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Veranstaltungsreihe in Berlin − Werkschau Uli Stelzner und Thomas Walther
»Dokumentarfilm und politische Intervention«, Guatemala 1991-2011
Veranstaltungshinweis vom 26.10.2011 |
Werkschau / Muestra
Uli Stelzner und Thomas Walther
Dokumentarfilm und politische Intervention
Documental e intervención política Guatemala
1991—2011
Kino Moviemento
10.—16.11.2011
Guatemala ist seit Jahrzehnten von Mili tär diktaturen, Bürgerkrieg, rassistischer Gewalt gegen die indigene Bevölkerung und von Straflosigkeit geprägt. Vor 20 Jahren begannen Uli Stelzner und Thomas Walther in dem Land Dokumentarfilme zu drehen, bis 2003 entstanden fünf gemeinsam, Uli Stelzner machte zwei weitere. Die Filme haben in Guatemala viel bewegt, denn sie sind für Guatemala gemacht. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des kultu rellen Prozesses im Ringen um Meinungsfreiheit, Menschenrechte, Würde und Ent kolonisierung. Dass sie hoch brisant sind und sensible Themen ansprechen, zeigte sich schon nach der Premiere von »Die Zivilisationsbringer« 1998. Aus der Deutschen Gemeinde kamen Drohungen und der Film musste unter dem Schutz von UNO-Mitarbeitern aufgeführt werden. 2009, bei der Premiere von Uli Stelzners jüngstem Film »La Isla — Archive einer Tragödie« über das geheime Polizeiarchiv und Folter ge − fängnis, sollte eine Bombendrohung die Vorführung verhindern. Trotzdem ließen sich die vielen tausend Besucher nicht einschüchtern und alle Vorstellungen im Nationaltheater Guatemalas waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Zu Beginn ihres Schaffens konnten die Bilder in Guatemala nur hinter verschlossenen Türen gezeigt werden. Zwanzig Jahre später münden die Früchte ihrer Arbeit in der Etablierung des ersten Menschenrechtsfilmfestivals Memoria, Verdad, Justicia — Erinnerung, Wahrheit, Gerechtigkeit. Es ist mit seinen beiden ersten Auflagen mit über zehntausend Zuschauern zu einem bedeutenden öffentlichen Dis kussionsforum avanciert. Die Werkschau verfolgt zwanzig Jahre engagierter und kontinuierlicher Arbeit, beschreibt wie Film intervenieren und verändern kann und zeigt, dass solidarisches und künstlerisch anspruchsvolles Filmemachen kein Widerspruch sein muss. Neben allen Filmen von Uli Stelzner und Thomas Walther, werden zwei Filme des guatemaltekischen Filmemachers und Gastes Sergio Valdés Pedroni zu sehen sein. Die Filme werden von Diskussionen mit den Filmemachern und Referenten begleitet.
10.—16. 11. 2011, Kino Moviemento
Kottbusser Damm 22, 10967 Berlin
Kartenvorbestellungen unter:
www.moviemento.de, Tel. 030 6924785
Ausführliche Informationen zu den Filmen:
www.iskacine.com
La isla
Archive einer Tragödie
Regie Uli Stelzner, 2009, 85 min.
Im Jahre 2005 wird nach einer gewaltigen Explosion in der Hauptstadt von Guatemala zufällig das geheime Archiv der Nationalpolizei gefunden. Hier, auf dem Gelände der heutigen Polizeischule, auf dem sich früher das geheime Gefängnis gefürchteter Kommandos der Policia Nacional befand, tauchen jetzt Millionen Dokumente auf. Uli Stelzner ist der bisher einzige Filmemacher, der in diesem Archiv drehen durfte. Es gelingt ihm, die Geschichte des beispiellosen Völkermordes nachzuzeichnen, der Ende des 20. Jahrhunderts durch Polizei und Armee an der Bevölkerung Guatemalas begangen wurde. Außergewöhnlich ist dies vor allem deshalb, weil diese Verbrechen bisher ungesühnt blieben und die Verantwortlichen auf Schweigen oder Mangel an Beweisen setzen.
Uli Stelzner gelingt etwas Seltenes: Er wandelt den Schmerz und die Trauer in zeitlose Poesie. [Münchner Dokumentarfilmpreis 2010] Die höchst künstlerische, innovative Inszenierung des Regisseurs zeigt die Funktionalität von Staatsterror, gibt den Opfern ein Gesicht und entlarvt die teils noch heute amtierenden Täter mit kompromittierendem Filmmaterial. Ohne Übertreibung ein Meisterwerk.
