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Mexiko: Schreiben aus dem Gefängnis

Global Voices vom 08.10.2012
Andrea Arzaba
übersetzt von Elisabeth Maenzel

  Enrique Aranda Ochoa ist kein gewöhnlicher mexikanischer Schriftsteller: er wurde 1997 inhaftiert und wegen Entführung zu 50 Jahren Gefängnis verurteilt. Diese Tatsache hat den bekannten Psychologen jedoch nicht daran gehindert, seiner Leidenschaft für die Literatur treu zu bleiben.

Enrique ist Träger mehrerer mexikanischer Literaturpreise und hat bereits sechs Romane geschrieben. Jetzt konzentriert er sich in seinem neuen Buch »El fin de los dias" [es] auf die Mysterien der Maya. Das Werk ist als E-Book online [es] verfügbar.

Die Bloggerin Gabriela Gutierrez M. von Animal Político [es] beschreibt das Wirken des Schriftstellers im Gefängnis:

»Weil er so gesprächshungrig ist, drängen sich die Themen zwischen seinen Worten. Er beginnt zum Beispiel von der Sonne zu sprechen und landet dann beim Yoga, einer Disziplin, die er auch im Gefängnis unterrichtet. Ein Gespräch mit ihm ist wie der Besuch in einer Bibliothek, nach dem man eine Liste mit zu lesenden Büchern in der Hand hält. Seine letzte Empfehlung war der Kubaner Joaquín María Machado de Assis.«

In den folgenden Absätzen ihres Posts nennt Gabriela die Preise, die Enrique mit seinen im Gefängnis entstandenen Texten gewonnen hat:

»Vom Gefängnis aus erhielt Enrique Aranda drei Mal den Nationalen Preis für Poesie »Salvador Díaz Mirón" (1998, 2001 und 2008), der vom Mexikanischen Rat für Kultur und Kunst (Conaculta) und dem Mexikanischen Institut für Schöne Künste (INBA) verliehen wird. Außerdem bekam er zwei Mal (2003 und 2008) von denselben Institutionen den Nationalen Erzählpreis »José Revueltas". Die jüngste Anerkennung empfing er vom INBA bei dem Wettbewerb »Mexiko liest 2011" für den von ihm initiierten Lektüreclub im Gefängnis, dieser Preis wird für die Leseförderung verliehen. Das Kulturinstitut von Mexiko-Stadt, heute Kulturverwaltung, stellte ihm die fast 800 Bücher zur Verfügung: »Als ich dort anrief, glaubten sie zuerst, ich sei ein Beamter. Als ich sagte, dass ich ein Gefangener sei, waren sie gerührt", erzählt er. Die Mission dieses Projekts war es, den Inhaftierten »ein Ticket für eine Tour durch die ersehnte Außenwelt" zu geben.«

Die Website der mexikanischen Zeitschrift Proceso veröffentlichte einen Artikel über seinen Fall, in dem von den Unregelmäßigkeiten bei der Anklage wegen Entführung gegen ihn berichtet wird:

»Enrique vermutete immer, dass seine Festnahme aufgrund seiner politischen Aktivitäten in verschiedenen öffentlichen Foren erfolgte, weil er sich mit sozialen Themen solidarisierte, wie zum Beispiel mit dem der Zapatisten, weil er sich als Aktivist gegen das Freihandelsabkommen engagierte. Sein Fall wurde auch im Jahresbericht von Amnestie International von 2003 dargelegt: Ungerechte Urteile: Folter in der Justizverwaltung (Index AI: AMR 41/007/2003/); der Präsident des P.E.N.-Club, Eugene Schoulgin, besuchte sie [Enrique und seinen Bruder Adrián, der ebenfalls verurteilt wurde, Anm. d. Übers.] im Jahr 2006; auch das Lawyer’s Committee for Human Rights setzt sich für sie ein, und die Menschenrechtskommission von Mexiko-Stadt veröffentlichte die Empfehlung 12/02 wegen Folter und Verletzung seiner Rechtsgarantien.« Enrique Aranda Ochoa plant, seinen Fall [es] vor den Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte zu bringen.

unter CC BY 3.0

 Quelle:  
  http://de.globalvoicesonline.org/2012/10/08/mexiko-schreiben-aus-dem-gefangnis/ 
 

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