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Energiegewinnungs-Megaproyekt in Zentralmexiko

Der Kampf gegen das Projekt Integral Morelos

News vom 02.05.2014

  Der Kampf der Bürgerbewegung Verteidigung des Bodens und des Wassers, Morelos, Puebla y Tlaxcala gegen das Projekt Integral Morelos

Das Projekt Integral Morelos (PIM) ist ein Megaprojekt der Energiegewinnung im Zentrum von Mexiko, der die Bundesstaaten Morelos, Puebla, Tlaxcala betrifft.

Der Strom der durch das Projekt erzeugt werden könnte, ist keine dringende Notwendigkeit für das Land. Im Vergleich zu internationalen Standards der Energiereserve die bei 18% liegt, werden in Mexiko 40% Überschuss produziert. Die kürzlich verabschiedete Energiepolitik des Landes hält jedoch weiterhin an der Logik der Überproduktion von Energie fest, die von dem Energiebedarf für Prozesse des Bergbaus und der Industrialisierung beeinflusst werden.

Das PIM ist nur die Spitze des Eisberges des Prozesses der Industrialisierung und des Bergbaus im östlichen Teil des Bundesstaats Morelos. Die Comisión Federal de Electricidad ist verantwortlich für das Projekt, mit Investitionen von 1,600 Millionen US-Dollar, aus privaten und öffentlichen, nationalem und spanischem Kapital. Das Projekt umfasst insgesamt 80 Dörfer der oben genannten mexikanischen Bundesstaaten.

Die Infrastruktur die dieses Projekt ermöglicht, beinhaltet drei Komponenten:

1) Zwei Wärmekraftwerken die 620 MW erzeugen, in den Gemeinden Huexca und Morelos. Umweltverträglichkeitserklärung 17MO2011E0001, ausgezeichnet von der Comisión Federal de Electricidad für den Bau des GuD- Kraftwerks von 264 CC -Center. Mit der Konzession für den Bau und Betrieb des spanischen Unternehmens Abengoa .

2) Eine Pipeline, die 160 km und 9061000000 Gallonen Gas pro Tag transportiert und deren Leitungen durch 60 Dörfer in den Bundesstaaten Tlaxcala, Puebla und Morelos verlaufen. Umweltverträglichkeitsprüfung MIA 21PU2011G0009 durch die Comisión Federal de Electricidad, um die Pipeline Morelos zu bauen. Mit Konzessionen zum Bau und Betrieb der spanische und italienische Unternehmen Enagas Elecnor und Bonatti.

3) Eine Pipeline, die 50 Millionen Liter Wasser pro Tag transportieren. Die Leitungen verlaufen durch 19 Dörfer der Gemeinde Ayala. Umweltverträglichkeitserklärung 17MO2011E0001. Mit Konzession für den Bau und Betrieb des spanischen Unternehmen Abengoa .

Beschwerden und Auswirkungen die das PIM in den nahe gelegenen Dörfern verursachen, sind:

1) Thermoelektrik

Effekte die dieses Projekt im Osten von Morelos haben könnte, steht im Zusammenhang mit der Produktion von Stickoxiden, die diese CENTRALES ausstoßen. Die charakteristische landwirtschaftliche Produktion in diesem Bereich ist Sorghum, die als Agrotreibstoffe, Isoproneo produzieren. Ein Erdgas, das diese Art von Kulturen entwickelt, wenn es aber mit Stickoxiden gemischt wird kommt es zur Erzeugung von Ozon (O3). Ozon in der Stratosphäre deckt den Planeten ab und kommt ihm zu Gute, aber in der Atmosphäre wird es zu einem Element, das eine starke Umweltbelastung für Boden und Luft darstellt und die Gesundheit der Menschen bedroht. »Es gibt viele Beweise, welche die Auswirkungen von O3 auf die Lungenfunktion und die schweren Reizungen der Atemwege zeigen [2]. Die Exposition gegenüber O3 und Schadstoffe, die sie produzieren, können zum vorzeitigen Tod, Asthma, Bronchitis, Herzinfarkte und einige andere Herz-Lungen- Probleme führen [3]. Es gibt auch Hinweise auf eine signifikante Reduktion in landwirtschaftlichen Kulturen durch die Anwesenheit von O3 in der Troposphäre, es stört die Photosynthese und das Wachstum einiger Pflanzen [4]; die Folgen von O3 haben die Umweltschutzbehörde der Vereinigten Staaten und die Weltgesundheitsorganisation dazu gezwungen, Vorschriften zu erlassenen, um die Schäden an den Ernten zu verringern und den Schutz der menschlichen Gesundheit sicherzustellen.

