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Repression beim EU-Lateinamerika-Treffen

News vom 18.05.2004
übersetzt von Christian

  Gewalttätige Repression gegen Demonstranten in Guadalajara; herausgegeben von Jose am Freitag, 18. Mai 20.30 Uhr aus dem departamento alto-a-la-redada.

Die Koordination der Gegenseitigen Unterstützung von Monterrey berichtet: Während der allgemeinen Demonstration gegen den Gipfel wurden ernsthafte Zusammenstöße registriert, in denen bis zu diesem Zeitpunkt (4 Stunden später) laut Medien mehr als 90 Verhaftete, viele von ihnen durch die repressiven Staatskräfte schwer verprügelt, gemeldet wurden.

Die Vorfälle ereigneten sich einige Häuserblocks vom Hospiz Cabañas (dem Sitz des Gipfels) entfernt, die Polizisten unterdrückten die Demonstration mittels des Einsatzes von Tränengas und Schlägen. In diesem Moment wird gerade eine Treibjagd nach Demonstranten durch die gesamte Stadt durchgeführt, das Zentrum ist belagert, und es wurden in den verschiedenen Gebieten, in denen die Polizei von Demonstrationen erfuhr, Einkesselungen vorgenommen. Aus den Reihen der Koordination für Gegenseitige Unterstützung und der Karawane, die von Monterrey aus aufgebrochen war, wurden bis zu diesem Moment ca. 7 verhaftete Personen gezählt, eine davon schwer geschlagen von den Bildern, die wir im Fernsehen sehen konnten (sic!). Gegenwärtig wird um die physische Unversehrtheit der verhafteten Compañeros sowie um jene von 10 weiteren Compañeros gefürchtet, deren momentaner Aufenthaltsort derzeit nicht bekannt ist. Um die dringende Solidarität sämtlicher Personen wird gebeten, um unsere Compañeros aus dem Gefängnis bringen zu können und die Repression des Staates zu stoppen, die in diesem Moment gerade in die Tat umgesetzt wird. Darum bitten wir darum, dass du diese Nachricht verbreitest und Post an die Regierung von Guadalajara schickst. Koordination für Gegenseitige Unterstützung Website: http://apoyomutuo.tripod.com/2004.htm Für jegliche Information schreibe uns an folgende Adresse: coordinadoraapoyomutuo-at-yahoo.com.mx.

Bericht des Marsches in Guadalajara
herausgegeben von Jose am Freitag, 28. Mai 20.55Uhr aus der Abteilung m28

sin_nombre (Namenloser) schreibt: Als Teil der globalen sozialen Bewegung, welche sich seit Seattle ’99 ausbreitet, wurden in Guadalajara, Mexiko, aus Anlass des 3. Eurolateinamerikanischen Gipfeltreffens, welches im Zentrum dieser Stadt stattfindet, die Sozialen Mobilisierungstage organisiert. Diese bestanden in einer Reihe von Foren und Arbeitskreisen, in denen nach Alternativen für die neoliberale Politik gesucht wurde, sowie kulturellen Aktivitäten und Straßenfesten.

