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Wie aus einem Mord ein Selbstmord wird

Vortrag zur Straflosigkeit in Lateinamerika zum 10. Jahrestag der Ermordung der mexikanischen Anwältin Digna Ochoa

Veranstaltungshinweis vom 12.09.2011

  Digna Ochoa, Felipe Arreaga (Sierra de Petatlán, Guerrero)
Digna Ochoa, Felipe Arreaga (Sierra de Petatlán, Guerrero)


Zum 10. Jahrestag der Ermordung der mexikanischen Anwältin Digna Ochoa ist diese Veranstaltung Teil der Kampagne »Justicia Digna«, die von der deutschen Menschenrechtskoordination und weiteren Organisationen getragen wird.

»Manche Leute sagen, mein Handeln sei mutig. Ich habe eher Zorn empfunden, wenn ich andere leiden sah. Für mich ist Zorn eine Energie, eine Kraft. Unrecht und der Zorn darüber motivieren uns, etwas zu tun und Risiken einzugehen im Bewusstsein, dass die Dinge sich sonst nicht ändern. Zorn hat uns dazu gebracht, uns der Polizei und den Soldaten entgegen zu stellen.« Digna Ochoa

»Sie ist regierungsfeindlich, subversiv, indiofreundlich, polizei- und armeefeindlich.« CISEN, mexikanischer Geheimdienst

Am 19. Oktober 2001 wurde die mexikanische Rechtsanwältin Digna Ochoa y Plácido erschossen in ihrer Kanzlei in Mexiko-Stadt aufgefunden. Als Menschenrechtsaktivistin hatte sie sich brisanter Fälle angenommen und sich dabei mit dem Militär angelegt. Zuvor hatte sie Drohbriefe erhalten und ist überfallen, sowie entführt worden.

Der Fall Digna Ochoa zeigt, welches Risiko engagierte AnwältInnen eingehen, wenn sie sich für Menschen einsetzen, deren Rechte durch lokale KazikInnen, paramilitärische Gruppen, Militär, Firmen, politische Instanzen und die Justiz selbst verletzt oder verweigert werden.

Obwohl deutliche Spuren auf die TäterInnenkreise hinwiesen, verlegte sich die Staatsanwaltschaft nach wenigen Monaten mit geradezu missionarischem Eifer darauf, den Mord als Suizid hinzustellen, und Digna als geltungssüchtige, schizoide Persönlichkeit. Dieses Verfahren, aus Opfern TäterInnen zu machen, ist in Mexiko nicht neu.

Unsere mexikanischen Gäste Pilar Noriega, Anwältin, Arbeitskollegin und Freundin von Digna Ochoa, und Ricardo Loewe, Arzt, Spezialist für Folterdiagnose und Menschenrechtsverteidiger zeigen im Vortrag mit Filmausschnitten die systematische Straflosigkeit im Fall der Ermordung der Menschenrechtsanwältin Digna Ochoa und beschreiben die Auswirkungen von Straflosigkeit auf die betroffene Gesellschaft. Im Anschluss freuen wir uns auf eine rege Diskussion.

Dienstag, 18. Oktober 2011, 19:30 Uhr
ARGEkultur Salzburg · Ulrike-Gschwandtner-Straße 5 · 5020 Salzburg

Lageplan − Übersicht
Lageplan − Detail
Kartenangabe nur ungefähr, da chiapas.eu eine exaktere Ortsangabe fehlt.

Eintritt frei, projektbezogene Spenden sind erbeten

Koveranstaltung von ARGE Kultur Salzburg und Solidaritätskomitee Mexiko Salzburg.

Hinweis: chiapas.eu garantiert nicht für die Richtigkeit der Karten.

[i] Hinweis: Chiapas98 ist ein ehrenamtliches, nicht-kommerzielles Projekt. Sollten Sie nachweislich die Urheberrechte an einem der von uns verwandten Bilder haben und nicht damit einverstanden sein, dass es hier erscheint, kontaktieren Sie uns bitte, wir entfernen es dann umgehend.

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