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Köln: Solidarischer Hungerstreik mit den politischen Gefangenen der Mapuche

¡Alerta! − Lateinamerika Gruppe Düsseldorf vom 16.05.2014

  Hallo!

In Köln und anderen Städten Europas haben sich Aktivist_innen in dieser Woche dem Hungerstreik von fünf Mapuche-Aktivisten in Chile angeschlossen, die als politische Gefangenen für ihren legitimen Kampf für die Rechte der indigenen Mapuche eingesperrt wurden und unter folterähnlichen Haftbedingungen leiden. Mit ihrem Hungerstreik fordern sie u.a. die Abschaffung des Antiterrorgesetzes, die Revision der Verurteilungen und die sofortige Entlassung des unheilbar kranken Aktivisten José Mariano Llanca Tori.

Hungerstreik Mapuche-Gefangene
Solidaritätsplakat aus Chile: "Freiheit für die politischen Mapuche-Gefangenen"
Quelle: mapuche.info


Die politische Gewalt, unter der die indigene Bevölkerungsgruppe der Mapuche in Chile leidet, äußert sich in Verfolgungen, Razzien und in körperlicher und seelischer Gewalt gegenüber Familien, Frauen und Kindern. Dies ist unhaltbar, denn auf diese Weise werden fundamentale Menschenrechte verletzt. Die verschiedenen Forderungen, für die die Mapuche-Gemeinden eintreten, werden außerdem permanent kriminalisiert. Die Verurteilung und Inhaftierung der fünf Gefangenen, die sich zurzeit im Hungerstreik befinden, sind als Beispiel hierfür zu sehen.

Weiter unten findet ihr die Pressemitteilung der Aktivist_innen aus Köln mit ihren Forderungen.

Weitere Infos auch hier:
https://mapuchenl.wordpress.com/2014/05/14/hungerstreik/
http://amerika21.de/2014/04/99058/mapuche-beginnen-hungerstreik

Wir schließen uns den Forderungen an und senden solidarische Grüße nach Köln und zu den Mapuche-Aktivist_innen in den chilenischen Gefängnissen.

¡Marichiweu!*
¡Alerta!

* − "10 Mal werden wir siegen" in Mapudungun, der Sprache der Mapuche


Pressemitteilung der Hungerstreikenden aus Köln

Köln, 13. Mai 2014

Hiermit erklären wir, dass wir uns an verschiedenen Orten in Europa dem Hungerstreik der politischen Gefangenen vom indigenen Volk der Mapuche Luis Humberto Marileo, Cristian Pablo Levinao Melinao, Leonardo Quijon Pereira, Cristian Curinao Catrileo im Gefängnis von Angol und des Machi Celestino Córdova im Gefängnis in Temuco, Chile, anschließen.

Mit diesem Streik möchten wir ein Zeichen setzen und zu Solidarität aufrufen. Wir möchten die chilenische Regierung auffordern, das staatliche Antiterrorgesetz, das noch aus der Diktaturzeit Pinochets stammt, endlich abzuschaffen. Dieses Gesetz ermöglicht die Verfolgung und Kriminalisierung von Mapuche-Aktivisten.

Wir unterstützen folgende Forderungen:

  • Sofortige Verlegung der Inhaftierten ins Erziehungs- und Arbeitszentrum von Angol, da dies bei mindestens drei vorherigen Streiks zugesichert worden war und bisher nicht erfüllt wurde.
  • Straferlass aus humanitären Gründen für José Mariano Llanca Tori, der an einer unheilbarenKrankheit im Endstadium leidet.
  • Sofortige Verlegung des Machi Celestino vom Gefängnis in Temuco in die Strafanstalt Vilcún; in das Gebiet, an das er als religiöse Autorität bei der Ausübung seiner Aufgaben gebunden ist. Dieses Recht geht aus dem von Chile ratifizierten ILO-Übereinkommen 169, Artikel 10, hervor.
  • Überprüfung der Gerichtsurteile der fünf Inhaftierten, da diese auf Grundlage des Antiterrorgesetzes gefällt wurden, das jeglicher Rechtsstaatlichkeit widerspricht. Vor allem soll der Einsatz von anonymen Zeugen untersagt werden.
Die politische Gewalt, unter der die Mapuche leiden, äußert sich in Verfolgungen, Razzien und inkörperlicher und seelischer Gewalt gegenüber Familien, Frauen und Kindern. Dies ist unhaltbar, denn auf diese Weise werden fundamentale Menschenrechte verletzt. Die verschiedenen Forderungen, für die die Mapuche-Gemeinden eintreten, werden außerdem permanent kriminalisiert. Die Verurteilung und Inhaftierung der fünf Gefangenen, die sich zurzeit im Hungerstreik befinden, sind als Beispiel hierfür zu sehen.

