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Aus für »Klein-Cancún« in Baja California
Poonal vom 24.06.2012 |

Fakt ist jedoch, dass Mexikos Präsident Felipe Calderón am 15. Juni, entgegen allen Erwartungen, das definitive Ende für das touristische Projekt Cabo Cortés verkündete. Dieses sollte an den maritimen Nationalpark Cabo Pulmo angrenzen, in Los Cabos im Bundesstaat Baja California Sur. Calderóns Erklärung bedeutete einen unbestreitbaren Sieg für die Zivilgesellschaft, die unermüdlich dagegen gekämpft hatte, dass letztlich einer der schwersten Anschläge auf die Umwelt des Landes verübt werden sollte.
Bedrohung für UNESCO-Weltnaturerbe
Das auf knapp 40 Quadratkilometer veranschlagte Projekt hätte im Verhältnis so viele Menschen aufnehmen sollen wie Cancún, der an der Küste Yucatáns gelegene touristische Hauptort Mexikos. Geplant waren 8.000 Drei-Zimmer-Wohnungen, 15 Hotels, zwei 18-Loch-Golfplätze, ein Sporthafen mit 490 Ankerplätzen, Shoppingzonen sowie ein privater Flughafen. Auf einen Schlag wären etwa 27.000 Zimmer direkt neben dem maritimen Nationalpark entstanden, der seit 1985 Schutzgebiet ist und von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Nicht ohne Grund hatte Greenpeace Mexiko gewarnt, seit die Öffentlichkeit 2008 Kenntnis von dem Projekt erlangte: Cabo Cortés werde ohne jeden Zweifel einem der wichtigsten Korallenriffe des gesamten Golfs von Kalifornien Schaden zufügen.
Fragwürdiger Zulassungsprozess
Die Investoren, führend das Unternehmen Hansa Baja Investments, eine Tochter des Bauträgers Hansa Urbana aus dem spanischen Alicante, hatten bereits die Bauerlaubnis für das Festland erhalten. Es ging nur noch um den Meereresabschnitt, der für den Sporthafen und für eine Entsalzungsanlage vorgesehen war. Umweltorganisationen zufolge prägten administrative Unregelmäßigkeiten den Zulassungsprozess. Nachdem die UmweltschützerInnen wiederholt Warnungen ausgesprochen hatten, nahm sich die UNESCO im Mai des Falls an. VertreterInnen der Organisation besuchten das Gebiet, um Informationen über mögliche schädliche Auswirkungen auf die Umwelt zu sammeln. Im Fokus stand hierbei das zerbrechlichste Ökosystem: Die Korallenriffe. Aber auch der Wassermangel in der Gegend führte schließlich zum Aus für das umstrittene Projekt.
Export eines in Spanien gescheiterten Modells
Bei diesem handelte es sich um nichts anderes als eine Wiederholung des Modells, das von spanischem Kapital in der Karibik vorangetrieben wurde, nachdem der Mittelmeerraum gesättigt war. Folgerichtig mussten die Investoren nach anderen Orten Ausschau halten — in Ländern, in denen die Umweltgesetzgebung lax war oder nicht existent. Nicht zu reden von windigen Bauvorschrifen, niedrigen Löhnen und einem hohen Maß an Korruption. Wenn aber, wie jetzt in Mexiko, ein Projekt einmal untersagt wird, dann stimmen die Investoren ihr Mantra von der rechtlichen Unsicherheit an, die so gar nicht europäischen Standards entspricht.
Hotelketten beteiligen sich nicht an Rückbaukosten
Ein überholtes Modell, das Spanien in eine tiefe Krise gestürzt hat, wurde also exportiert: Große Baugrundstücke verbrauchen, das Land umwandeln und Sonne und Strand verkaufen — obwohl häufig gar nicht der entsprechende Bedarf bestand. In Playa de Palma auf Mallorca, wo große transnationale Hotelketten wie Riu, Meliá und Barceló ihren Ursprung hatten, wird zwar seit 15 Jahren von einem Rückbau geredet, und es gibt urbanistische Pläne. Es tut sich aber nichts — nicht zuletzt, da die UnternehmerInnen, die für die Bausünden verantwortlich sind, nicht zahlen wollen. Sie hoffen, dass der Staat die Rechnung übernimmt. Wie die Bauträger suchen sich die Hotelketten stattdessen unberührtes, billiges Land in der Ferne, wo sie das schnelle Geld machen wollen. Verschleiert wird dies mit einem angeblichen Export von Know-how.
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Quelle: poonal
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