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Urgent Action Viejo Velasco

Urgent Action (UA) vom 05.08.2007 UA drucken
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  Es gab in den letzten Wochen neue Entwicklungen zum Fall des Massakers von Viejo Velasco, Chiapas, das im November vorigen Jahres passierte.

Die entsprechenden Nachrichten sind über den Verteiler gegangen. Die AG Chiapas der Menschenrechtskoordination Mexiko hat in Absprache mit dem Menschenrechtszentrum Fray Bartolome de las Casas in San Cristobal beigefügte Urgent Action erarbeitet.

Wir bitten um rege Beteiligung.

Liebe Grüße, Peter Clausing.


Zivile Beobachtungskommission für den Fall Viejo Velasco
Organisation für kommunale Gesundheit und Entwicklung (SADEC);
Das Frauenhaus,
Zentrum für Indigene Rechte (CEDIAC),
Komitee für die Verteidigung der Indigenen Freiheiten -Xinich,
Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas, AC

Eilaktion AU-07

Ernsthafte Untersuchung des Massakers von Viejo Velasco, Chiapas, vom 13. November 2006 gefordert

Hintergrund
Am vergangenen 13. November 2006 wurde gegen die Gemeinde Viejo Velasco, Landkreis Ocosingo, ein bewaffneter Angriff verübt. Laut Aussagen der Opfer wurde dieser von der Gemeinde Nueva Palestina ausgeführt, die von Personen in Uniformen der lokalen Polizeiabteilung Seguridad Pública begleitet wurden. Die Bilanz des Angriffs waren vier Todesopfer, vier verschwundene Dorfbewohner (Pedro Núñez Pérez, 69 Jahre; Mariano Pérez Guzmán, 51 Jahre; Miguel Moreno Montejo, 62 Jahre und Antonio Peñate López, 42 Jahre) und die gewaltsame Vertreibung von 20 Männer, 8 Frauen, 5 Jungen und 3 Mädchen.

Am 15. November 2006 erstatteten Familienangehörige von Mariano Pérez Guzmán und Miguel Moreno Montejo bei der Staatsanwaltschaft in Palenque Anzeige "der Verübung möglicher Straftaten" (Akte Nr. 1334/CAJ74-T2/2006). Ferner erstatteten Angehörige von Pedro Núñez Pérez am 6. März 2007 bei der gleichen Instanz Anzeige zu den Vorfällen, die der oben genannten Akte beigefügt wurde. Bislang haben die Behörden versäumt, angemessene Ermittlungen bezüglich der verschwundenen Personen durchzuführen.

Sterbliche Überreste von Verschwundenen gefunden

Auf Drängen der Familienangehörigen der Opfer und angesichts der Ineffizienz der Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft suchte am 6. Juli 2007 die oben genannte Kommission gemeinsam mit den Familienangehörigen die Strecke ab, die von der Gemeinde Paraíso nach Viejo Velasco führt, da nach Aussage einer Überlebenden, die Leiche einer der verschwundenen Personen auf diesem Weg gesehen wurde. Diese Aussage war bereits in der Akte Nr. 786/CAJ 74/2006 zu Protokoll gegeben, die im November 2006 zu den Morden an diesem Ort eröffnet worden war.

Bei der am 6. Juli 2007 durchgeführten Suche wurden die menschlichen Überreste sowie Kleidung von mindestens zwei Personen und ein Strick aufgefunden. Die Zivile Beobachtungskommission benachrichtigte die Staatsanwaltschaft, um die Sicherstellung der Überreste in die Wege zu leiten und es wurde eine neue Ermittlungsakte eröffnet.

Die Familienangehörigen identifizierten anhand der Kleidung die gefundenen Überreste als zu Mariano Pérez Guzmán und Miguel Moreno Montejo gehörend. Nach einer forensischen Bestätigung würde sich damit die Zahl der beim bei dem Massaker in Viejo Velasco getöteten Personen auf sechs erhöhen. Der Verbleib vom Pedro Núñez Pérez und Antonio Peñate López ist weiterhin ungeklärt. Sieben Monaten nach den Ereignissen liegen Beweise vor, die Mangel an Sorgfalt und Verantwortung der Generalstaatsanwaltschaft demonstrieren. Trotz der am 15. November 2006 erstatteten Anzeige haben die Behörden niemals eine Suche in der Zone durchgeführt. Hätten sie dies getan, wären sie auf das gleiche gestoßen, was die Familienangehörigen der Opfer gemeinsam mit der Zivilen Kommission gefunden haben. Im Gegensatz dazu erklärte der für die Ermittlung zuständige Staatsanwalt gegenüber dem Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas, dass die Verschwundenen nach den ihm vorliegenden Informationen in den "Norden" gezogen wären oder sich in einer benachbarte Gemeinde versteckt hielten.


