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Mexiko: Proklamation zur Rettung der Nation

News vom 24.03.2012
übersetzt von Berit, Katja, Peter

  Der Blog zur Initiative (auf Spanisch) http://emergencianacionalporlapaz.blogspot.com


An die Menschen in Mexiko
An alle freien Männer und Frauen


Unser Land benötigt die Unterstützung von Frauen und Männern, guten Willens, die sich für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und Würde einsetzen und die dazu entschlossen sind, unseren nationalen Zusammenhalt in dieser extrem schwierigen Situation wieder auf zu richten und herzustellen.



Mexiko ist dem schwerwiegenden Risiko ausgesetzt, nicht länger eine freie und souveräne Nation zu sein. Ein Großteil der Bevölkerung befindet sich in tiefer Besorgnis und lebt in ständiger Angst aufgrund eines blutigen und grausamen Krieges. Die Regierung hat diesen Krieg erklärt, und redet dabei von Frieden. Doch auf dem Land wie in den Städten grassiert die Gewalt in den irrationalsten und unmenschlichsten Formen.

Tausende Toter und Verschwundener schaffen ein Panorama, das von Schmerz, Leid und Angst geprägt ist, und das das eigene Heim zu einem düsteren Ort werden lässt. Keine heute lebende Generation hat so viel Tod und Elend erleiden müssen. Unser sozialer Zusammenhalt löst sich auf; die zwischenmenschlichen Beziehungen zerfließen. Die Bürger werden eingeschüchtert und unterdrückt, sobald sie sich engagieren; die Medien nähren die Angst.

Der Staat entledigt sich seiner verfassungsgemäßen Verantwortung, indem er scheitert, der Bevölkerung Sicherheit, Frieden und Wohlergehen zu garantieren. Entscheidungen an der Grenze der Legalität beeinträchtigen und unterminieren die verfassungsmäßigen Rechte. Die Regierung verabschiedet sich von wichtigen Prinzipien und tritt einen Teil der Souveränität an die vereinigten Staaten ab, die für die schwierige Situation, in der wir Mexikaner_innen leben, mit verantwortlich ist. In unserem Land kriminalisiert jene Regierung die gleichen Pflanzen, die es auf seinem eigenen Territorium legalisiert.

Statt eine respektvolle, würdige Beziehung mit ihrem nördlichen Nachbarn zu pflegen, verfällt die mexikanische Regierung in eine Haltung der Ergebenheit und Kollaboration und beschädigt unsere Souveränität, in dem sie unsere Ressourcen und unseren Reichtum, das Erbe unserer Nation, Konzernen und ausländischen Regierungen überlässt.

Die Institutionen des Staates befinden sich aufgrund der Korruption und des Eindringens des organisierten Verbrechens auf allen Ebenen und in alle Bereiche der Staatsmacht in einem gravierenden Prozess der Zersetzung und des Zerfalls. Der Verlust der Souveränität von Gebieten und Ressourcen schreitet in offener Komplizenschaft mit den Amtsträgern voran. Hinzu kommt, dass das Militär auf unverantwortliche Weise eingesetzt wird, indem man ihm Aufgaben überträgt, die nicht seiner verfassungsmäßigen Rolle entsprechen, wodurch es zu schweren Menschenrechtsverletzungen kommt. Aufgrund des systematischen Versagens der Regierung, die finanziellen Netzwerke des Drogenhandels zu stören, bleibt dessen tragende Säule paradoxerweise intakt.

Gleichzeitig werden die öffentlichen, ökonomischen und sozialen Strategien früherer Regierungen vertieft, wodurch die Lücke zwischen einer Handvoll mächtiger Millionäre und der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung um so weiter klafft. Wir werden von Arbeitslosigkeit, Inflation, Niedriglöhnen, Verknappungen, miserabler Unterstützung der Landwirtschaft, Landenteignung, Umweltzerstörung, Verlust unserer Ernährungssouveränität, Dürreperioden und einer beispielslosen Ernährungskrise geplagt. Indigene Völker und ihre Gemeinschaften werden bestraft, natürliche Ressourcen, Wissen und Traditionen werden ihnen genommen. Jene, die regieren, missachten das Arbeitsrecht, versäumen es, Migrant_innen zu schützen und erlauben schwere Verletzungen ihrer Menschenrechte, einschließlich ihrer Ermordung und kollaborieren bei deren Misshandlung. Die am Menschenhandel beteiligten Netzwerke bleiben nahezu intakt, die Tötung von Frauen geht weiter und die Straflosigkeit besteht fort.

