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ua von ai: Drohendes Verschwindenlassen

amnesty international vom 12.01.2010

  Mexiko
UA-009/2010
Index: AMR 41/006/2010
12. Januar 2010

Herr Jose Angél Alvarado Herrera
Frau Nitza Paola Alvarado Espinoza
Frau Rocío Irene Alvarado Reyes

Angehörige der mexikanischen Armee nahmen am 29. Dezember im Norden Mexikos aus unersichtlichen Gründen drei Personen fest. Es ist weder bekannt, was mit ihnen geschehen ist, noch wo sie sich befinden. Die drei könnten dem »Verschwindenlassen« zum Opfer gefallen sein. Menschenrechtler, die sich für sie einsetzen, sind vermutlich auch in Gefahr, da eine Menschrechtsaktivistin, die Menschenrechtsverstöße seitens der Armee anprangerte, am 3. Januar ermordet wurde.

Am 29. Dezember beobachtete man in der Stadt Buenaventura im Bundesstaat Chihuahua zehn Soldaten dabei, wie sie Jose Angél Alvarado Herrera, der dort Verwandte besuchte, und seine Cousine Nitza Paola Alvarado Espinoza festnahmen. Nitza Paola Alvarado Espinoza ist halbseitig gelähmt und muss regelmäßig Medikamente einnehmen. Am selben Tag verhafteten Soldaten auch die 18-jährige Rocío Irene Alvarado Reyes bei ihr zu Hause. Die Soldaten zeigten keinen Haftbefehl vor. Die drei Personen sind seither nicht mehr gesehen worden. Als ihre Verwandten Rechtsmittel gegen die Festnahmen vor der Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaats Chihuahua in Buenaventura einlegen wollten, erklärte ihnen ein Beamter, dass das Militär eine Razzia in der Gegend durchgeführt habe, um potentielle Kriminelle ausfindig zu machen und dass die drei Personen im Gewahrsam des Militärs seien. Nichtsdestotrotz hat ein Sprecher der gemeinsamen Initiative von Polizei und Militär zur Verbrechensbekämpfung in Chihuahua (Operativo Conjunto Chihuahua) abgestritten, dass die Armee die Personen festhält.

Die Angehörigen wandten sich an drei Menschenrechtsorganisationen: Das »Centro de Derechos Humanos de las Mujeres« und die »Comisión de Solidaridad y Defensa de los Derechos Humanos«, beide mit Sitz in Chihuahua Stadt, und die Organisation »Centro de Derechos Humanos Paso del Norte« in Ciudad Juárez. Amnesty International befürchtet, dass den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der genannten Organisationen Einschüchterungen und Angriffe drohen, insbesondere erscheint dies seit der Ermordung der Menschenrechtsverteidigerin Josefina Reyes am 3. Januar akut (mehr dazu in UA-01/2010, AMR 41/005/2010).

Hintergrundinformationen

Seit 2007 kommt es in Mexiko in Zusammenhang mit organisierter Kriminalität immer häufiger zu Gewaltverbrechen. Die Medien berichteten 2009 von mehr als 6500 Getöteten in Verbindung mit den Drogenkartellen, die meisten davon im Bundesstaat Chihuahua. Die Regierung unter Staatspräsident Calderón setzte 50.000 Soldaten ein, um in den am stärksten betroffenen Gebieten - wie der Stadt Ciudad Juárez - gegen die organisierte Kriminalität vorzugehen. Dies führte zu einer Häufung von Berichten über Menschenrechtsverletzungen durch das Polizeiaktionen ausführende Militär, darunter Entführungen, Folter und Tötungen.