Zusätzliche Informationen

Am 22. November 2006 ersuchte das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte (CIDH) um die Ergreifung von Vorsichtsmaßnahmen für die vier verschwundenen Personen. Daraufhin ersuchte die CDIH den mexikanischen Staat um Informationen. Am 2. Mai 2007 übergab die CIDH dem Menschenrechtszentrum den Bericht des mexikanischen Staates zu den Ereignissen von Viejo Velasco, in dem der Einsatz von mehr als 300 Polizisten und Mitarbeitern der staatlichen Ermittlungsbehörden an dem bewussten 13. November 2006 in der Gemeinde bestätigt wurde.

Im gleichen Dokument gibt die mexikanische Regierung an, dass während des Einsatzes, abseits von der Gemeinde von Viejo Velasco, zwei leblose Körper aufgefunden worden seien, wodurch der Eindruck entstehen soll, der Einsatz habe nach dem Angriff stattgefunden. Die Aussagen der Überlebenden stimmen jedoch darin überein, dass am 13. November, gegen 6:00 Uhr morgens, Viejo Velasco von etwa 40 Angreifern in Zivilkleidung aus der Gemeinde Nueva Palestina gestürmt wurde, gefolgt von etwa 300 Personen in Stiefeln und schwarz-blauen Uniformen, wie sie für die Polizeiabteilung Policía Sectorial charakteristisch sind, die Waffen großen Kalibers trugen.

Der mexikanische Staat hat nicht nur seine Pflicht versäumt das Massaker zu verhindern, sondern hat erst die Voraussetzungen für dessen Ausführung geschaffen. Die bisher erhaltene Information lässt sogar vermuten, dass der Angriff von Sicherheitskräften des Staates selbst verübt worden sein könnte, darunter der Policía Sectorial. Dies würde die Absicht der Staatsanwaltschaft erklären, die Polizisten zu beschützen, indem sie Tatsachen verdrehen und die Überlebenden des Angriffs beschuldigen, für das Massaker von Viejo Velasco verantwortlich zu sein.

Rechtsverletzungen

Der mexikanische Staat hat versäumt, die Menschenrechte zu respektieren und zu schützen, und hat durch seine Handlungen auf Kosten der Opfer und Überlebenden die folgenden fundamentalen Rechte verletzt. Diese Rechte sind u.a. in der Amerikanischen Menschenrechts-konvention in folgenden Artikel festgelegt: Artikel 1.1 (die Pflicht, die Rechte zu respektieren und zu garantieren), Artikel 4 (Recht auf Leben), Artikel 5 (Recht auf persönliche Integrität), Artikel 7 (Recht auf persönliche Freiheit), Artikel 24 (Gleichheit vor dem Gesetz) und Artikel 25 (gerichtlicher Schutz).

Die Unterschriftenaktion ist bereits abgelaufen und kann nicht mehr online ausgefüllt werden. Sie wird hier nur noch textlich dokumentiert. UAs verfallen automatisch nach 6 Wochen, manchmal gibt es aber auch ein individuell definiertes Ende der UA.

Protestbrief

Al Presidente de la República, Lic. Felipe de Jesús Calderón Hinojosa
Al Gobernador Constitucional del Estado de Chiapas, Lic. Juan José Sabines Guerrero
Al Fiscal General de Justicia del Estado de Chiapas, Lic. Mariano Herrán Salvatti

El pasado 13 de noviembre del 2006, se realizó un ataque con armas de fuego en contra de la comunidad Viejo Velasco, municipio de Ocosingo. Según los testimonios de las víctimas, esta agresión fue perpetrada por comuneros de Nueva Palestina, así como por personas vestidas con uniforme de policías de Seguridad Pública. Como resultado de dicha agresión fallecieron 4 personas; se reportó la desaparición de 4 pobladores (Pedro Núñez Pérez, Mariano Pérez Guzmán, Miguel Moreno Montejo y Antonio Peñate López) y se dió el desplazamiento forzoso de 20 hombres, 8 mujeres, 5 niños y 3 niñas.