Außerdem wird die Trennung von Kirche und Staat zunehmend durch konservative Kräfte und Kirchenoberhäupter bedroht.

Für die große Mehrheit der Mexikaner_innen ist das Leben trostlos und ohne Hoffnung. Selbst die reicheren Schichten sind von der Gewalt betroffen und viele von ihnen haben das Land verlassen. Die Erwartungen für individuelle oder kollektive Verbesserungen zerrinnen. Unsere Wünsche und Sehnsüchte bleiben unerfüllt.

Mexikanische Landsleute, unser Land befindet sich in einer Situation des nationalen Notstandes. Die Souveränität der Nation wurde eingeschränkt und seine Ehre beschmutzt. Das Land wird von einem absurden Krieg gefesselt, der unser soziales Wohlbefinden ernsthaft bedroht. Die Würde unseres Volkes wird mit Füßen getreten, Gerechtigkeit wird nicht gewährt und die Vertiefung der ökonomischen Krise setzt sich fort. Dessen ungeachtet beharrt die schlechte Regierung auf ihrem Kurs. Jetzt besteht die ernsthafte Gefahr, dass die Präsidentschaftskandidaten sich die nämliche Strategie zu eigen machen werden, die den eigentlichen Grund für die derzeitige humanitäre Katastrophe darstellt.

Angesichts des nationalen Notstandes und an der Schwelle zum Machtwechsel nehmen wir gegenüber der offiziellen Politik und den politischen Parteien eine Position der Autonomie und Unabhängigkeit ein, auch wenn es Mitglieder und Sympathisanten dieser Parteien gibt, die diese Proklamation unterstützen. Uns eint die Entschlossenheit, Mexiko zu retten.

Diese Proklamation wurde von Einzelpersonen, Gruppen, Kollektiven und Organisationen unterschrieben. Wir vertreten verschiedenste ideologische, religiöse und politische Positionen und Prinzipien. Wir respektieren die individuelle Entscheidung in Bezug auf die kommenden Wahlen. Wir haben uns angesichts der schwerwiegenden Situation, der unsere Nation ausgesetzt ist, zur Artikulation entschieden. In der Konsequenz rufen wir dazu auf, unsere Kräfte zu organisieren und zu koordinieren, indem wir alle Aktionen vorschlagen, begründen und realisieren, die notwendig sind, um unser Heimatland zu retten und ein Mexiko für alle zu errichten,.

Deshalb wollen wir unsere Stimme erheben und inmitten des derzeitigen Wahlprozesses bekannt machen, was unser Land quält. Die Stimme derer sein, die nicht gehört oder in ihren Forderungen nach Gerechtigkeit zum Schweigen gebracht werden. Dem Wort seinen wahren Wert und seine wahre Bedeutung geben angesichts der Diskurse der Politiker_innen, die ohne jeden Skrupel lügen und ihre wahren Intentionen und die Übereinkünfte, die sie während ihres Kampf um die Macht geschlossen haben, verbergen.

Wir wollen während des Wahlkampfs und danach die Opfer des Krieges begleiten und fordern, dass die Verschwundenen wieder auftauchen. Lebend wurden sie mitgenommen, und lebend wollen wir sie zurück! Die Forderungen der Dörfer und Gemeinden, die für ihr Land, ihre Kultur, ihre Würde und Autonomie kämpfen, unterstützen wir und solidarisieren uns mit ihnen. Wir fordern Gerechtigkeit für die Arbeiter_innen angesichts der Verletzung ihrer Rechte und der Versuche, ihre Errungenschaften zu großen Teilen abzuschaffen. Wir wollen die Stimme unserer Landsleute und der ausländischen Migrant_innen sein und uns mit ihnen, die wie Verbrecher_innen behandelt und deren Rechte hier und auf der anderen Seite der Grenze mit Füßen getreten werden, solidarisieren. Wir wollen die Souveränität wiedererlangen, die ländlichen Gebiete retten, Arbeitsplätze und Wohlstand für alle schaffen. Letztendlich versuchen wir, ausgehend von der Zivilgesellschaft, Teil der politischen Prozesse zu sein und alles Notwendige zu fordern, um das Ende des Machtmissbrauchs, der Menschenrechtsverletzungen, der Ungerechtigkeiten und vor allem des Krieges auf mexikanischem Gebiet zu erreichen.