2) Gasleitungen

Insbesondere erhöht sich das Risiko für die beteiligten Gemeinden, da die Gasleitung innerhalb des Vulkanrisikogebiets des Popocatepetl befinden, die Karte wurde durch das Institut für Geophysik der UNAM hergestellt und bietet drei Risikostufen. Der Vulkan Popocatepetl produziert nicht nur Fumarolen, Erdbeben, kleinerer oder größerer Eruptionen, sondern auch Erdrutsche aus Wasser und Muren, sogenannte Lahare. Diese Lahare werden als mindestens genauso gefährlich, wenn nicht gefährlicher als Lava angesehen. Durch ihre ähnliche Dichte wie Beton, haben sie eine verheerende Auswirkung, so dass der Bereich der Lahare das gleiche Risiko zu zurechnen ist, wie der rote Bereich auf der Karte. Doch die Gas-Pipeline verläuft durch verschiedene Bereiche der Lahare, darunter auch die Thermoelektrik. In einigen Dörfern ist die Gasleitung nur 50 bis 200 Meter von den Häusern der Bevölkerung entfernt. Ein weiteres Problem ist, dass die Leitungen im Falle eines Vulkannotfalls die Fluchtwege versperren und die Anwohner_innen bei einsperren würden. Der Wissenschaftliche Ausschuss für Risiko des Vulkan Popocatepetl des Geographie-Instituts der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM) hat empfohlen, diese Pipeline nicht zu bauen und auch die Spezialisten des Centro Universitario para la Prevención de Desastres de la Benemérita Universidad Autónoma de Puebla ( CUPREDER − UAP ) sind der Meinung, dass es wegen dem hohen Risiko des vulkanischen Gebiets nicht rentabel ist, dort die Rohrleitung und das Kraftwerk zu errichten.

3) Aquädukt

Die Aquädukte würde die Kommunen Yecapixtla, Cuautla und Ayala queren, mit einen Durchmesser von 20 Zoll und wären zwei Wasserleitungen, ein der das Wasser des Cuautla Flusses zu der Thermoelektrizitätanlage befördert und eine weitere, um das Wasser nach Gebrauch in den Fluss zurückzuleiten. Die Leitungen hätten eine Ausdehnung von 15 Meilen und würden dauerhaft 580 Liter pro Sekunde nutzen.

Das Wasser welches wieder in den Fluss zurückgeleitet wird, wird in dem Verfahrenszyklus von Substanzen, wie Stickstoff, Phosphor, Arsen, Cyanid, Chrom, Kupfer, Quecksilber, Zink, Fette, Öle, Feststoffe verunreinigt und auf eine Temperatur von 40 ° C aufgeheizt. Die Verschmutzung betrifft die Ernte von 19 Ejidos der Kommune Ayala, die das Flusswasser für die Bewässerung ihrer Felder nutzen. Darüber hinaus wird in dem Kühlprozess eine erhebliche Menge an Wasser verdampft, wodurch die Wassermenge des Flusses Cuautla reduziert wird.

Der Kampf der Dörfer um den Vulkan Popocatepetl

PIM hat der Intervention des nationalen und internationalen Privatkapitals die Türen geöffnet, durch ihre Handlugen hat es jedoch gleichzeitig einen Prozess der Enteignung von Boden und Wasser der ansässigen Dörfer bedeutet. Sowie eine Serie von Gewalt entgegen der Menschenrechte der 80 beteiligten, indigenen und bäuerlichen Dörfer der Region ausgelöst. Das Recht auf Leben, Sicherheit, Wasser, Umwelt, Gesundheit wurde beschnitten. Die Rechte der Dörfer auf Selbstbestimmung über ihre wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung und ihr Territorium, ihr Recht auf Information und Anhörung, sowie ihre Zustimmung die vorab, frei und informiert geschehen muss. Das Recht auf Arbeit und die freie Wahl der Tätigkeit, wie das Bäuerliche Leben. Auch während dem Prozess der Organisation und der Verteidigung der Rechte der Dörfer, kam es zu etlichen Verletzungen am Demonstrationsrechten und den Rechten von Menschenrechtsverteidiger_innen.