[Cinema, Online Filmmagazin]
Zutiefst poetisch, lyrisch und außer gewöhnlich bewegend.
[Silverdocs 2010]
»La isla« — Das unauslöschbare Feuer unserer Geschichte.
[Prensa Libre, Guatemala]
Angriff auf den Traum
Regie Uli Stelzner, 2007, 85 min.
Tausende Menschen verlassen täglich die Länder Mittelamerikas, um in die USA zu gelangen und dort ihr Glück zu finden. Mit dem Grenzübertritt im Norden Guatemalas nach Mexiko begeben sie sich auf eine der gefährlichsten Migrationsrouten der Welt. In einem kleinen Grenzort im äußersten Süden Mexikos versuchen die Migranten auf einen Güterzug aufzuspringen, der sie die 4.000 km lange Strecke bis an die US-Grenze bringen soll — ein lebensgefährliches Unterfangen. Nur mit einer kleinen Digitalkamera ausgerüstet, begibt sich der Regisseur in diese Grenzregion und begleitet die Menschen. Ein bewegender Film über die Wirklichkeit des Amerikanischen Traums.
Zensur in Mexiko: Bürgermeister in den Bundesstaaten Chiapas und Oaxaca verbieten Dokumentarfilm.
[AFP- Meldung]
Noch nie schaffte es ein Film, das Drama der Migranten so einprägsam darzustellen.
[Tageszeitung aus El Salvador]
Ein Hammer!
[Berliner Zeitung]
Ein mutiger deutscher Filmemacher — und kein US- amerikanischer oder mexi ka ni − scher — erzählt die Geschichte der Verzweifelten. Globalisierung, Gewalt und Korruption — diese wichtigen Themen machen es zwingend erforderlich, diesen fesselnden Film zu sehen.
[Women in Cinema, Chicago]
Testamento
Regie Uli Stelzner und Thomas Walther, 2003, 95 min.
Sein Leben lang kämpfte der Rechtsanwalt Alfonso Bauer Paiz in Guatemala gegen Militärregime, Interventionen und skrupellose Multis. Er war in den 1950-iger Jahren Minister in der Regierung des legendären Jacobo Arbenz, wohnte mit Che Guevara in Mexiko, arbeitete mit Chiles Präsident Allende und leitete die Agrarreform in Nicaragua, bevor er nach 25 Jahren Exil als Rechtsberater zehntausender guatemaltekischer Flüchtlinge in sein Land zurückkehrt, um weiter für Freiheit und Demokratie zu kämpfen. Der Freimaurer und Sozialist Bauer kämpft unentwegt für Gerechtigkeit, doch der Preis der Ideale ist hoch. Der Film zeichnet das Vermächtnis eines ungewöhnlichen und ruhelosen Mannes, der die Geschichte und Gegenwart Lateinamerikas zum Atmen bringt.
Der Film stellt ein paar Fragen hartnäckiger und genauer als wir es in unseren Bilder-Informationen gewohnt sind. Ein Film, der zeigt, wie reich und notwendig dokumentarisches Arbeiten heute ist.
[Georg Seeßlen, EPD-Film]
Die Biografie macht die dramatische Historie der lateinamerikanischen Demokratiebewegung anschaulich.
[Stuttgarter Zeitung]
Ein grandioses, informatives und zu Herzen gehendes Portrait eines Menschenrechtskämpfers!
[Nürnberger Nachrichten]
Dieser Film gleicht so sehr dem Leben, dass er in seinem Betrachter weiterlebt. Ein Werk der Aufrichtigkeit, ohne Schönfärberei oder Täuschung. Die Dinge, wie sie sind: das Gehen schmerzt und verursacht Schmerzen. Dies ist die Geschichte des langen Weges, den Alfonso Bauer Paiz gegangen ist. Er geht an gegen das Leid seiner Heimat. Unter Schmerzen, aber aufrecht. So wie sie.
[Eduardo Galeano]
Die Zivilisationsbringer
Deutsche in Guatemala
Regie Uli Stelzner und Thomas Walther, 1998, 130 min.
