch diese Gemeinden entstanden ist, minimal ist, besonders im Vergleich zu den extremen Schäden, die von Straßen, Viehzüchtern, Holzfällern, Militärbasen und anderen kommerziellen Nutzern des Landes verursacht wurden". (Wie man weiß existiert auch ein wachsender touristischer Druck auf das besagte Areal des Lakandonischen Urwalds).

Die Meldung hebt hervor, dass es in Montes Azules bedrohte Gemeinden der ARIC Indepentiente (Unabhängige ländliche Assoziation der kollektiven Interessen) und der EZLN (Zapatistische Armee der nationalen Befreiung) gibt. Die Delegation von GO interviewte an den vergangen 12. und 13. des Monats SiedlerInnen von Nuevo San Gregorio, Nuevo Israel und Ranchería Corozal. Nach den Angaben von GO "ist die aktuelle Krise in Chiapas das Resultat einer langen Geschichte von ungelösten Landkonflikten. Viele der Eltern und Großeltern der heutigen Angesiedelten sind in die Montes Azules übergesiedelt, um den unterdrückerischen Bedingungen und Erniedrigungen der Arbeit zu entkommen". Es sind Tzotziles, Tzeltales, Tojolabales und Choles, "Teil der kulturellen Vielfalt der Maya-Völker".

Die Indígenas "haben das Recht, sich auf ihrem Land aufzuhalten und es auf die Weise, die sie für angebracht halten, zu bebauen", bemerkt Global Exchange. "Sie haben das ethische Recht, auf ihrem Land zu leben und es in Formen zu bearbeiten, die den Planeten schützen. Außerdem ist ihre Präsenz in Übereinstimmung mit der Konvention der indigenen Rechte (Konvention 169) der Internationalen Arbeitsorganisation ILO legitim.

Die Beobachtungsdelegation wies "die Meinung von Organisationen wie Conservation International (CI, auch aus den USA) [zurück], welche den Anklagen der mexikanischen Regierung geholfen haben, zu behaupten, dass die indigenen Gemeinden den Regenwald zerstören".

Im Gegensatz zur These von CI fand Global Exchange in den Gemeinden der Montes Azules "ein sehr wichtiges Experiment, dass eine nachhaltige Art und Weise zeigt, auf diesen Ländereien zu leben. Für mehr als acht Jahre haben diverse Gemeinden davon abgesehen, eine Landwirtschaft des Grabes und des Brandrodens zu betreiben und gefährliche Agrarchemikalien zu nutzen".

Die Delegation wurde von RepräsentantInnen aus den USA, Kanada und Italien gebildet und von Mitgliedern der Acción para las Comunidades y Ecología en las Regiones de Centro América (Acerca), Comité de Justicia Social, Comité de Acción Social, Instituto de Ecología Social und vom Proyecto de Medios Independientes de Chiapas begleitet.

Vergnügungspark im Cañón del Sumidero

Für den Fall, dass jemand an der Gelegenheit der Paradoxe zweifelt; genau an diesem Montag sprang der Repräsentant von CI in Chiapas, Ignacio March, zur Verteidigung des neuen touristischen Parks in die Bresche, der im Cañón del Sumidero gebaut wird — mit Kapital von Alquimia (die gefräßige touristische Unterhaltungs-Holding, verantwortlich für X’caret und andere entsetzliche Goldminen für seltsamen Konsum). Weil das Maß nicht für alle dasselbe ist, fordert CI in den Montes Azules die Vertreibung derjenigen Gemeinden, die keine lakandonischen sind. Im Gegensatz dazu repräsentiert der Vergnügungspark im Cañón del Sumidero "eine Gelegenheit, um sich an der Erhaltung der Biodiversität und der Naturressourcen zu beteiligen".

Das nahe bevorstehende Disneyland Maya (jedoch auf historischem Zoque- und Chiapa-Territorium) verursacht keinerlei Schamgefühl bei March, als er erklärt, dass seine Inbetriebnahme "zur sozialen und ökonomischen Entwicklung von Chiapas beitragen wird und bereits Erwerbsquellen erschlossen hat". Das sich in Arbeit befindende Projekt von Alquimia (mit enthusiastischer Beteiligung der Regierung des Bundesstaates) erscheint dem Direktor von Conservation * Conservation International verteidigt den Bau eines Disneyland Maya.

* NGO MELDET "NAHE BEVORSTEHENDE" RäUMUNG DER GEMEINDEN VON MONTES AZULES

* Global Exchange: Die Aktion ist "ein Vorwand für die zukünftige kommerzielle Ausbeutung der Region".

La Jornada, Hermann Bellinghausen, 19.3.2003

San Cristobal de las Casas, Chiapas, 18.3.2003. Die Organisation Global Exchange (GO) gab "die nahe bevorstehende Zwangsräumung der in den Montes Azules angesiedelten Gemeinden bekannt". Nachdem in den vergangenen Tagen eine "Not-Delegation" nach Montes Azules geschickt wurde, folgerte die us-amerikanische NGO, dass die von der Regierung veranlassten Räumungen "ein Vorwand für die zukünftige kommerzielle Ausbeutung der Region" sind. Beim Bekanntgeben "der Pläne der mexikanischen Regierung, die Indígenas dieser Gegend umzusiedeln", wies Global Exchange deren Version zurück, dass die Indígenas "die Zerstörer des Landes" seien.

Global Exchange fügte in einem Kommuniqué hinzu, dass die SiedlerInnen von Montes Azules "der Belästigung durch diverse Regierungsautoritäten ausgesetzt waren, darunter die PROFEPA (Föderale Umweltschutzbehörde) und die PFP (Föderale Präventivpolizei)".