Wir sind davon überzeugt, dass die Partizipation der Zivilgesellschaft unabhängig vom Wahlergebnis notwendig sein wird: Sollte es einen Regierungswechsel geben, werden Organisation und Mobilisierung unerlässlich sein, um einen Politik- und Strategiewechsel zu fordern und zu unterstützen. Findet kein Regierungswechsel statt, dann brauchen wir noch viel dringender eine Bewegung des zivilen und friedlichen Widerstandes, die eine Richtungsänderung erzwingt.

Wir rufen dazu auf, Räume für Debatten und Informationsverbreitung zu schaffen; soziale Netzwerke zu fördern, die die zentralen Thesen der Erklärung unterstützen und stärken; wir appellieren, die Koordination und Einheit der Bewegungen und Kämpfe auf dem Land und in der Stadt wieder aufzubauen und sich an den Aktionen zu beteiligen, die aus dieser Initiative entstehen.

Wir rufen dazu auf, eine Vereinigung, ein Komitee oder eine Kommission mit breitem, repräsentativem Charakter zu gründen und die Ziele und Aufgaben der vorliegenden Proklamation unterstützen.

Hochachtungsvoll

Die Proklamation wurde bislang unterschrieben von:

Raúl Vera, Obispo, Pablo González Casanova, Miguel Concha Malo (OP), Sophie Alexander Katz, Julieta Egurrola, Ilse Salas, Javier Sicilia, Gral. Brig. Ret. Samuel Lara Villa, Magdalena Gómez, Jesús Ramírez Cuevas (Periódico Regeneración), Gonzalo Ituarte (OP-Provincial), Jorge Cázares (Srio. Gral. Sección XVIII, CNTE-SNTE), Gilberto López y Rivas, Martín Esparza Flores (Srio. Gral. SME), Carlos Fazio, José Sánchez (Pbro.), Carlos Morfín Otero (SJ-Provincial), Dolores González Saravia, Jorge Fernández Souza (Magistrado), Sergio Cobo (SJ), David Fernández Dávalos (SJ, Rector IBERO-Puebla), Miguel Álvarez Gándara, Andrés Barreda Marín, Enrique González Ruiz, Alicia Castellanos Guerrero, Luis de Tavira, Ismael Ceballos Delgado (Srio. Gral. Sección XXXIV-SNTE-CNTE), José Rosario Marroquín (SJ), Manuel Díaz Sánchez, empresario, Pedro de Tavira, Mario Saucedo Pérez, Marcos Tello, Isadora Hastings, Andrés Ruiz Furlong, Eliana García Lagunes, Víctor García Zapata, Daniel Gershenson, Humberto Montes de Oca Luna, Elena Azaola, Víctor Manzanares, Sabina Morales, Wilmart Joachin, Alberto Gómez, Arturo Romero, Olegario Carrillo, Ignacio Suárez Huape, Humberto Zazueta Aguilar, José Luis Piñeiro, José Manuel Pintado de Witt, Irineo Mójica, Mario Vázquez (Actor), Eleonore Haering de Vázquez (Productora, Deutschland Kultur Radio, Berlín, Alemania), Alfonso Anaya, Marco Antonio Cruz (Coordinador de Fotografía de la revista Proceso), Ireri de la Peña, Yaotzin Botello (Corresponsal del Periódico Reforma en Berlín), Jenny Pavisic, Irma Saucedo, Miriam Boyer, Elena Azaola, Martín Velázquez, Francisco Saucedo, Víctor Echeverría, Magdiel Sánchez, Verónica Villareal, Enrique Villaseñor (fotógrafo), María Hope, Soledad Romero (presidenta municipal de Huamuxtitlán, Gro.), Adriana Mújica, Guillermo Peimbert, Víctor Hugo López Rodríguez, María Eugenia Rosas, Jacquelín M. Calzada-Mendoza, Víctor Manzanares, Lucero Mendizábal, Leticia Burgos, Arturo Miranda Ramírez, Alberto Arroyo, Gabriela Barajas Martínez, Armando González Bailón, Oscar Estada, Caralampio Gómez, Hilario Román, Rosalío Morales Vargas, Marcos Leyva, Guadalupe Záyago Lira, Anaid Campos, Carlos Ceballos Blanco, Patricia Barba (Radio la Nueva República), Radha Soami Sánchez, Víctor Manuel Fernández Andrade, Fernando Tapia Rivera, Maricarmen Montes, Raúl Romero Gallardo, Roberto Ramírez Carrillo, José Luis Figueroa Rangel (Pdte. Mpal. De Loreto, Zac.), Luis Rábago, Farmesio Bernal, José Basurto Flores, Fernando Ayala, Miguel Cárdenas, Miguel Ángel Zenón, Ulises Corona, René A. Jiménez Ornelas, Marcos Lara Klahrm, Camila Morales (escultora), Alberto Domínguez Rodríguez, Jesús González Solís, Jorge Andrade Narvaez, Guillermo Fuentes García, Luis García Santiago (Cihuame A.C.). Organizaciones nacionales: Alianza Mexicana Por la Autodeterminación de los Pueblos (AMAP), Asociación Cívica Nacional Revolucionaria (ACNR), Calaca e.V. Asociación de actores mexicano-alemana (Berlín), Comunidades Campesinas y Urbanas Solidarias (COMCAUSA), Concejo Indígena campesino de Liberación Nacional, Jóvenes Ante la Emergencia Nacional, México Vía Berlín, Movimiento de Liberación Nacional (MLN), Red Global por la Paz En México- Sección Japón, Red Global por la Paz En México- Sección Vancouver, Canadá, Red Mexicana de Acción frente al Libre Comercio (RMALC), Secretariado Internacional Cristiano de Solidaridad con América Latina (SICSAL), Sindicato Mexicano de Electricistas (SME), Unión Nacional de Organizaciones Regionales Campesinas Autónomas (UNORCA).Organizaciones estatales: Baja California: PPS de M; Campeche: UNORCA; Chiapas: Organización Campesina Emiliano Zapata (OCEZ-CNPA-MLN), Organización Proletaria Emiliano Zapata (OPEZ-MLN), UNORCA; Chihuahua: MLN-Chih., UNORCA; Colima: UNORCA; Distrito Federal: Congreso Popular, Social y Ciudadano del DF, Ediciones del Poder Popular, El Pregón-MLN, REDIR-MLN, Grupo Tacuba, Jóvenes Ante la Emergencia Nacional-DF, Hijos de la Tierra, UNORCA; Durango: Asociación de Trabajadores del Estado de Durango (ATED), Consejo Coordinador Obrero Popular (COCOPO), UNORCA; Estado de México: Comité de Defensa de Colonos (CODECO), Magisterio Democrático del Valle de México, Sección 36 SNTE-CNTE; Guanajuato: Frente Regional Ciudadano en Defensa de la Soberanía (FRCDS), OPT-Gto., UNORCA; Guerrero: Consejo de Ejidos y Comunidades Opositoras al Proyecto Presa «La Parota” (CECOP), MLN Guerrero, Unión de Transportistas Democráticos-UTD, UNORCA; Hidalgo: PPS de M., UNORCA; Jalisco: PPS de M., UNORCA; Michoacán: Sección 18 SNTE-CNTE, Asociación de Trabajadores del Estado de Michoacán (ATEM), MLN-Mich, OPT-Mich, Organización Campesina Magisterial Indígena y Popular de Michoacán, UNORCA; Morelos: Comisión de vigilancia en contra de los proyectos que afectan el medio ambiente y el patrimonio de la comunidad (Bienes Comunales, Tepoztlán), El Pregón-MLN, Jóvenes Ante la Emergencia Nacional-Morelos, Periodico Nican Axcan, UNORCA; Nayarit: MLN-Nayarit, PPS de M., UNORCA; Oaxaca: Organización Obrero Campesina Emiliano Zapata (OOCEZ-MLN), PPS de M., Unión de Comunidades Indígenas de la Zona Norte del Itsmo (UCIZONI), UNORCA; Puebla: La Voz Indígena de la Selva Negra de Puebla, PPS de M., UNORCA, Unión Popular de Vendedores Ambulantes «28 de octubre” ( UPVA 28 de octubre); Querétaro: Grupo Plural-Qro, OPT-Qro, UNORCA; Quintana Roo: UNORCA; San Luis Potosí: Frente Nacional para el Desarrollo Emiliano Zapata-SLP, Grupo Plural-SLP, Nación Tenek, Nación Xi-Uiy, Frente Popular Francisco Villa (FPFV-SLP), OPT-SLP, UNORCA; Sinaloa: Redir-MLN, UNORCA; Sonora: MLN-Sonora, UNORCA; Tabasco: UNORCA; Tlaxcala: UNORCA; Veracruz: UNORCA; Yucatán: UNORCA Zacatecas: Exbraceros en lucha AC, Frente Social por la Soberanía del Pueblo (FSSP), Sección 34 SNTE-CNTE, UNORCA.

 Quelle:  
  http://emergencianacionalporlapaz.blogspot.com 
 

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