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Chiapas-Oaxaca-Newsletter - Oktober 08

Massaker in Chiapas. der würdigen Wut

Direkte Solidarität Chiapas vom 13.10.2008

  Newsletter Oktober 2008
-Direkte Solidarität mit Chiapas-

Veranstaltungen:
Festival de los Espejos
Grosses Latinofestival mit künstlerischen, kulturellen & politischen Beiträgen am Sa 25.10.08, Rote Fabrik Zürich, vorgängig Videos & Podiumsdiskussionen am 8./9. Oktober (Wasser) und 15./16.Oktober (Erde, Nahrung) im Clubraum der Roten Fabrik.
http://www.rebelarte.ch/

1. Chiapas- Massaker bei Chincultik

In Chiapas, genauer in Chincultik, nahe der berühmten Lagunas de Montebello, verübten lokale Polizeieinheiten ein Massaker, bei dem sechs Indigenas starben, darunter drei Verletzte, die mit einem Gnadenschuss hingerichtet wurden.

Hintergrund ist der Streit um die Nutzung der archäologischen Stätte, welche von der Dorfbevölkerung vor einem Monat besetzt wurde, mit dem Argument, dass die Stätte von den Behörden vernachlässigt werde und dass die Gemeinde zuwenig von den Einnahmen erhalte. Eigentlich waren Verhandlungen mit der chiapanekischen Regierung im Gange, um den Konflikt zu lösen, die letzte Verhandlungsrunde fand am Donnerstag, 2. Oktober statt. Doch am Freitag, 3. Oktober drangen dann mehrere Hundert Polizisten (PFP und PEP, bundesstaatliche und föderale Einheiten mit Militärkommando) in die Zone ein und räumten diese und drangen auch in das Dorf ein, wo sie Tränengas auch gegen die Schule einsetzten, worauf die Bevölkerung sich mit Stöcken und Macheten (aber ohne Schusswaffen) wehrte und 77 Polizisten gefangen nahm und entwaffnete. Im Verlaufe der weiteren Eskalation gab es über 20 Schussverletzte und zwei Tote. Drei Schwerverletzte wurden von einem Bewohner eines Nachbardorfes mit seinem Auto abtransportiert, um sie ins Spital zu fahren. Die Polizeieinheiten hielten das Fahrzeug auf, töteten die drei Schwerverletzten mit einem "Gnadenschuss" und exekutierten auch den Fahrer vor den Augen seiner Ehefrau. Einem der Schwerverletzten stachen sie zudem ein Auge aus.

Dieses brutale Massaker ist im Kontext der Kriminalisierung der sozialen Bewegungen zu sehen, die sich im Rahmen der Militarisierung und der "Terrorbekämpfung" zuspitzt.

Artikel (spanisch) in der mexikanischen Tageszeitung Jornada:
https://www.jornada.com.mx/2008/10/05/index.php?section=opinion&article=002a1edi

Deutsche Übersetzung:
https://www.chiapas.eu/news.php?id=4172
Zeugenaussage (spanisch) der Witwe des Fahrers:
Lo mataron como a un perro
https://www.jornada.com.mx/2008/10/07/index.php?section=politica&article=019n3pol

Bericht- Polizei massakriert Bauern:
http://www.jungewelt.de/2008/10-08/002.php
Videos:
http://www.youtube.com/watch?v=2YoTxaDmY9U&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=XKpPL7F_RpM&feature=related

2. Morelos- Militäreinsatz gegen Lehreraufstand

2000 Polizeieinheiten haben gewaltsam die elf Tage andauernde Strassenblockade des Dorfes Xoxocotlo aufgelöst. Dabei wurden wie bereits im Dorf Amayuca Helikopter eingesetzt um das Tränengas zu versprühen. Durch die Verstärkung von Soldaten kamen auch Panzerfahrzeuge gegen die Dorfbevölkerung zum Einsatz. Es wurden 10 Personen verletzt, mindestens 16 Personen festgenommen und Material wie Motorfahrzeuge zerstört.