A partir del mismo mes de noviembre del 2006, familiares de los desaparecidos en varias ocasiones denunciaron los hechos ante el Fiscal del Ministerio Público de la Mesa de Trámite No. 2 de la Fiscalía Regional Zona Selva, ubicada en la ciudad de Palenque, (véase el Acta Administrativa número 1334/CAJ74-T2/2006). Desde entonces a la fecha, las autoridades no han realizado las investigaciones indispensables para la localización de las personas reportadas como desaparecidas.
Por el contrario, la Fiscalía General del Estado se ha mostrado negligente incurriendo en violaciones al Derecho a la Protección Judicial: el Fiscal del Ministerio Público encargado de la investigación dijo al Centro de Derechos Humanos Fray Bartolomé de Las Casas, que según información que él había recabado, los desaparecidos se habían ido al "norte" o se encontraban escondidos en una comunidad aledaña.

Los familiares de las víctimas han pedido insistentemente a la Comisión Civil de Observación —integrada por las organizaciones Salud y Desarrollo Comunitario (SADEC), Casa de la Mujer, Centro de Derechos Indígenas (CEDIAC), Comité de Defensa de la Libertades Indígenas-Xinich, Centro de Derechos Humanos Fray Bartolomé de Las Casas, AC.— salir a buscar juntos los restos de sus familiares. Ante la ineficacia de las investigaciones por parte de la Fiscalía, el pasado 6 de julio del 2007, la Comisión, junto con los familiares, recorrió la ruta que va de la comunidad Paraíso hacia Viejo Velasco, porque según un sobreviviente, en ese camino quedó el cuerpo de uno de los desaparecidos. En el recorrido realizado el 6 de julio pasado, se encontraron restos humanos y ropa de por lo menos dos personas, así como una soga. El mismo día, la Comisión Civil de Observación dió parte al Fiscal del Ministerio Público para que procediera al levantamiento de los restos.

Los familiares afirmaron que, por la vestimenta, los restos encontrados pertenecen a Pedro Núñez Pérez y Miguel Moreno Montejo, hasta ahora reportados como desaparecidos. Si las pruebas periciales lo corroboraran, sumarían 6 las personas ejecutadas en la masacre perpetrada el 13 de noviembre en Viejo Velasco y quedaría aún por investigar el paradero de Mariano Pérez Guzmán y Antonio Peñate López.

El Estado Mexicano ha incumplido su deber de respetar y proteger los derechos humanos y con sus actos ha violado, en perjuicio de las víctimas y sobrevivientes, varios derechos humanos fundamentales consagrados en la Constitución Política de los Estados Unidos Mexicanos y en la Convención Americana sobre Derechos Humanos, la última ratificada por México.


Por todo lo aquí expuesto, solicitamos su intervención para que el Estado Mexicano:

1.- Realice las pruebas pertinentes que permitan la identificación fehaciente de la identidad de los restos humanos encontrados y cumpla con su obligación de llevar a cabo una verdadera investigación que logre la localización de Mariano Pérez Guzmán y Antonio Peñate López.

2.- Libere a Diego Arcos Meneses, indígena ch´ol acusado injustamente por los homicidios perpetrados en la comunidad Viejo Velasco y consignado en el penal de Playas de Catazajá.

3.- Cancele las órdenes de aprehensión giradas en contra de los sobrevivientes y familiares de las víctimas de la masacre de Viejo Velasco.

4.- Realice las investigaciones correspondientes por los hechos ocurridos el pasado 13 de noviembre del 2006 y finque responsabilidad a los verdaderos culpables de estos actos.

5.- Investigue a los funcionarios e instituciones gubernamentales involucrados por acción u omisión en los hechos denunciados.

Atte.