Der Erfolg der deutschen Gemeinde in Guatemala beginnt vor 150 Jahren mit dem Kaffeeanbau. Noch heute profitieren die Unternehmer von dem Pioniergeist ihrer Vorfahren und dominieren wie damals die Wirtschaft des Landes. Die alten Kaffeebarone erzählen eindrucksvoll aus ihrem abenteuerlichen Leben und zeigen damit selbst die Ambivalenzen auf, die dem gegenüberstehen: Landraub und Ausbeutung der indigenen Bevölkerung. »Die Zivilisationsbringer« kreist um Fragen der Macht, der Identität, der Zivilisation. Nach Beendigung des Bürgerkrieges wurde der Film unter hitzigen Debatten und unter Schutz der UNO aufgeführt.
Ein ungewöhnlicher, provokanter Blick auf Guatemala.
[Stern]
Der Film gibt dem kollektiven Bewusstsein Guatemalas und Lateinamerikas seine Lektionen der Geschichte zurück. Ein kultureller Meilenstein der demokratischen Öffnung Guatemalas.
[arteNativas Centroamerica]
Der intensiv recherchierte Film führt zu einem neuen Verständnis des Kolonialismus und verdeutlicht die zerstörerischen Auswirkungen solchen fortwirkenden Herrenmenschentums.
[Jury — Begründung für den Filmpreis Entwicklungspolitik]
Die Abenteuer einer Katze
Notizen einer Projektion in Nachkriegszeiten
Regie Uli Stelzner und Thomas Walther, 2000, 40 min.
1998 in Guatemala. Tausende Zuschauer sehen den Dokumentarfilm »Die Zivilisationsbringer «, der den Nerv einer Nach kriegs − gesellschaft trifft und gesellschaft liche Debatten auslöst, die es so in Guatemala nicht noch gegeben hat. Nach der Premiere benötigen die Regisseure Personenschutz und die UNO überwacht die weiteren Vorführungen. Eine Kamera begleitet sie und fängt die nervösen und hitzigen Debatten über den Film ein. »Die Abenteuer einer Katze« dokumentiert Notizen einer ungewöhnlichen Projektion strittiger Weltbilder und erlaubt gleichzeitig eine Reflektion über den Einsatz enga gierten Films in der Aufarbeitung von Geschichte in konfliktbeladenen Nachkriegsgesellschaften.
Publikumsäußerungen in Guatemala:
Die sozialen Beziehungen, die die Deutschen in ihrem Verhältnis zu den Indigenas, zu den Bauern und zu den Tagelöhnern verkörpern, ist die Ursache für die Gewalt in diesem Land, für den Militarismus, für die Fortdauer der Repression.
Die Zivilisationsbringer! Dieser Titel ist beleidigend für uns. Als wenn die Deutschen uns die Zivilisation gebracht hätten! Der Film zeigt nur ansatzweise den Schaden, den diese Herren und ihre Invasionskultur hier angerichtet haben.
Hervorragend. Ein Dokumentarfilm, wie ich ihn noch nie gesehen habe. Erst seit kurzem kommt diese Sklaverei ans Licht, das unser Volk durchlebt hat So ein Forum wäre in früheren Zeiten unmöglich — ja die Aufführung des Films selbst wäre vor kurzem unmöglich gewesen.
Romper el cerco
Flüchtlinge eines verdeckten Krieges
Regie Uli Stelzner und Thomas Walther, 1994, 60 min.
Den Widerstand indigener Bauern gegen Landraub und Ausbeutung beantwortete Guatemalas Armee in den 1980-er Jahren mit hemmungsloser Verfolgung und Ermordung. Der Film sucht die Opfer auf, die Flüchtlinge und Verfolgten: tausende Menschen, die sich in schwer zugängliches Bergland und in den Urwald retteten und geheime Widerstandsdörfer gründeten. Der Film bleibt nicht bei den grausamen Zeugnissen der Menschen stehen, sondern demaskiert die Logik und Propaganda einer modernen Armee und schildert die Perspektiven und Utopien von Flüchtlingen eines verdeckten Krieges in eindrucks − vollen Bildern.
Ojalá
Hoffnung auf ein neues Land
Regie Uli Stelzner und Thomas Walther, 1992, 50 min.
1982 flohen zigtausende indígenas vor dem Völkermord der guatemaltekischen Armee ins benachbarte Mexiko. Nach Jahren zäher Verhandlungen mit der guatemaltekischen Regierung kehren Ende Januar 1993 die ersten tausend Flüchtlingsfamilien gemeinsam zurück. Der Film zeigt Bilder vom Leben in den mexikanischen Flüchtlingslagern, erzählt von dem für die Flüchtlinge immer noch allgegenwärtigen Terror, aber auch von der Sehnsucht, zurückzukehren nach Guatemala und für ein neues demokratisches Land zu kämpfen.
