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EZLN-Kommuniqué − Sie und wir − VII. Die Allerkleinsten 1.
1. Lernen, zu regieren und uns selbst zu regieren, das heißt, zu respektieren und uns zu respektieren
Kommunique vom 21.02.2013 |
übersetzt von RedmycZ, Christine, und ¡Alerta!, MaMa |
Februar 2013.
Anmerkung: Die Texthefte, die Teil der Unterlagen für den Kurs ´Die Freiheit nach den ZapatistInnen´ sind, sind das Ergebnis der Versammlungen, die die zapatistischen Basisgruppen aller Zonen durchführten, um die organisatorischen Arbeiten zu bewerten. Compañeras und Compañeros Tzotziles, Choles, Tzeltales, Tojolabales, Mames, Zoques und Mestizen aus den Gemeinden in Widerstand der 5 Caracoles, fragten sich und antworteten untereinander, tauschten ihre Erfahrungen aus (die in jeder Zone anders sind), kritisierten, übten Selbstkritik und bewerteten, wie weit sie gekommen sind und was noch fehlt. Diese Versammlungen wurden von unserem Compañero Subcomandante Insurgente Moises koordiniert und wurden aufgenommen, niedergeschrieben und dienten als Arbeitsunterlage zur Ausarbeitung der Texthefte.
Nachdem die Compas in diesen Versammlungen ihre Gedanken, Geschichten, Probleme und mögliche Lösungen unter sich ausgetauscht haben, haben sie diesem Prozess den Namen ´der Austausch´ gegeben.
Hier folgen einige lose Fragmente des zapatistischen Austausches:
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Wir sind hier um Erfahrungen zu teilen und eine von diesen, unser Wort als Zapatisten, ist dies, dass wir gemeinsam regieren, im Kollektiv regieren. Welchen Austausch könnt Ihr uns geben über die Form wie Ihr dieses gemeinsame, kollektive Regieren macht?
Die Form, in der wir arbeiten ist die, dass wir uns nicht von der Basis entfernen. Wie wir das immer machen, wenn wir über Vorschriften diskutieren oder über die Planung der Aktivitäten, der Arbeiten, muss die Information an die Basis weitergeleitet werden, die Autoritäten müssen anwesend sein beim Planen, beim Vorschläge unterbreiten.
(....)
Wir dort arbeiten an einigen Dingen und glauben, dass ein Teil der Verpflichtungen der autonomen Regierung darin besteht, jede Person anzuhören, die im Büro vorstellig wird, egal mit welcher Angelegenheit, ob eine Lösung gefunden wird oder nicht, ist nicht so wichtig, aber jeder muss angehört werden. Wer immer es ist, Zapatist oder Nicht-Zapatist, so arbeiten wir dort, vorausgesetzt, dass es sich nicht um Leute von der Regierung oder von der Regierung Gesandte handelt, die werden von uns nicht empfangen und angehört. Aber alle anderen, von welcher sozialen Organisation auch immer sie sind, werden angehört. Auch arbeiten wir so, dass wir immer sehr darauf achten, die sieben Prinzipien des ´gehorchend befehlen´ zu erfüllen und wir denken, dass wir es so machen müssen, es ist wie eine Pflicht, um nicht die gleichen Fehler zu begehen, die die Instanzen der schlechten Regierung begehen und nicht die gleiche Art wie sie zu praktizieren, das heißt, was uns leitet, sind die sieben Prinzipien.
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Das erste Aguascalientes, welches in Guadalupe Tepeyac errichtet wurde, dort war es, wo unsere Organisation die ersten Schritte tat und dort begann auch unsere Form um unser Recht geltend zu machen. Wir sagten, dass dieses Aguascalientes ein Zentrum für Kultur, Politik, Soziales, Wirtschaftliches, Ideologisches ist, aber mit dem Verrat durch Ernesto Zedillo, mit der Demontage, diesen Angriff den er tätigte, glaubte er, dass er der Politik unserer Organisation den Garaus machen könne. Aber das Gegenteil geschah, denn eben dort, im selben Jahr 94, erklärten wir, dass wir 5 weitere Aguascalientes errichten werden.