Wir wenden uns an die chilenischen Behörden, die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet und ihre Regierung, an die Abgeordneten des Senats und des Kongresses und fordern die sofortige Außerkraftsetzung des Antiterrorgesetzes, den Abzug der Militärpolizei aus den Mapuche-Gemeinden und ein Ende der Unterdrückung und Unsichtbarmachung des Volks der Mapuche.

Wir bitten die Presse darum, diese Mitteilung zu veröffentlichen und sich mit uns in Verbindung zusetzen.

Kontakt und nähere Informationen:
Regionalgruppe Köln der GfbV (Gesellschaft für bedrohte Völker)

Alina Rodenkirchen
Telefon: 0049 152 1852 8496
Email: alina PUNKT rodenkirchen (AT) mapuches PUNKT org  

Köln, Deutschland:
Hungerstreik vom 12.-18. Mai 2014,
Veranstaltungen am 14. und 18. Mai
Ort: Paradies, Eifelwall 5, Köln
http://de.mapuches.org/

Amsterdam, Niederlande
Hungerstreik vom: 16.-18. Mai 2014
Ort: Casa Migrante
Spaarndammerstraat 9,1013 SR Amsterdam
http://www.mapuche.nl/

Multimedia web-blog:
https://mapuchenl.wordpress.com/


Unsere kommenden Termine:

17.5. — Blockupy-Aktionstag: Solidarity Beyond Borders — Building Democracy From Below! (Demo und Aktionen) − Mit Aktionen des zivilen Ungehorsams beteiligen wir uns auch in Düsseldorf an den europaweiten Aktionstage gegen die neoliberale, repressive EU- Krisenpolitik und für: Solidarität, Gemeingüter und Demokratie von unten! − Seid dabei! (Treffpunkt: 12 Uhr, Hauptbahnhof, Düsseldorf)weitere Infos.

21.5. — Die WM in Brasilien: Zwangsräumungen, das Recht auf Stadt und Proteste in Rio de Janeiro (Vortrag und Diskussion) - Für die Ausrichtung der Fußball-WM der Männer 2014 wurden in Brasiliens Städten Vertreibungen und Repression verschärft. Aber gegen diese Politik und die schamlose Bereicherung von wirtschaftlichen Eliten und FIFA an diesem Groß-Event gibt es seit einem Jahr massive Proteste − über beides wird in der Veranstaltung berichtet. (Linkes Zentrum, Corneliusstr. 108, Düsseldorf − ab 19.30 Uhr Kneipe, ab 20 Uhr Vortrag und Diskussion).weitere Infos.

29.5. — City of Favelas (Film) - Der Film zeigt die soziale Realität in Brasiliens Armenvierteln, den Favelas. Er zeigt auch, wie die dort lebenden Menschen vielfältige Alternativen zu ihrem sozialen Ausschluss leben und sich damit selbst ermächtigen. (Linkes Zentrum, Corneliusstr. 108, Düsseldorf − ab 19.30 Uhr Kneipe und Vokü, ab 20.30 Uhr Film). − weitere Infos.

11.6. — Fußball in Brasilien: Widerstand und Utopie (Buchvorstellung) - Mitherausgeber Christian Russau stellt den neuen Sammelband „Fußball in Brasilien: Widerstand und Utopie.« vor. Darin wird das Phänomen Fußball (nicht nur in Brasilien) unter der Perspektive von Widerstand und Utopie betrachtet, was neue Blickwinkel auf die WM 2014 eröffnet (zakk, Fichtenstraße 40, Düsseldorf, Beginn: 19. 30 Uhr). − weitere Infos.


¡Alerta! − Lateinamerika Gruppe Düsseldorf
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