übersetzung

An den Präsidenten von Mexiko, Felipe de Jesús Calderón Hinojosa
An den Gouverneur des Bundesstaates Chiapas, Juan José Sabines Guerrero
An den Generalstaatsanwalt des Bundesstaates Chiapas, Mariano Herrán Salvatti

Am 13. November 2006 wurde ein bewaffneter Angriff auf die Gemeinde Viejo Velasco, Chiapas, verübt. Laut Zeugenaussagen waren daran Comuneros aus Nueva Palestina beteiligt sowie Personen, die Uniformen der lokalen Polizeiabteilung Seguridad Pública trugen. Der Angriff forderte vier Todesopfer und die vier Dorfbewohner Pedro Núñez Pérez, Mariano Pérez Guzmán, Miguel Moreno Montejo und Antonio Peñate López waren seitdem verschwunden. Eine weitere Folge der Aggression war die gewaltsame Vertreibung von acht Frauen, 20 Männern, drei Mädchen und fünf Jungen.

Familienangehörige der Verschwundenen erstatteten mehrfach Anzeige bei der Staats-anwaltschaft in Palenque (vgl. u.a. Akte Nr. 1334/CAJ74-T2/2006). Bislang haben die Behörden angemessene Ermittlungen bezüglich der verschwundenen Personen schwer vernachlässigt. Ganz im Gegenteil hat sie durch ihre Nachlässigkeit gegen das Recht auf Gerichtlichen Schutz verstoßen: Der für die Ermittlung zuständige Staatsanwalt erklärte gegenüber dem Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas, dass die Verschwundenen nach den ihm vorliegenden Informationen in den "Norden" gezogen wären, oder sich in eine benachbarte Gemeinde versteckt hielten.

Auf Drängen der Familienangehörigen der Opfer und angesichts der Ineffizienz der Staatsanwaltschaft suchte am 6. Juli 2007 eine zivile Beobachterkommission gemeinsam mit den Familienangehörigen die Route ab, die von der Gemeinde Paraíso nach Viejo Velasco führt, da nach Aussage einer Überlebenden die Leiche einer der verschwundenen Personen auf diesem Weg gesehen wurde. Bei dieser Suche wurden die menschlichen Überreste und Kleidung von mindestens zwei Personen sowie ein Strick aufgefunden. Die Staatsanwaltschaft wurde zur Sicherstellung dieser Funde aufgefordert.

Die Familienangehörigen bestätigten anhand der Kleidung, dass die gefundenen Überreste zu Mariano Pérez Guzmán und Miguel Moreno Montejo gehören, die bislang als Vermisste gemeldet waren. Wenn die Gutachten der Sachverständigen dies bestätigen, würde sich damit die Zahl der Personen, die bei dem Massaker in Viejo Velasco am 13. November 2006 umgebracht wurden, auf sechs erhöhen. Der Verbleib vom Pedro Núñez Pérez und Antonio Peñate López ist weiterhin unklar.

Nach unserer Auffassung hat der mexikanische Staat durch seine Handlungen grundlegende Menschenrechte verletzt, die in der Verfassung der Vereinigten Staaten von Mexiko und in der von Mexiko ratifizierten Amerikanischen Menschenrechtskonvention festgehalten sind.

Deshalb fordern wir den mexikanischen Staat auf:

1. − Eine sachdienliche Beweisaufnahme durchzuführen, welche die glaubhafte Identifizierung der aufgefundenen menschlichen Überreste gewährleistet, und seiner Pflicht zu einer effektiven Ermittlung nachzukommen, den Aufenthaltsort von Pedro Núñez Pérez und Antonio Peñate López zu ermitteln.

2. − Die Freilassung von Diego Arcos Meneses zu veranlassen, ein Ch’ol Indigena, der unrechtmäßig der Morde in der Gemeinde von Viejo Velasco beschuldigt wird und seither im Gefängnis von Playas de Catazajá eingesperrt ist.

3. − Die Haftbefehle zu annullieren, die gegen die Überlebenden und Angehörigen der Opfer des Massakers von Viejo Velasco erlassen worden sind.

4. − Angemessene Untersuchungen der Ereignisse vom 13. November 2006 durchzuführen und die tatsächlich Schuldigen zu ermitteln und zur Verantwortung zu ziehen.

5. − Die Rolle der Beamten und Behörden zu untersuchen, die durch Handlung oder Unterlassung an den Taten beteiligt waren.

Hochachtungsvoll

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