(....)
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Diese Landkreise sagten, hier ist der Sitz, hier wird es sein, dann begannen sie, Namen für die Landkreise zu suchen, wie die Landkreise heißen werden, wo sie nun schon den Hauptsitz haben, da fingen sie an zu sehen, wie die Landkreise heißen werden. Für den ersten autonomen Landkreis, der La Garrucha ist, wurde beschlossen dass er Francisco Gómez heißen soll; eine anderer Landkreis, der heute San Manuel heißt, das ist Las Tazas, und wir sagten, dass er San Manuel heißen soll; Taniperlas wurde in Ricardo Flores Magón umbenannt; San Salvador in Francisco Villa. All das war zu Ehren der Compañeros Francisco Goméz, den bereits alle kennen, denn er ist ein Compañero, der sein Leben für unsere Sache hingegeben hat, wie der Compañero bereits erzählt hat, starb er im Kampf in Ocosingo am ersten Januar, daher heißt der Landkreis Francisco Goméz. Ebenso San Manuel zu Ehren des Compañeros Manuel, der Gründer unserer Organisation ist. Ricardo Flores Magón, das wissen wir auch schon, war ein Sozialkämpfer, der schon in die Geschichte eingegangen ist. Und Francisco Villa, nun, auch er ist ein Revolutionär, den alle kennen. So wurden unsere Landkreise gegründet, so beschlossen wir, dass alles im Namen aller unserer Landkreise gemacht wird, und die Vereinbarungen wurden alle in einer gemeinsamen Versammlungen getroffen, in der Regionalversammlung wurden unserer Landkreisen alle diese Namen gegeben. Compañeros, das sind die wenigen Worte, die ich Euch erzähle und jetzt kommen andere Compañeras und Compañeros um Euch Folgendes zu erklären.
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Die größten Probleme, die sich uns von Anfang an stellten (unhörbar), das Alkoholproblem. Wie sieht es mit diesem Problem in dieser Zone jetzt aus?
Sieh mal Compañero, in jenen Tagen, Anfang 1994, ganz gleich nach dem Krieg, nahmen einige teil aber sie hatten Angst. Der Krieg begann, wir sammelten uns, wie sie uns das gesagt hatten, wir nahmen teil und wozu nahmen wir teil, es kann sein, dass es so war, die Leute sammelten sich zusammen. Einige machten es bewusst, andere aus Angst, und dann, jene, die es aus Angst machten, die sich schlichtweg nicht wohl fühlten bei der Arbeit, was machten die? Obwohl wir den Befehl hatten, dass wir keinen Alkohol trinken dürfen, passierte es, dass diese heimlich tranken. Was haben wir getan? Wir haben sie nicht bestraft, wir haben das Komitee der Alten, diese wurden damit beauftragt, sie zu fragen, warum sie das machen, man erklärte ihnen den Schaden, den sie an sich selber damit anrichten. Also dann, jene, die gehorchen, die werden weitermachen, jene, die nicht gehorchen, die hauen ab. Das ist die Antwort.
(...)