Gast der Werkschau
Sergio Valdés Pedroni
Sergio Valdés Pedroni, Sohn eines guatemaltekischen Journalisten und einer argentinischen Lin gu istin, lebt als Filmemacher, Kritiker und Journalist in Guatemala. Er studierte Film im mexikanischen Exil und leitete nach seiner Rückkehr nach Guatemala 1986 eine bedeutende Filmwerkstatt. Er gilt als einer der wichtigsten Figuren der Kunstszene der Nachkriegszeit Guatemalas, kennt seit 1991 die Filme von Uli Stelzner und Thomas Walther und wird sie während der Werkschau kommentieren. Das Moviemento wird zwei seiner Filme als deutsche Erstaufführungen vorstellen.
Luis und Laura
Regie: Sergio Valdés Pedroni, Guatemala/Mex 1998, 50 min., OmeU
»Luis und Laura« ist ein Film über den im mexikanischen Exil lebenden guatemal − tekischen Schriftsteller Luis Cardoza y Aragón. Die mutige Dichterin Laura Pine da dagegen blieb in der dunkelsten Epoche der Unterdrückung in Guatemala blieb und leistete Widerstand.
Diskurs gegen das Vergessen
Regie: Sergio Valdés Pedroni, Guatemala/Ö 2003, 90 min., OmU
Kann das Kino die Vergangenheit eines Volkes retten und einen Weg in die Zukunft ebnen? Die Aufgabe scheint unmöglich, vor allem wenn das Land Guatemala heißt. Protagonist dieses Films ist das sture Volk Guatemalas — mit seinen heldenhaften, versprengten und selbstmörderischen Aktionen, die scheinbar nirgendwo hinführten. Neben den müden Stimmen der Überlebenden alter Kämpfe begibt sich der Regisseur auf die Suche nach den auf keimenden Stimmen des verjüngten Guatemalas.
Filmische Solidarität
Fragmente von Sergio Valdés Pedroni
Erinnerung schaffen. Denkanstöße liefern für die Reflektion und die politische Praxis der Bevölkerung. Die Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart sichtbar machen. Einen kritischen, aber gleichzeitig aufmerksamen Blick auf die Geschichte werfen. Kurz gesagt: mit der Kamera die Möglichkeit einer Gegenwart und einer Zukunft schaffen, in der weder Unterdrückung noch Ausbeutung und Vergessen existieren. Das machen auf besonders kontinuierliche Art und Weise Uli Stelzner und Thomas Walther. Und in der Tat weist die Geschichte des Films und der guatemaltekischen Perspektive ein Kapitel auf, in dem Realität auf Emotionen trifft und in welchem die Bevölkerung ihre Existenz in dieser Welt wiederentdeckt. Filme, die den Kinosaal in einen Ort des Bewusstseins verwandeln. Bilder, die — trotz der Tragödien, die sie zeigen — unver − zichtbares Verlangen nach Leben auslösen.; ebenso wie den Wunsch, die Filmvorführung möge bald enden, um sich mit seinem Nachbarn gegenseitig zu versichern, dass der Schmerz den positiven Sinn unserer Existenz nicht verdrängen kann. Genau dies bedeutet die audiovisuelle Architektur von Uli Stelzner und Thomas Walther für Guatemala.
Und vielleicht hätte nichts davon die zerstörerischen Effekte der Zeit überlebt, ohne die physische, konkrete Anwesenheit der Regisseure in entscheidenden Momenten dieses Kampfes. Eines Kampfes um die Wiederherstellung der Erinnerung auf den Leinwänden und die Herausbildung eines nationalen Kinos, die es den Zuschauern ermöglicht, die Bilder auszuwählen, in denen sie sich wirklich repräsentiert fühlen. Ein langer und schwieriger Kampf mit harten Produktionsbedingungen, ständig überwacht von einem alles durchdringenden Zensurapparat. Ein System, das nicht nur die Filmemacher bedroht, sondern auch diejenigen, die dazu bereit sind, kritische und unabhängige Filme zu zeigen.
»Die Zivilisationsbringer« und »La isla« sind Filme, die den Groll der reaktionärsten Teile des Militärs und der Oligarchie auf sich zogen. Denn diese Gruppen versuchen bis heute zu verhindern, dass Geschichte vorurteilsfrei und unzensiert erörtert werden kann. Ein Beispiel jenes unzumutbaren autoritären Bestrebens ist die Bombendrohung, die 2010 die Premiere von »La isla« überschattete.