Seit dem 19. September hielten die Dorfbewohner den Eingang zu Xoxocotlo besetzt um die Forderung, dass der Gouverneur der PAN mit den in Streik getretenen LehrerInnen verhandle und der Schulbetrieb wieder aufgenommen werde. Die LehrerInnen haben ihre Zelte vor dem Regierungspalast aufgeschlagen und streiken seit bald zwei Monaten. Am 9.Oktober haben in Cuernavaca drei Solidaritätskundgebungen stattgefunden an denen LehrerInnen aus Oaxaca, Guerrero, Michoacan und D.F. teilgenommen haben. Der Gedenktag an Tlatelcolo mag vor kurzem gewesen sein, der Einsatz aber von Militär und Schützenpanzer gegen LehrerInnen und die Bevölkerung stellt ein weiterer Schritt in der Kriminalisierung von sozialen Bewegungen.

Artikel (spanisch) in der mexikanischen Tageszeitung Jornada:
https://www.jornada.com.mx/2008/10/12/index.php?section=sociedad&article=045n2soc

https://www.jornada.com.mx/2008/10/10/index.php?section=sociedad&article=049n1soc

3. 40-jähriges Gedenken an das Massaker von Tlatelolco

Am 2.Oktober 1968 erschossen Sicherheitskräfte hunderte von demonstrierenden StudentInnen in Mexiko Stadt. Wenige Tage später wurden in Mexiko Stadt die olympischen Sommerspiele eröffnet. Bis heute ist das Verbrechen ungeklärt. Angehörige warten vergebens auf eine Entschuldigung durch die mexikanische Regierung. Im April dieses Jahres hat die Interamerikanische Menschenrechstkommission (CIDH) Mexiko vor dem Interamerikanischen Menschenrechtsgerichtshof in Costa Rica angeklagt.

NZZ: Das Massaker von Mexiko-Stadt: noch ein Drama von 1968
http://www.nzz.ch/nachrichten/international/das_massaker_von_mexiko-stadt__noch_ein_drama_von_1968_1.947495.html

WOZ: Der Preis der Demokratie
http://www.woz.ch/artikel/2008/nr39/international/16887.html

4. »Festival der würdigen Wut«

Die Männer, Frauen, Kinder und Alten der EZLN laden alle Rebellen Mexikos und der Welt ein, zur Feier des ERSTEN WELTWEITEN FESTIVALS DER WÜRDIGEN WUT mit den Worten: Es gibt heute etwas, das es früher nicht gab, oder das wir damals nicht wahrgenommen haben. Es gibt eine kreative Wut.?Eine Wut, die bereits mit allen Farben der Wege von unten und links auf den fünf Kontinenten malt...

Das Festival findet zum Jahreswechsel 08/09 in Mexiko Stadt und auf zapatistischem Boden statt.

Kommunique (spanisch) des Geheimen Revolutionären Indigenen Komitees:
http://enlacezapatista.ezln.org.mx/la-otra-campana/993/
Deutsche Übersetzung des Kommuniques:
https://www.chiapas.eu/news.php?id=4139
Bericht: Zapatisten rufen zur Verstärkung des außerparlamentarischen linken Widerstands auf
http://www.jungewelt.de/2008/09-30/035.php?sstr=mexiko

5. Drogenkrieg nimmt neue Dimensionen an

Am 15. September, Nationalfeiertag von Mexiko, sind in Morelia acht Personen bei einer in der Menschenmenge los gegangenen Handgranaten Explosion ums Leben gekommen und hunderte Personen verletzt worden. Es wird vermutet, dass die Drogenmafia dahinter steckt. Ein derartiger Angriff auf die versammelte Zivilbevölkerung ist allerdings noch nie von den Drogenkartellen verübt worden. Auf jeden Fall kann im Klima der Verunsicherung der Sicherheitsapparat um einige Stufen hochgefahren werden. Bericht- !Esta es la lucha!
http://jungle-world.com/artikel/2008/40/24530.html

Monatlichen Newsletter anmelden: https://chiapas.ch/aktion3.php


Quelle:
Direkte Solidarität mit Chiapas/Café RebelDía:
Quellenstrasse 25, 8005 Zürich

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Quellenstrasse 25
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