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Compañeros und Compañeras, guten Tag. Ich komme aus einem Dorf, das heißt................ und gehört zum Landkreis Francisco Villa. Ich vertrete den Rat der Guten Regierung, ich war Rat von 2006 bis 2009. Ich werde Euch über die Gründe unseres Bemühens, von uns alle, erzählen. Es ist noch nicht meine Aufgabe zu erklären, wo wir 1994 begonnen haben, ich werde ein wenig erzählen wie es nach 1994 begann. Vorher 91, 92, was war der Anlass zum bewaffneten Aufstand? Der Grund war die Herrschaft, die Marginalisierung, die Demütigung, die Ungerechtigkeiten und die Normen oder Gesetze der schlechten Regierungen und der ausbeuterischen Großgrundbesitzer. Und so war es früher, unsere Eltern und Großeltern, sie wurden nicht beachtet, sie litten und wir hatten kein Land zum bearbeiten, um unsere Kinder den Unterhalt zu gewähren. Daher begann die zapatistische Basisgemeinden sich zu organisieren und sagten: ’Es reicht uns mit so viel Demütigung!’. Und dann erhoben sie sich in Waffen, es machte ihnen nichts aus, Nächte lang zu marschieren, noch der Hunger machte ihnen etwas aus. So formierten wir uns und haben gesehen, dass wir, organisiert, vereint, etwas ausrichten können und mehr erreichen werden. Nach dieser Erhebung die wir machten, haben wir geschaut, wie wir unsere autonomen Autoritäten in jedem Landkreis weiter ausbauen. Daher sind wir jetzt hier alle versammelt, um zu sprechen und unsere Gedanken auszutauschen wie es war als unsere autonomen Regierungen zu arbeiten begannen. Warum erzähle ich Euch ein wenig über dieses Thema? Weil ich denke, dass wir damals anfingen und weitergingen bis da hin, wo wir jetzt sind. Über das Thema, das wir jetzt anschneiden werden, wird der Compañero.............das Wort ergreifen, er wird erklären wie wir bis heute in unseren Landkreisen arbeiten und im Rat der Guten Regierung. Das ist alles was ich zu sagen habe, Compañeros. Compañeros, so wie der andere Compa gesprochen hat, wird jetzt der Compañero...........versuchen, uns zu erklären, denn er war der Gründer unserer autonomen Regierung in unserem Caracol III, dort in La Garrucha, sie waren die, die die ersten Autoritäten bildeten. Jetzt werden sie uns mitteilen, wie sie arbeiteten, wie es war, wie es begann und wie es bis jetzt ist.
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Ach ja, ich habe vergessen, etwas zu sagen, ungefähr ein Monat nach dem Beginn unserer Arbeit, dort, bei einer Organisation die CIOAC [zur PRD gehörend] heißt, haben sie uns einen Compañero gekidnappt zusammen mit einem LKW, und wir mussten das mit einer Denuncia öffentlich bekanntmachen und verurteilen und wir hatten keine Ahnung, wie man eine Denuncia, eine öffentliche Verurteilung, schreibt. Mitglieder des Rats der Guten Regierung und Landkreisräte, wir alle mussten unsere Worte einsetzen, ein oder zwei Worte, um diese Denuncia als Gruppe zu machen, jeder gab sein Wort und so erstellten wir eine Denuncia, aber wir haben es geschafft. Und daher waren wir Schriftführer, und wir waren Koch, und wir waren Aufräumer, denn wir mussten ja unserer Büro und unseren ganzen Arbeitsbereich aufräumen, wir hatten niemand im speziellen, der diese Aufgaben ausführte und so machen wir es bis heute.
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So haben wir gearbeitet und so machten wir es bis 2003, mit der Gründung der Räte der Guten Regierung. Wir kamen zu den Räten der Guten Regierung, denn in dieser Zone, um es so zu sagen, also, wir wussten nicht ob die Direktion der Landkreisvereinigung eines Tages Autoritäten und Regierung sein würden. Aber 2003, als die Räte der Guten Regierung gegründet wurden, entscheiden die Menschen von der Basis und die Landkreisvereinigung, dass diese acht Compañeros, Mitglieder der Direktion der Landkreisvereinigung, Autoritäten der Räte der Guten Regierung sein werden. Und diese acht Compañeros sind die, die die Stelle in der Räte der Guten Regierung übernehmen, in der ersten Amtszeit der Räte der Guten Regierung, das war von 2003 bis 2006.