Einige ihrer Filme veränderten die Art und Weise, wie wir uns selbst und unsere Welt betrachten. Jenseits von Momenten des Muts und der Mutlosigkeit, des Scharfsinns und der Unsicherheit, des Geschicks und des Irrtums ist die dokumentarische Arbeit von Stelzner und Walther ein wertvoller und beispielloser Beitrag zur Geschichte des zentralamerikanischen Dokumentarfilms Sie sind gefasste Aktivisten im Dienste der Geschichte, vielstimmige Chronisten der Realität. Ihr geduldiges audiovisuelles Eingreifen in die Realität, die Fähigkeit, sich der Zensur zu entziehen und die formellen, politischen und didaktischen Aspekte ihrer Werke — ebenso wie ihr einzigartiger filmischer Humanismus — machen sie zu legitimen, wieder erkennbaren und anerkannten Sprechern der Erinnerung und des kollektiven Bewusstseins dieser besorgniserregenden Region Lateinamerikas.
Diskussionsveranstaltungen
Alle Filme in Anwesenheit der Regisseure
DO, 10.11.2011, 20 Uhr Eröffnung: Deutsche in Guatemala
Der Film »Die Zivilisationsbringer — Deutsche in Guatemala« gilt bis heute als der Klassiker des politischen Dokumentarfilms in Guatemala. Wie ist es zu erklären, dass gerade ein Film von deutschen Filmemachern über Deutsche in Guatemala eine derart heftige politische Diskussion auslöst, so dass der Film nur unter UNO-Bewachung laufen kann? Film und Diskussion mit Uli Stelzner, Thomas Walther und Sergio Valdés Pedroni
FR, 11.11.2011, 19 Uhr Bewegte Menschen sehen
»Was kannst Du für uns tun?« schreit ein verzweifelter Migrant durch die Gitter des Abschiebegefängnis in die Kamera. Eine berechtigte Frage, die sich Dokumentarfilmer/ innen immer wieder stellen. Den Film »Angriff auf den Traum« sehen auf einer mobilen Kinotour durch Zentralamerika tausende Menschen, Behörden in Mexiko reagieren mit Zensur. Welche Möglichkeiten gibt es, mit Menschen in Bewegung zu filmen und mit diesen Bildern wen zu bewegen? Im Anschluss an den Film »Angriff auf den Traum« diskutiert Uli Stelzner mit Silke Helfrich, freie Publizistin und ehemalige Leiterin der Heinrich-Böll-Stiftung in Mexiko.
MO, 14.11.2011, 19 Uhr Film und Solidarität
Die ersten beiden Filme »Ojalá« und »Romper el cerco« sind klassische politisch motivierte »Bewegungsfilme«, entstanden aus der Solidaritätsbewegung mit den guatemaltekischen Flüchtlingen. Welche Rolle spielen diese Filme in Guatemala und Deutschland bei der politischen Menschenrechtsarbeit? Im Anschluss an die Filme »Ojalá« und »Romper el cerco« diskutieren Thomas Walther, Uli Stelzner und Sergio Valdés Pedroni mit einem/r Aktivisten/in des Projekts CAREA. CAREA ist Mitglieds − organisation im internationalen Begleitprojekt in Guatemala und begleitet ZeugInnen des Völkermords und bedrohte MenschenrechtsverteidigerInnen.
MI, 16.11.2011, 19 Uhr Guatemala: Medien und politisches Gedächtnis
25 Jahre nach dem Völkermord hat Ex-General Perez Molina beste Aussichten auf das Präsidentenamt Guatemalas. Das Wissen um die jüngere Geschichte scheint in der politischen Agenda kaum eine Rolle zu spielen. Anhand des Films »La isla« und seine Wirkung soll die Offenheit der lateinamerikanischen Medien, ihr Diskurs und politische Legitimations funktion diskutiert werden. Inwieweit werden gesellschaftliche Erfahrungen medial präsentiert? Welche Aufgaben und welche Zukunft hat der politische Dokumentarfilm? Im Anschluss an den Film »La isla« diskutieren Uli Stelzner und Sergio Valdés Pedroni mit Malte Daniljuk, Referent für internationale Politik und soziale Bewegungen der Rosa-Luxemburg Stiftung.
Anhang | |||
Programm als PDF deutsch/spanisch | |||
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