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Cancún/WTO: KritikerInnen überlisten Sicherheits-Dispositiv!

Direkte Solidarität Chiapas vom 09.09.2003

  Nackedei gegen die WTO

Die hochgerüsteten Sicherheitskräfte im belagerten Cancún liessen sich gestern, zwei Tage vor Beginn der WTO-Konferenz, übertölpeln: 43 InternationalistInnen des "Direct Action Network" sickerten einzeln durch die Sicherheitsschleusen durch und liessen sich unweit des Konferenzortes am Strand Playa Langosta nieder, wo sie sich plötzlich auszogen und mit ihren Körpern die Parolen "No WTO" und "No OMC" im Sandstrand darstellten. Bevor die verblüfften Sicherheitskräfte reagieren konnten, beendeten die Globalisierungsgegner ihre Aktion. Die Bilder des originellen Protestes in der schwer bewachten Hotelzone gingen um die Welt.

Cancún belagert

Die Mutmassungen der mexikanischen Presse über die Ereignisse der nächsten Tage gehen weit auseinander. Es sind jetzt schon fünf- bis zehntausend WTO-KritikerInnen im kleinen Touristenort an der Karibikküste präsent, schreibt die lokale Zeitung "Por esto!"; die Zahl der Demonstrierenden könnte sich leicht noch verdoppeln. Auf der anderen Seite werden die mehreren tausend KonferenzteilnehmerInnen und MitarbeiterInnen von bis zu 20’000 Sicherheitskräften beschützt. Darunter ist insbesondere die mit militärischen Kommandostrukturen geführte "Präventivpolizei" Policia Federal Preventiva berüchtigt. Diese Aufstandsbekämpfungseinheit hat ihr Hauptquartier im Fussballstadion "Cancún 86" eingerichtet, das auch für Massenverhaftungen zur Verfügung stehen soll: Das Gefängnis von Cancún, das für 400 Häftlinge ausgelegt ist, sei momentan schon mit 700 "normalen" Häftlingen überbelegt, schreibt El Proceso.

Die Sicherheitskräfte beschäftigt insbesondere das Problem, dass die dem Städtchen vorgelagerte, auf einer Landzunge ausserhalb der Lagune gelegene Hotelzone weiterhin für TouristInnen zugänglich bleiben muss. 60’000 Beschäftigten in der Hotelerie wurden Passierscheine ausgestellt. Der Retortenferienort Cancún ist bekannt für rassistisch geprägte Arbeitsverhältnisse, wo sich insbesondere indigene Saisoniers aus Chiapas und von der Halbinsel Yucatán selber mit Bau- und Reinigungsarbeiten durchschlagen. Diese dürfen nicht in der Hotelzone übernachten, sondern müssen Abends wieder in die Slums von Cancún Stadt pendeln. Momentan gleicht die Hotelzone und insbesondere die Ecke der Lagune mit dem Konferenzzentrum einem "Bunker", wie verschiedene Zeitungen schreiben: Barrieren aus Zement und hunderte von Metallwänden stehen bereit, um die WirtschaftsministerInnen aus aller Welt vor dem Zorn der Bevölkerung zu schützen.

Landesverweise und Einreisesperren

Den ausländischen GegnerInnen der WTO, wie den oben genannten AktivistInnen des Direct Action Network", drohen Landesverweise. Eine Praxis, welche die mexikanischen Regierungen in den vergangenen Jahren immer wieder anwendeten, um unliebige Personen loszuwerden. So wurden hunderte von BeobachterInnen in Chiapas des Landes verwiesen und die Regierung Fox schuf eine Delegation von US-MenschenrechtlerInnen aus, welche die Bauernfamilien von San Salvador Atenco auf einer Demonstration gegen die Enteigung ihrer Grundstücke begleitete.

Schon im Vorfeld veröffentlichte die mexikanische Regierung eine Liste mit unerwünschten KritikerInnen der WTO. Darunter sind auch so prominente Namen wie Evo Morales, der cocalero und Präsidentschaftskandidat von Bolivien. Verschiedene prominente GegnerInnen wurden so die Visa verweigert. Noam Chomsky, der auf der schwarzen Liste der mexikanischen Behörden das Prädikat"moderat" erhielt, zeigte sich in der heutigen Jornada über dieses Urteil empört...

Zahlreiche Gegenaktivitäten

Am Montag wurden in Cancún die Gegenaktivitäten mit einem Bauernkongress eröffnet. VertreterInnen aus Thailand, Südafrika, Europa und den Amerikas forderten, dass die Landwirtschaft aus den WTO-Verhandlungen herausgenommen wird und bekräftigten ihre Absicht, am Samstag, den 13.9., eine Grossdemonstration bis vor das Kongresszentrum durchführen zu wollen. Am Bauernkongress wurde auch eine zeitgleich stattfindende Aktion in Genf mitverfolgt: Nachdem letzte Woche sowohl das Wirtschaftsministerium in Bern wie auch der WTO-Hauptsitz in Genf erfolgreich besetzt wurde, war der erneute Sturm auf den WTO- Hauptsitz nicht von Erfolg gekrönt. Die rund 50 AktivistInnen wurden von der Polizei in die Genfer Innenstadt abgedrängt.


Quelle:
Direkte Solidarität mit Chiapas/Café RebelDía:
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