Die internationale Beobachtungsorganisation wies darauf hin, dass nach Angaben dieser Autoritäten "die Siedlungen der Indígenas die Integrität der Biosphäre bedrohen, die von den Vereinten Nationen anerkannt ist". Trotzdem prüften die BeobachterInnen mit Flügen über die Region, "dass der ökologische Schaden, der durch diese Gemeinden entstanden ist, minimal ist, besonders im Vergleich zu den extremen Schäden, die von Straßen, Viehzüchtern, Holzfällern, Militärbasen und anderen kommerziellen Nutzern des Landes verursacht wurden". (Wie man weiß existiert auch ein wachsender touristischer Druck auf das besagte Areal des Lakandonischen Urwalds).

Die Meldung hebt hervor, dass es in Montes Azules bedrohte Gemeinden der ARIC Indepentiente (Unabhängige ländliche Assoziation der kollektiven Interessen) und der EZLN (Zapatistische Armee der nationalen Befreiung) gibt. Die Delegation von GO interviewte an den vergangen 12. und 13. des Monats SiedlerInnen von Nuevo San Gregorio, Nuevo Israel und Ranchería Corozal. Nach den Angaben von GO "ist die aktuelle Krise in Chiapas das Resultat einer langen Geschichte von ungelösten Landkonflikten. Viele der Eltern und Großeltern der heutigen Angesiedelten sind in die Montes Azules übergesiedelt, um den unterdrückerischen Bedingungen und Erniedrigungen der Arbeit zu entkommen". Es sind Tzotziles, Tzeltales, Tojolabales und Choles, "Teil der kulturellen Vielfalt der Maya-Völker".

Die Indígenas "haben das Recht, sich auf ihrem Land aufzuhalten und es auf die Weise, die sie für angebracht halten, zu bebauen", bemerkt Global Exchange. "Sie haben das ethische Recht, auf ihrem Land zu leben und es in Formen zu bearbeiten, die den Planeten schützen. Außerdem ist ihre Präsenz in Übereinstimmung mit der Konvention der indigenen Rechte (Konvention 169) der Internationalen Arbeitsorganisation ILO legitim.

Die Beobachtungsdelegation wies "die Meinung von Organisationen wie Conservation International (CI, auch aus den USA) [zurück], welche den Anklagen der mexikanischen Regierung geholfen haben, zu behaupten, dass die indigenen Gemeinden den Regenwald zerstören".

Im Gegensatz zur These von CI fand Global Exchange in den Gemeinden der Montes Azules "ein sehr wichtiges Experiment, dass eine nachhaltige Art und Weise zeigt, auf diesen Ländereien zu leben. Für mehr als acht Jahre haben diverse Gemeinden davon abgesehen, eine Landwirtschaft des Grabes und des Brandrodens zu betreiben und gefährliche Agrarchemikalien zu nutzen".

Die Delegation wurde von RepräsentantInnen aus den USA, Kanada und Italien gebildet und von Mitgliedern der Acción para las Comunidades y Ecología en las Regiones de Centro América (Acerca), Comité de Justicia Social, Comité de Acción Social, Instituto de Ecología Social und vom Proyecto de Medios Independientes de Chiapas begleitet.

Vergnügungspark im Cañón del Sumidero

Für den Fall, dass jemand an der Gelegenheit der Paradoxe zweifelt; genau an diesem Montag sprang der Repräsentant von CI in Chiapas, Ignacio March, zur Verteidigung des neuen touristischen Parks in die Bresche, der im Cañón del Sumidero gebaut wird — mit Kapital von Alquimia (die gefräßige touristische Unterhaltungs-Holding, verantwortlich für X’caret und andere entsetzliche Goldminen für seltsamen Konsum). Weil das Maß nicht für alle dasselbe ist, fordert CI in den Montes Azules die Vertreibung derjenigen Gemeinden, die keine lakandonischen sind. Im Gegensatz dazu repräsentiert der Vergnügungspark im Cañón del Sumidero "eine Gelegenheit, um sich an der Erhaltung der Biodiversität und der Naturressourcen zu beteiligen".

Das nahe bevorstehende Disneyland Maya (jedoch auf historischem Zoque- und Chiapa-Territorium) verursacht keinerlei Schamgefühl bei March, als er erklärt, dass seine Inbetriebnahme "zur sozialen und ökonomischen Entwicklung von Chiapas beitragen wird und bereits Erwerbsquellen erschlossen hat". Das sich in Arbeit befindende Projekt von Alquimia (mit enthusiastischer Beteiligung der Regierung des Bundesstaates) erscheint dem Direktor von Conservation International als das am meisten adäquate, weil er annimmt, dass es den Fluß Grijalva und seine Wälder nicht verändern und kontaminieren wird, und es sogar erlauben wird, wieder aufzuforsten und mit den Abwässern umzugehen.

Er erwähnt nicht die zukünftigen Plagen des Wassersports mit schnellen Motorbooten, die das chiapanekische Symbol in eine Art von ausgetrockneten Salzsee [?] mit Stromschnellen verwandeln wird, wo Kaimane und andere tierische Spezies ein für alle mal ausgelöscht werden [...].

March entdeckt "ein enormes touristisches Potential in Chiapas", das es erlaubt, "sowohl Firmen aus privater Initiative als auch Firmen auf Basis der Gemeinden" in Betracht zu ziehen, "mit dem Konzept, Gewinn zu machen und dass die Umwelt ursprünglich bewahrt und in nachhaltiger Weise genutzt wird". (Also ist es so, dass CI an ökotouristischen Projekten im Süden der Montes Azules partizipieren wird, während Interessen zur Bioprospektion im Norden des Biosphärenreservats beibehalten werden).

 Quelle:  
  https://www.jornada.com.mx/ 
 

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