Im November 2009 veröffentlichte Amnesty International einen Bericht über Menschenrechtsverletzungen durch das Militär in Mexiko (in englischer Sprache auf: http://www.amnesty.de/files/Mexico_Bericht_08.12.09en.pdf). Darin werden Fälle von »Verschwindenlassen« in Ciudad Juárez dokumentiert, bei denen das Militär trotz zwingender Beweise jegliche Beteiligung leugnet. Solche Fälle werden in der Regel von der Militärjustiz untersucht, und Verfahren finden vor Militärgerichten statt, so dass unparteiische und unabhängige Ermittlungen nicht garantiert sind und daher die große Mehrheit der Täterinnen und Täter straffrei bleibt. Den Opfern und ihren Angehörigen wird somit das Recht auf Aufklärung der Taten und Bestrafung der Verantwortlichen verwehrt. Militärangehörige sind sich der Tatsache bewusst, dass man sie gewöhnlich nicht zur Rechenschaft zieht.

Die Unterschriftenaktion ist bereits abgelaufen und kann nicht mehr online ausgefüllt werden. Sie wird hier nur noch textlich dokumentiert. UAs verfallen automatisch nach 6 Wochen, manchmal gibt es aber auch ein individuell definiertes Ende der UA.

Protestbrief (korrekte Anrede wird automatisch hinzugefügt)

Permítame que me dirija a Vd. para transmitirle mi preocupación por la seguridad de José Ángel Alvarado Herrera, Nitza Paola Alvarado Espinoza y Rocío Irene Alvarado Reyes.

Insto a que las autoridades tomen medidas de inmediato para averiguar lo sucedido a José Ángel Alvarado Herrera, Nitza Paola Alvarado Espinoza y Rocío Irene Alvarado Reyes.

Les pido que los acusen formalmente de algún delito reconocible o los pongan en libertad. Ruego protejan a estas tres personas de torturas u otros malos tratos y garanticen su acceso a familiares y representantes letrados independientes y a la asistencia médica que puedan necesitar, en particular Nitza Paola Alvarado.

Les insto a que ordenen la puesta en marcha de una investigación civil imparcial sobre esta detención arbitraria.

Finalmente, les pido sean ofrecidas garantías de que los miembros del Centro de Derechos Humanos de las Mujeres, la Comisión de Solidaridad y Defensa de los Derechos Humanos y el Centro de Derechos Humanos Paso del Norte reciban protección efectiva de inmediato, con arreglo a sus deseos.

Con mi mayor consideración

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Bisher haben 49 Person(en) diese Eilaktion unterzeichnet.

übersetzung

Keine wörtliche Übersetzung. Die Anrede wird automatisch personalisiert hinzugefügt.

ich richte mich an Sie, um Ihnen meine Besorgnis um die Sicherheit von Herr JOSE ANGÉL ALVARADO HERRERA, Frau NITZA PAOLA ALVARADO ESPINOZA und Frau ROCÍO IRENE ALVARADO REYES zu übermitteln.

Ich fordere die Behörden auf, umgehend zu untersuchen, was mit Jose Angél Alvarado Herrera, Nitza Paola Alvarado Espinoza und Rocío Irene Alvarado Reyes geschehen ist.

Bitte sorgen Sie dafür, sie entweder einer erkennbar strafbaren Handlung anzuklagen und vor Gericht zu stellen oder sie umgehend freizulassen.

Ich bitte die Behörden sicherzustellen, dass sie vor Folter und anderen Misshandlungen geschützt werden, Zugang zu Rechtsbeistand, ihren Familien und angemessener medizinischer Versorgung erhalten - insbesondere Nitza Paola Alvarado.

Des weiteren fordere ich zu der willkürlichen Inhaftierung eine unparteiische zivilrechtliche Untersuchung einzuleiten.

Nicht zuletzt erwarte ich von den Behörden die Zusicherung, dass die Sicherheit der Mitarbeiter der beteiligten Menschenrechtsorganisationen »Centro de Derechos Humanos de las Mujeres«, »Comisión de Solidaridad y Defensa de los Derechos Humanos« und »Centro de Derechos Humanos Paso del Norte« gewährleistet wird und dass in Absprache mit den Betroffenen effektiver Schutz geboten wird.

Hochachtungsvoll,

 Quelle:  
  http://www.amnesty.de/urgent-action/ua-009-2010/drohendes-verschwindenlassen 
 

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