Die Einführung dieses Projekts hat soziale Unruhen von großem Ausmaß ausgelöst. Seit 2004 begann die Verteidigung des Territoriums, gegen die Rohrleitung in Puebla, in dieser Zeit startete die Firma »Gas Zapata« ( der US-Hauptstadt) das Projekt mit CFE, dank der Mobilisierung der Menschen, konnte das Projekt gestoppt werden. Im Jahr 2011 wurde das Projekt jedoch wiederbelebt und es wurden die Berichte der Umweltauswirkungen durch die Rohrleitung sowie der Thermoelektrik verabschiedet. Von da an wurde die Mobilisierung gegen das Projekt wiederbelebt, im Jahr 2012 wurde die Organisation auf drei weitere Staaten erweitert und es bildete sich die Bürgerbewegung Frente de Pueblos en Defensa de la Tierra y Agua Morelos, Puebla y Tlaxcala ( FPDTAMPT ).

Die Aktionen, die von den Dörfern zur Verteidigung ihres Territoriums gegenüber der PIM, entwickelt wurden sind folgende: die Anforderung von Informationen von offiziellen Stellen, die Suche des Dialog mit den verantwortlichen Behörden und Institutionen. Aktionen zur Verbreitung von Informationen über das PIM und seine Folgen, 2 bürgerliche Wohnwagen in den drei Staaten, dutzende von Besprechungen auf kommunaler Ebene und in den Gruppen der Ejidios, Klagen, Rechenschaftspflichtforderungen von lokalen Behörden, Landes- und Bundesbehörden. Öffentliche Anzeigen, Erhebungen von Beschwerden bei den staatlichen Menschenrechtskommissionen und das Versenden von Berichte an verschiedenen UN-Berichterstatter. Märsche, Kundgebungen, Sit-ins in den Gemeinden und in den Landeshauptstädten. Besetzungen von Gemeinden, das Entfernen von Maschinen und Arbeiter_innen der Unternehmen, die ohne Erlaubnis mit den Bauarbeiten begannen.

Die Aktionen der Frente und der betroffenen Dörfer haben immer den Dialog und die Zusammenarbeit mit den zuständigen Institutionen gesucht. Sie streben nach Gerechtigkeit und der Achtung der Menschen. Im Gegensatz dazu waren die Reaktion der lokalen, föderalen und staatlichen Regierungen, die Kriminalisierung der Bewegung, Gewalt, Steuerhinterziehung und Unterlassung von Pflichten gegenüber ihrer Bürger. Die Bewegung musste Razzien der Polizei in den Gemeinden Huexca, Jantetelco, Ayala und Amilcingo und eine Reihe von Festnahmen, Folter, Schikanen und Bedrohungen für Frauen und Männer, die ihr Territorium verteidigten, erdulden. Im Kontext der Repressionen vom 6., 7. und 8. April 2014 in Puebla, wurden die drei Verteidiger_innen der Rechte indigenen Völker Juan Carlos Flores Solis, Enedina Rosas (Mitglieder des FPDTAMPT) und Abraham Cordero illegal festgenommen und nach Cerezo de Cholula und Atlixyo überführt. Laut der Stellungnahme des Haftbefehls vom 14. April, werden sie der Behinderung von Arbeit, Enteignung, Randalierens, Erpressung und Verursachung von Schäden an Hydraulik Arbeiten, beschuldigt.

Die drei Inhaftierten Kamerad_innen sind politische Gefangene, sie sind Menschenrechtsverteidiger_innen, die sich der Verteidigung des Territoriums und der Rechte der indigenen Völker verpflichtet haben. Ihre Inhaftierung spiegelt einen Prozess der Kriminalisierung und Verfolgung der Menschen in der Region um den Vulkan Popocatepetl wieder, welche das durch die Landesregierungen forcierte Projekt zurückweisen. In einem offiziellen Bericht der Landesregierung von Puebla, erklärte die Regierung, dass es zu weiteren Festnahmen von Gegner_innen dieses Projekts kommen wird. Im Bundesstaat Morelos kam es zu Androhungen von Repressionen gegen die Kommune Amilicingo. Die Drohungen sind durch die Ereignisse des 13. April unbedingt ernst zu nehmen. Dieser Tag zeigte wieder einmal wie die Landes- und Bundespolizei versucht die Dörfer zu unterdrücken, es kam am 14. April zur Festnahmen von sechs Personen und zwei Verwundet, von denen einer mit einer Schussfeuerwaffe verletzt wurde.

Dank an Stefan für die Übermittlung der Information

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