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Gefangene Indígenas im Hungerstreik
Poonal vom 25.02.2003 |
Poonal 561 vom 25.02.2003 |
(Mexiko-Stadt, 24. Februar 2003, poonal).- Mit einer "Dringenden Eilaktion" machte das Menschenrechtszentrum "Centro de Derechos Humanos Tepeyac" aus Tehuantepec im Bundesstaat Oaxaca vergangene Woche auf einen Hungerstreik im Gefängnis von Tehuantepec aufmerksam. Seit dem 17. Februar verweigern vier inhaftierte Männer aus der zapotekischen Gemeinde Guevea de Humboldt/Oaxaca für unbefristete Zeit die Nahrungsaufnahme. Vor den Gefängnistoren haben sich neun Familienangehörige der Aktion angeschlossen.
Die Zapoteken wurden verhaftet, nach dem der ehemalige Kommunalpräsident Heriberto Orozco Ramos am 30. Dezember 2000 in einem Hinterhalt ermordet worden war. Sie sollen für den Mord verantwortlich sein, Beweise hierfür gibt es nach Worten der Menschenrechtsorganisation nicht.
Orozco Ramos war in seinem Amt von der Partei der Institutionalisierten Revolution (Partido Revolucionario Institutional, PRI) unterstützt, jedoch bei Wahlen im Jahr 1995 von der Gemeindeversammlung nach "usos y costumbres" (Gewohnheiten und Sitten) abgewählt worden. Der machthabende Kazike hatte sich damals geweigert, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um aus seinem Amt zu scheiden und somit Beschlüsse der Gemeindeversammlung ignoriert. In der Folge kam es zu Streitigkeiten zwischen dem Präsidenten und der Mehrheit der Gemeindebewohner, die mit Anzeigen u.a. gegen die jetzigen Gefangenen endeten.
Einzig diese Vorkommnisse dienten nach Angaben des Centro Tepeyac der Justiz von Tehuantepec, um nun neun Zapoteken des Mordes an Orozco Ramos anzuklagen. Entlastungszeugen würden im gegenwärtig laufenden Prozess nicht gehört und Personengegenüberstellungen nicht vorgenommen, kritisieren die Menschenrechtler.
Die Gefangenen hätten sich dafür eingesetzt, das System der Wahl der Gemeindepräsidenten nach den "usos y costumbres" zu erhalten. Um davon abzulenken, verschleppe das Gericht die Untersuchungen und fabriziere Schuldige. Das Centro Tepeyac fordert deshalb die sofortige Freilassung der "Gesinnungsgefangenen" sowie "Respekt und Anerkennung" der Rechte unserer "indigenen Völker".
Quelle: poonal
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