Am 28 Mai war das Hauptereignis angesetzt, ein Massenaufmarsch, der wie vorgesehen um 4.00 Uhr Nachmittag bei der Minervalaube mit einem Meeting von Repräsentanten diverser sozialer Bewegungen begann. Die Organisation "Food no Bombs" verteilte in diesem Moment gerade gratis Mahlzeiten neben der Laube. Um 5.00 Uhr nachmittags begannen sie die Avenida Vallarta entlang zu marschieren. Ungefähr 2500 Personen aus allen Teilen des Landes und dem Ausland nahmen daran teil. Die teilnehmenden Gruppen waren so unterschiedlich wie Campesinos, Studenten, Gewerkschaften, Lehrer, zivile Vereinigungen, Gruppen verschiedener sexueller Identität, anarchistische Gruppen, und sogar politische Parteien. Sie alle riefen Losungen, sangen, tanzten zum Son de Batucada "Rhythmus des Widerstands" und alle äußerten ihre Ablehnung gegen die neoliberale Politik des 3. Eurolateinamerikanischen Gipfels mittels ihrer jeweils sehr eigenen Ausdrucksformen. Dieses Kontingent ergab ein farbenfrohes und festliches Ganzes, das unter glühender Sonne und den neugierigen Blicken der Passanten voranschritt. Bei Ankunft an der Kreuzung der Avenidas 16. September und Juárez, neben dem Platz, wo sich der Regierungspalast befindet, wurde die Demonstration durch eine Barriere von Tretgittern und Bundespolizisten auf der Avenida 16. September angehalten. In diesem Moment trennte sich eine Gruppe von Aktivisten von der Masse der Demonstranten und steuerten auf die Tretgitter der Polizei zu, um sie zu entfernen. Die Demonstration hatte sich teilweise zerstreut, da sich verschiedene Gruppen und Personen zurückgezogen hatten, während andere an der Kreuzung der beiden Avenidas verblieben. Die Konfrontation begann, als einige Tretgitter entfernt wurden, und die Polizei eine unbekannte Substanz zu versprühen begann, die irritierender war als das Tränengas und der Pfefferspray, das sie einsetzte, nachdem die Demonstranten auf die Aggression mit dem Werfen von Stöcken, Steinen, Tretgittern und was sonst gerade in Reichweite war, geantwortet hatten. Es gibt Hinweise darauf, dass es innerhalb der Gruppe von Aktivisten Provokateure gab, die die Eskalierung der Auseinandersetzung angestachelt hatten. Von der Avenida Juárez aus drang ein weiteres Polizeikontingent in Richtung der Demonstranten vor, was noch mehr Verwirrung und Chaos hervorrief. Die Auseinandersetzungen wurden durch das Werfen von Tränengasbomben weiter angeheizt, die gemeinsam mit Objekten und städtischem Mobiliar postwendend der Polizei zurückgeworfen wurden. Die Bundespolizei drang entlang der Avenida 16. September in Richtung der Demonstranten vor, die laufend die Flucht ergriffen, während einige Einzelpersonen Auslagenfenster von Läden und Banken zerstörten. Es kam zu einer totalen Zerstreuung der Demonstration, die in der Verhaftung von Aktivisten kulminierte, die sich auf öffentlichen Plätzen befanden. Momentan weiß man, dass es 68 Verhaftete gibt, darunter Ausländer und einige verletzte Personen. Für morgen, Samstag, 29. Mai, ist eine Aktion für die Befreiung der Gefangenen geplant.

Polizeirepression heute Abend in Guadalajara
Freitag, 28 Mai, 21.04 Uhr

Die Situation hier in dieser Stadt ist beschissen. Nach den Aktionen, die sich während des heutigen (28. Mai) Nachmittags hier zugetragen haben und dem intensiven Druck, den es hier gibt, nachdem sich die Demonstration zerstreut hat, kam es als Konsequenz daraus zur Verhaftung von — letzten Informationen gemäß — mindestens 98 Demonstranten, davon 12 Frauen, 3 Ausländern und 18 Verletzten. Der Ort, auf den man sich als Treffpunkt geeinigt hatte, war belagert, und die Polizei hatte den Befehl, jeden festzuhalten, der dort vorbeikam. Zeugen, die an dem Ort vorbeikamen, erwähnten, dass es dort zumindest einen LKW mit verhafteten Personen gab (noch zu bestätigen). Das Medienzentrum ist in Aufregung, da die Polizei sehr drohend auftritt. Es gibt Polizisten, die zu Fuß den ganzen Tag das Bedienzentrum bewacht haben. Einigen Berichten gemäß werden Personen, die den Ort verlassen, verhaftet. Es wird um die dringende Solidarität aller Personen gebeten, um unsere Compañeros aus dem Gefängnis zu holen und die Repression des Staates, die hier gegenwärtig betrieben wird, zu stoppen. Wir werden weiter informieren.

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