So war es damals, gleich, unter den selben Bedingungen, der Rat der Guten Regierung hatte kein passendes Lokal. Einige Tage bevor die Räte der Guten Regierung publik gemacht wurden, bauten die Leute dort, dringend, ein Lokal für den Rat der Guten Regierung, ein Lokal für jede der autonomen Landkreise, im Zentrum des Caracols. Der Bau erfolgte mit dem Material, das in diesem Augenblick zur Verfügung stand, gebrauchtes Holz, gebrauchtes Wellblech und so begann es, die Bauten wurden in weniger als einer Woche vollendet. So beginnt es, die Amtszimmer sind fertig, es kommt August 2003 und es wird veröffentlicht; nach der Veröffentlichung versammelt sich die Bevölkerung, stolz darauf, eine weitere Instanz der autonomen Regierung gebildet zu haben. Und bei diesem Fest, in einer großen Feier, erfolgt die formelle Gründung der neuen autonomen Regierung, mit der Übergabe ihres Amtsraumes, der mit dem vorhandenen Material errichtet wurde.
Also wir können sagen, es war viel, aber die Menschen der Basis übergaben dem Rat der Guten Regierung einen Tisch und zwei Stühle, das war ihr Material, und das Lokal, nun ja, ein wenig kleiner als dieser Raum, wo wir jetzt sind, so waren die Konditionen. Etwas später stiftete dann jemand eine Schreibmaschine, eine von den uralten, und damit begann man zu arbeiten. Das Lokal erhielten wir leer und so begannen wir, es wurden Arbeitsinitiativen gegeben und wir fingen zunächst damit an, das Lokal herzurichten.. (.....)
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Auch bei der Arbeit, wie Ihr es in der Zone seht, wo wir arbeiten, gibt es unterschiedliche Formen, unterschiedliche Formen in der Kleidung, unterschiedliche Farben, unterschiedliche Religionen, unterschiedliche Formen sich auszudrücken, und auch in der Arbeit wird der Compañero, die Compañera respektiert, ganz egal, wie er/sie ist. Das einzige was uns interessiert ist der Wille zur Arbeit und seine / ihre Fähigkeit, daher ist uns nicht wichtig, wie er sonst ist.
(....)
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(Fortsetzung folgt....)
Ich bezeuge das.
Aus den Bergen des Südostens von Mexiko
Subcomandante Insurgente Marcos
Mexiko, Februar 2013
»Poder Caracol« von Lengualerta/Cuyo, Musik Taxi Gang. Video von Pazyarte, Bilder vom zapatistischen Caracol in Oventik, Chiapas. In der Minute 2:42 werden 2 internationale Compas befragt, was sie gelernt haben. Sie antworten: ´zu teilen´
Zach de La Rocha, Sänger von Rage Against Machine, spricht über das Bestreben des Kapitals, den Zapatismus zu vernichten (mit einer kleinen Intervention von Naom Chomsky). Zach war in zapatistischen Gemeinden, wie viele andere, einer mehr, ohne zu prahlen, der zu sein, wer er war und ist. Er verstand es, uns anzusehen, wir Männer und Frauen lernten, ihn anzuschauen. Hintergrundmusik: »People of the Sun«.
http://www.youtube.com/watch?v=ZjL7g_qsUN0
Der Song »Canto a la Rebelión«, der Gruppe SKA-P, mit Text. Dieses Lied ist Teil ihrer neuen Platte »99%«, welche im März 2013 erscheinen wird, ein Geschenk von Marquitos Spoil. Oh, nein, keine Ursache! ¡Órales con el brincolín!
http://www.youtube.com/watch?v=6sUQXeEksPg
Quelle: | |||
http://enlacezapatista.ezln.org.mx/2013/02/21/ellos-y-nosotros-vii-ls-mas-pequens-1-aprendiendo-a-gobernar-y-gobernarnos-es-decir-a-respetar-y-respetarnos | |||
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